Hispano Suiza feiert mit dem Carmen Sagrera den 120. Markengeburtstag. Der dritte Elektro-Supersportwagen der Spanier legt an Reichweite zu.
Carmen und Carmen Boulogne: Auf diese beiden technisch eng verwandten Elektro-Sportwagen beschränkt sich das Portfolio der 2019 wiederbelebten spanischen Sportwagen-Manufaktur Hispano Suiza bisher. 2024 feiert der Hersteller den 120. Geburtstag seiner Ursprungsmarke und bringt dazu eine dritte Modellvariante mit dem Beinamen Sagrera an den Start. Er leitet sich von dem Stadtteil in Barcelona ab, in dem Hispano Suiza 1907 seine erste größere Produktionsanlage angesiedelt hatte.
Video: Das Hypercar Hispano Suiza Sagrera im Teaser
Design
Der Sagrera greift das Design-Konzept seiner Geschwister auf, lässt aber auch Eigenheiten erkennen. Neu ist das Aerodynamikkonzept, das einen mächtigen zweigeteilten Heckflügel aus Carbon und einen Heckdiffusor mit Kupferakzenten mitbringt. Der Neuling weist zudem deutlich längere Überhänge an Front und Heck auf. Die Radläufe vorn und die vordere Haube werden mit Entlüftungskiemen bestückt. An den Flanken platziert Francesc Arenas, der Designchef von Hispano Suiza, neue Seitenschweller. Vor den hinteren Radhäusern lassen sich neue Belüftungsöffnungen ausmachen.
Innenraum
Innen sollen Alcantara sowie rote und schwarze Lederdetails für ein sportliches Ambiente sorgen. Der Sagrera erhält im Vergleich zu den anderen Carmen-Varianten eine veränderte Mittelkonsole und ein optimiertes Infotainment-System, das individuell anpassbare Begrüßungsnachrichten erlaubt und vielfältigere Konnektivitätsmöglichkeiten bietet.
Batterie und Reichweite
Ergänzend spendiert der Hersteller einen größeren Lithium-Ionen-Akku, der zentral und T-förmig ins Chassis integriert ist. Er besteht aus 15 Modulen mit je 24 Zellen, wiegt 612 Kilogramm und bringt es auf eine Kapazität von 103 kWh. Damit erlaubt er dem Hispano Suiza Carmen Sagrera eine WLTP-Reichweite von 480 Kilometern. Die maximale Spannung beträgt 750 Volt, zudem ist ein verbessertes Kühlsystem für das Batteriepaket an Bord. Zum Vergleich: Bislang sind die Carmen-Modelle mit einer 80 kWh großen Batterie bestückt, die für rund 400 Kilometer Reichweite gut ist.
Antrieb und Technik
Der neue Sagrera teilt sich die technische Basis mit dem 2021 vorgestellten Carmen Boulogne. Begnügte sich der Ur-Carmen noch mit zwei Elektromotoren an der Hinterachse sowie 750 kW (1.020 PS) und maximal 1.000 Nm, verdoppelte das zweite Modell die Anzahl der E-Maschinen. Beim Sagrera befinden sich ebenfalls je zwei in Reihe geschaltete Axialfluss-Permanentmagnet-Motoren an jedem Hinterrad, was zu einer Systemleistung von 820 kW (1.115 PS) und einem höchstmöglichen Drehmoment von 1.160 Nm führt. Damit beschleunigt der Sagrera in 2,6 Sekunden von Null auf Hundert.
Ein Hinterachs-Sperrdifferenzial portioniert die Kraft fachgerecht und erleichtert so den Job der eigens für den Carmen Sagrera adaptierten Michelin-Pilot-Sport-4-S-Reifen, die sogar ein passendes Design präsentieren. Das Fahrwerk arbeitet mit Schraubenfedern, deren Härte und Höhe einstellbar ist, sowie in Zug- und Druckstufe justierbaren Stoßdämpfern. Bei der Bremsanlage kombiniert Hispano Suiza an beiden Achsen 400 Millimeter große Carbon-Keramik-Scheiben mit Monoblock-Sätteln. Den Sagrera zeichnet obendrein eine verfeinerte Lenkung und eine steifere Pedalerie aus.
Preise, Limitierung, Premiere
Hispano Suiza hat von seinen aktuellen Modellen eigenen Angaben zufolge alle 24 geplanten Exemplare verkauft. Damit der Carmen Sagrera diese Zahl wie gewünscht pusht, feiert er Mitte Juli beim Goodwood Festival of Speed seine dynamische Premiere. Angaben zu Preisen und einer möglichen Limitierung macht der Hersteller bislang nicht. In welche Richtung es geht, machen die Vorgänger klar. Der ursprüngliche Carmen kostete 1,5 Millionen Euro netto und wurde 19 mal gebaut. Der Boulogne kam auf einen Vor-Steuern-Preis von 1,65 Millionen Euro und war auf fünf Exemplare limitiert. © auto motor und sport
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.