Anfang des Jahres stellte BMW den i5 Flow Nostokana vor, eine Hommage an ein 5er E34 Art Car aus den 90er-Jahren. Das Besondere an diesem i5 ist die E-Ink-Technologie.

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Sie ermöglicht es, die Außenfarben des Autos per Knopfdruck zu wechseln. Auf einer Veranstaltung in Melbourne verriet BMW-Entwicklerin Stella Clarke dem australischen Magazin "Drive", dass diese Technik noch in diesem Jahrzehnt in Serie gehen könnte. Allerdings seien davor noch gut drei bis fünf Jahre Entwicklung notwendig.

Auf der CES 2022 stellte BMW mit dem iX Flow das erste Mal diese besondere Möglichkeit vor. Das Fahrzeug war in der Lage, auf Knopfdruck die Farbe zu ändern – ähnlich wie ein Chamäleon. Im Jahr darauf folgte der BMW iVision Dee, der bis zu 32 Farben projizieren kann. Aber was genau steckt hinter dieser Entwicklung?

Die Technologie

Das Ausgangsmaterial stammt von der amerikanischen Firma E Ink, die diese Technologie zunächst für elektronisches Papier entwickelt hatte. In die Folien, die später auf dem Auto befestigt werden, sind Millionen Mikrokapseln eingebettet. Ihr Durchmesser entspricht dem eines menschlichen Haares. In jeder einzelnen dieser Kapseln befinden sich negativ und positiv geladene Pigmente. Ein elektrisches Feld regt die Kapseln an und je nach Einstellung sammeln sich bestimmte Pigmente an der Oberfläche der Mikrokapseln an. So erzeugen viele dieser Kapseln den ausgewählten Farbton auf der Oberfläche der Karosserie.

Clarke möchte diese Neuheit bald in Serie bringen. "Der Traum ist, dass man in einer Autofabrik nicht mehr die traditionellen Spritzkabinen hat, sondern dass alles mit E Ink versehen wird und jedes Auto jede Farbe haben kann", sagt die Ingenieurin. Allerdings seien herkömmliche Lackierungen noch immer günstiger. Es wären jedoch nur 20 Watt Strom für einen kompletten Farbwechsel-Vorgang nötig, räumt Clarke gegenüber "Drive" ein.

Nicht nur schön, sondern praktisch

Obendrein könnte die E-Ink-Technologie auch einen praktischen Nutzen haben. An sehr heißen und sonnigen Tagen wäre es einfach, aus einem dunklen Auto ein weißes zu machen, damit sich der Innenraum nicht so stark erhitzt. Oder der Fahrer könnte seinen Wagen auf einem überfüllten Parkplatz blinken lassen, um ihn leichter zu finden. In Bezug auf Carsharing betont Clarke: "Wie gut wäre es, von außen zu erkennen, ob ein Auto frei ist oder nicht.”

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Aber bis zur Serienreife ist es noch ein langer Weg. Der Produktionsprozess muss massentauglich gemacht werden. Außerdem muss das Material den Anforderungen der Industrie in Sachen Langlebigkeit gegenüber UV-Strahlung und Temperaturunterschieden entsprechen. Das gilt auch für Steinschläge. Bis uns also eine blinkende Außenhaut die Autosuche auf einem unübersichtlichen Parkplatz erleichtert, dauert es noch.

In der Bildergalerie sehen Sie den BMW i5 Flow Nostokana.  © auto motor und sport

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