Wenn es im Spätsommer und Herbst verstärkt starke Regengüsse gibt, ist die Gefahr von Aquaplaning besonders hoch. Lesen Sie hier, wie es zum Aufschwimmen des Reifens kommt, welche Risikofaktoren eine Rolle spielen und wie Sie sich im Ernstfall am besten verhalten.

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Das Phänomen Aquaplaning beschreibt den Zustand, wenn ein Autoreifen nicht mehr in der Lage ist, das auf der Straße befindliche Wasser zu verdrängen und daher aufschwimmt. Vor dem Reifen bildet sich dabei ein Wasserkeil, der sich wie eine Bugwelle vor dem Reifen auftürmt und den Fahrbahnkontakt verhindert. Wenn Ihre Pneus den Kontakt zur Straße verlieren, dann lässt sich Ihr Auto nicht mehr lenken und nicht abbremsen. Da Aquaplaning unabhängig von Assistenzsystemen wie ESP oder ABS entsteht, können auch moderne Technologien nicht eingreifen. Daher gilt es, das Aufschwimmen des Reifens zu verhindern, bevor es dazu kommt.

Risiko steigt mit Wasserstand und Geschwindigkeit

Je höher das Wasser auf der Straße steht und je schneller Sie unterwegs sind, desto höher ist das Aquaplaning-Risiko. Mit steigendem Wasserstand sinkt also auch die Geschwindigkeit, mit der sie noch sicher unterwegs sind. Denn je mehr Wasser der Reifen verdrängen muss, desto wahrscheinlicher wird das Aufschwimmen.

Schon bei einer Wassertiefe von sieben Millimetern und einer Geschwindigkeit von 80 km/h kann die Haftung verloren gehen - bei besonders breiten Reifen sogar noch früher. Bei und nach starken Regenfällen sollten Sie Ihre Geschwindigkeit daher den Verhältnissen anpassen und insbesondere auf Spurrillen achten. Darin kann der Wasserstand schnell höher steigen.

Einfluss von Reifenbreite, Profiltiefe und Luftdruck

Grundsätzlich gilt: Mit schmalen Reifen sind Sie auf sehr nassen Straßen sicherer unterwegs als mit Breitreifen, da das Wasser schneller zur Seite abfließen kann. Breitreifen schieben deutlich mehr Wasser vor sich her und schwimmen daher leichter auf.

Die Profiltiefe hat ebenfalls einen entscheidenden Einfluss auf die Aquaplaning-Gefahr. Je tiefer das Profil, desto mehr Wasser kann aufgenommen werden und abfließen. Der ADAC empfiehlt daher, Reifen ab einer Profiltiefe von vier Millimetern und weniger auszutauschen.

Da mit sinkendem Reifendruck die Auflagefläche des Pneus größer wird, steigt auch das Aquaplaning-Risiko. Kontrollieren Sie Ihren Luftdruck daher regelmäßig.

So sollten Sie sich bei Aquaplaning verhalten

Um das Aufschwimmen des Reifens zu verhindern, sollten Sie bei Nässe das Tempo drosseln und aus Sicherheitsgründen den Abstand zum Vordermann vergrößern. Anzeichen für ein mögliches Aufschwimmen der Reifen sind eine besonders leichtgängige Lenkung oder ein Schwanken der Motordrehzahl. Bemerken Sie diese Anzeichen rechtzeitig, fahren Sie noch langsamer. Tritt Aquaplaning jedoch auf, unterlassen Sie Lenk- und Bremsversuche. Das Fahrzeug könnte ins Schleudern geraten. Legen Sie stattdessen den Leerlauf ein und lassen Sie das Fahrzeug ausrollen, bis die Reifen wieder auf der Straße haften.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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