Bei der Frage, in welchen Abständen man einen Getriebeölwechsel bei seinem Auto durchführen muss, gehen die Meinungen auseinander. Fest steht, dass es mindestens einmal im Autoleben gewechselt werden sollte. Motoröl wechseln Sie also häufiger als das Getriebeöl. Nicht nur bei einem Schaltgetriebe, sondern auch bei einem Automatikgetriebe kann ein Ölwechsel Sie vor einem Getriebeschaden bewahren.

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Warum muss man das Getriebeöl wechseln?

Der Getriebeölwechsel hat ganz ähnliche Gründe wie der Motorölwechsel. Bei beiden PKW-Teilen, dem Motor und dem Getriebe, fällt mechanische Reibung an. Das Öl verringert diese Reibung. Allerdings verschmutzt Motoröl schneller als Getriebeöl – nicht zuletzt durch die im Motor ablaufenden Brennvorgänge. Während Motoröl im Schnitt einmal im Jahr gewechselt wird, können zwischen zwei Getriebeölwechseln viele Jahre liegen. Häufig ist in der gesamten Nutzungszeit eines Autos nur ein einziger Wechsel des Getriebeöls erforderlich.

Wann ist ein Wechsel des Getriebeöls notwendig?

Zwar sind die Entwicklungsabteilungen der Autohersteller bemüht, möglichst lange haltbare Getriebeöle zu entwickeln, doch stößt auch das beste Getriebeöl irgendwann an sein Grenzen – es verliert dann an Viskosität. Das Getriebe funktioniert mit solchem Öl nicht mehr so reibungslos wie vorher und Sie riskieren einen Getriebeschaden, wenn Sie das Getriebeöl nicht wechseln. Ein neues Getriebe bedeutet Kosten im vierstelligen Bereich. Das ist bei einem Automatikgetriebe nicht anders als bei einem Handschaltgetriebe.

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Man kann grob sagen, dass Getriebeöl einmal in einem Autoleben ausgewechselt werden sollte. Manche Hersteller empfehlen den Wechsel nach circa 150.000 - 180.000 Kilometer. Viele Kfz-Mechaniker empfehlen einen Getriebeölwechsel jedoch schon nach 50.000 - 100.000 Kilometer. Hierbei kommt es darauf an, wie alt Ihr Wagen ist und wie Ihr Fahrstil aussieht. Es macht außerdem einen Unterschied aus, ob Sie hauptsächlich Kurzstrecken oder eher Langstrecken auf der Autobahn zurücklegen. Bei Langstrecken wird das Getriebe weniger stark beansprucht. Ob Sie ein Automatikgetriebe oder ein Handgetriebe nutzen, ist für den Zeitpunkt des Wechsels jedoch kaum relevant. Auch beim Automatikgetriebe ist ein Getriebeölwechsel nach 100.000 Kilometern ratsam.

Ein vom Hersteller vorgeschriebenes Wechselintervall, so wie man es vom Zündkerzenwechsel oder vom Motorölwechsel kennt, gibt es bei modernen Fahrzeugen nicht mehr. Manche Autohersteller werben mit einem "Lifetime-Getriebeöl" – ein Getriebeöl, das so gut sein soll, dass es ein ganzes Autoleben lang genutzt werden könne. Darauf sollten Sie sich allerdings nicht verlassen. Die übliche Nutzungsdauer bei Autos liegt zwischen acht bis zwölf Jahren. Wenn Ihr Fahrzeug älter ist, ist ein Wechsel des Getriebeöls grundsätzlich empfehlenswert.

Wie läuft ein Getriebeölwechsel ab?

Bei einem Schaltgetriebe wird das Altöl über eine Ölablassschraube fast vollständig abgelassen. Diese Schraube befindet sich am Boden des Getriebes. Das neue Getriebeöl wird dann über die Öleinfüllschraube an der Seite des Getriebes eingespritzt. Für einen Getriebeölwechsel wird eine Hebebühne benötigt. Ein einfacher Wagenheber reicht nicht aus, wenn man das Getriebeöl wechseln möchte.

Aufwendiger wird der Ölwechsel bei einem Automatikgetriebe. Seine Konstruktion erlaubt kein vollständiges Ablassen des Altöls. So lässt sich das Automatikgetriebeöl nicht komplett wechseln, zumindest nicht durch einfaches Ablassen und Nachfüllen. Aus diesem Grund nutzen viele Werkstätten eine spezielle Getriebespülung, die das Altöl gründlich entfernt, bevor neues Öl eingespritzt wird.

Ein selbst durchgeführter Getriebeölwechsel ist sehr aufwendig und für Laien oft mit Schwierigkeiten verbunden. Dies gilt vor allem für Automatikgetriebe.

Wie prüft man, ob das Getriebeöl in Ordnung ist?

Wichtige Informationen zum Getriebeölwechsel können Sie der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeugs entnehmen. Dort wird auch erklärt, wie der Ölstand des Getriebeöls geprüft wird. Allerdings sollte das am besten ein Fachmann übernehmen, da die korrekte Prüfung des Getriebeölstands Erfahrung erfordert – für präzise Messergebnisse bedarf es einer ganz bestimmten Betriebstemperatur. Unter anderem prüft der Kfz-Mechaniker den Pegelstand sowie die Viskosität des Öls, also seine Zähigkeit. Ist das Getriebeöl in Ordnung, aber der Pegelstand zu niedrig, müssen Sie das Getriebeöl nicht extra wechseln. Probleme sollten sich dann durch einfaches Auffüllen beheben lassen.

Welche Anzeichen beim Fahren weisen auf ein Missstand im Getriebe hin?

Wenn Sie Veränderungen beim Schalten der Gänge bemerken, dann könnte das auf ein Problem mit dem Getriebeöl hinweisen. Entweder ist nicht ausreichend Öl vorhanden oder es ist zu alt. Ist letzteres der Fall, kann ein Getriebeölwechsel die Lösung sein. Folgende Anzeichen deuten darauf hin, dass ein Getriebeölwechsel erforderlich ist:

  • Der Wechsel von einem Gang in den nächsten erfolgt mit größerer Zeitverzögerung. Bei einer Handschaltung wird es besonders deutlich: Wenn Sie einen höheren Gang einlegen, der gewohnte Ruck im Getriebe aber zeitversetzt kommt, dann könnte das Getriebeöl Mängel aufweisen.
  • Sie haben Probleme beim Einlegen des 1. oder 2. Gangs im Schaltgetriebe. Die Gänge lassen sich unsauber schalten, beziehungsweise gehen zu ruckelig rein. Dies tritt besonders häufig beim Kaltstart auf.
  • Sie haben einen Ölverlust bemerkt – beispielsweise einen Ölfleck oder eine Ölspur.
  • Sie spüren ein Ruckeln während der Fahrt und der Benzinverbrauch ist höher als sonst.

Wie teuer ist ein Getriebeölwechsel?

Für einen bloßen Getriebeölwechsel können Sie mit circa 40 Euro rechnen. Wer das Getriebeöl wechselt, der sollte Filter und Sieb auf jeden Fall gleich mitwechseln lassen. Dies wird genauso gehandhabt wie beim Motorölwechsel, wo man ebenfalls den Motorölfilter zusammen mit dem Öl wechselt.

Bei einem Automatikgetriebe wird der Ölwechsel oft durch eine Getriebespülung komplettiert. Mit dem Getriebeölwechsel zusammen kommen Sie dann auf circa 200 bis 400 Euro. Die Getriebespülung bewirkt, dass das Öl gründlich ausgewechselt wird, während bei einem normalen Getriebeölwechsel ohne Spülung das Getriebeöl bei Automatikgetrieben konstruktionsbedingt nicht vollständig abgelassen werden kann. Ob Sie eine Getriebespülung durchführen oder nicht, sollte davon abhängen, wie gründlich der Getriebeölwechsel erfolgen soll. Generell ist gegen einen konventionellen Getriebeölwechsel, bei dem immer ein Teil des Altöls zurückbleibt, nichts einzuwenden. Allerdings kann der Anteil Altöl beim Automatikgetriebe dann bis zu 50 Prozent betragen. Bei einer anderen Technik, die einen gründlich Ölwechsel bei Automatikgetrieben erlaubt, wird das Altöl aus dem Getriebe "herausgepustet". Informieren Sie sich in den Werkstätten vor Ort, welche Art des Getriebeölwechsels bei Ihrem Fahrzeugtyp möglich ist.  © 1&1 Mail & Media

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