Der Hyundai Inster ist bereits in der Basisversion ein gut ausgestattetes Elektroauto. Doch eine Qualität fehlt selbst mit voller Hütte.

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Im Prinzip ist diese Geschichte schnell auserzählt: Hyundai Inster, Kostet 23.900 Euro, Serienausstattung ausreichend. Ende. Denn die Koreaner schmücken den kleinen Stromer bereits ab Werk hübsch aus. 10,3-Zoll-Navi mit Apple Carplay und Anroid Auto, Digital-Cockpit, Einparkhilfe, Rückfahrkamera, Autobahnassistent, Adaptiv-Tempomat, Klimaautomatik, getönte Scheiben, verschiedene Fahrmodi, elektrische und beheizbare Außenspiegel – um nur die nettesten Dreingaben zu nennen. Geladen wird mit 11 kW dreiphasig, 42 kWh fasst der Akku, 97 PS besorgen den Vortrieb.

Den elektrischen Stadt- oder Zweitwagen hätten wir also schon mit der Basiskonfiguration abgedeckt. Danke, Hyundai. Der Rest ist Geschmackssache. Ob jetzt noch Lack in Uni (250 Euro), Mineraleffekt (570 Euro) oder matt (770 Euro) drauf soll, muss der Käufer selbst entscheiden. Sonderlich farbenfroh sind sie alle nicht, auch der Innenraum kommt immer in schwarz-grau daher.

Auch als veritables E-Auto noch günstig

Alles, was das Ausstattungslinien- und Options-Spektrum sonst noch hergibt, darf als Kompentenzerweiterung des kleinen Elektroautos verstanden werden. Wer den Inster beispielsweise als Erstfahrzeug nutzen möchte, tut gut daran, den größeren Akku mit 49 kWh zu wählen. Der Kapazitäts-Zugewinn ist zwar nicht allzu substanziell, aber es gehen mit der 1.500-Euro-Option auch eine Leistung von 115 PS und vor allem die Schnellladefähigkeit mit bis zu 85 kW einher. Wer weitere 1.000 Euro ins Effizienz-Paket steckt, erhält eine Wärmepumpe und kann den Akku für Ladevorgänge vorkonditionieren.

Video: Fahrbericht

Damit stehen für ein gut nutzbares Elektroauto immer noch schmale 26.400 Euro auf der Rechnung. Lediglich für die V2L-Fähigkeit muss man zur nächsthöheren Ausstattungslinie greifen.

Alles andere ist Komfort

Draufsatteln lässt sich nun noch in puncto Variabilität und Komfort. So bietet Hyundai ab der Ausstattungslinie Trend (25.900 Euro) etwa schon eine geteilt verschiebbare Rückbank an. Dazu kommen Sitz- und Lenkradheizung ab Werk. Wer es richtig krachen lassen will, greift zur Top-Ausstattung Prime und erhält für 30.100 Euro unter anderem noch LED-Leuchten rundum mit Projektionsscheinwerfern vorne, eine 360-Grad-Kamera, Ambientebeleuchtung, eine induktive Ladeschale, mattierte A-Säulen und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen (Serie: Stahl, 15 Zoll) mit dazu.

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Vollgepackt bis unters Dach, etwa mit V2L-Adapter, digitalem Fahrzeugschlüssel, Glas-Schiebedach, Edelstahl-Einstiegsleisten und Dash-Cam landen wir bei rund 32.715 Euro für das Maximum. Ab hier warten nur noch individuelle Transport-Lösungen wie Hunde-Gurte oder Kofferraum-Organizer auf ein Häkchen in der Checkbox. Nur eines kann der Inster – zumindest werkseitig – nicht: einen optisch wirklich flippigen Auftritt hinlegen. Die aufregendste Innenraum-Farbe in der Topline ist Khaki und beim Exterieur changieren wir zwischen Silber und Elfenbein. Da bleibt er dann doch eher der Typ Schwiegermutter-Liebling, was ja grundsätzlich auch kein Fehler ist.  © auto motor und sport