Berlin - Die Kampagne für den Namenswechsel war groß: Flächendeckend ließ Toyota vor rund 18 Jahren bundesweit Werbeplakate anbringen, um auf den Auris aufmerksam zu machen - Nachfolger des Corolla für europäischen Markt. Die Erstauflage war optisch noch leicht blass, die hier betrachtete Zweitauflage ist das schnittigere Auto.
Der "Auto Bild TÜV Report 2025" notiert mit Blick auf dessen Abschneiden bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU): Gut stehe der Auris auch nach zehn Jahren da: "Sie bestehen in fast 70 Prozent der Fälle die HU ohne Mängel."
- Modellhistorie: Es wurde schon als eine Zäsur wahrgenommen in der Autowelt, als sich Toyota 2007 auf dem hiesigen Markt vom Namen Corolla verabschiedete und stattdessen als dessen Nachfolger im Kompaktsegment den Auris einführte. Die Zweitauflage des Modells rückte 2012 nach. Deren Modellpflege stand 2015 an. Erneuert wurden Heck- und Frontpartie, diese nun mit LED-Scheinwerfern. Veränderungen gab es auch für die Motorenpalette. Das sparsamste Aggregat, der 1,4 Liter-Diesel, kommt seitdem auf einen Katalogverbrauch von vier Litern auf 100 Kilometer.
- Karosserie und Varianten: Die zweite Auris-Generation ist immer ein Fünftürer, seinen Vorgänger gibt es noch als Dreitürer. Die 2012 erstmals vorgestellte Kombiversion, die Konkurrenzmodellen wie VW Golf Variant oder Ford Focus Turnier Markanteile abjagen sollte, trägt den Namenszusatz Touring Sports. 2019 schloss sich das Auris-Kapitel in der Toyota-Konzerngeschichte: Der Hersteller reanimierte auf dem europäischen Markt den Namen Corolla für sein Kompaktmodell.
- Abmessungen (laut ADAC): 4,28 m bis 4,56 m x 1,76 m x 1,46 m bis 1,48 (LxBxH); Kofferraumvolumen: 360 l bis 1.200 l (Schrägheck); 530 l bis 1.658 l (Kombi).
- Stärken: Die Neuauflage des Auris löste sich vom etwas altbackenen Look des Vorgängers und bekam ein deutlich schnittigeres Blechkleid verpasst. Vor allem als der geräumigere Kombi eignet sich der Nippon-Golf als recht komfortables Familienauto. Beim Tüv werden Achsaufhängungen sowie Federn und Dämpfer selten beanstandet. Bremsleitungen und -schläuche gehen laut Tüv-Report als "tadellos" durch. Der Auspuff rostet selten, Ölverlust kommt kaum vor.
- Schwächen: Es werde Schatten: Das Abschneiden bei der HU wird vor allem durch eine durchwachsene Performance im Lichtkapitel getrübt. Vom Abblendlicht bis zur hinteren Beleuchtung - fast überall gibt es erhöhte Beanstandungsquoten. Zweites Sorgenkind ist erhöhter Bremsscheibenverschleiß, der den Auris zur zweiten und dritten HU trifft, ältere Modelle haben dieses Problem seltener. Trostpflaster: Diese Mängel zu beheben, zählt zu den günstigeren Reparaturen.
- Pannenverhalten: Positiv ausgedrückt: Die Bilanz des Auris in der ADAC-Pannenstatisitk ist bunt. Für Modelle mit Erstzulassungsjahr 2012 und 2019 notiert der Club "hohe Pannenhäufigkeit", im Mittelfeld der Datensammlung landen Exemplare von 2013 bis 2016 sowie 2018er-Jahrgänge. Gut schneiden einzig Modelle von 2017 ab. Einfacher beschrieben sind die häufigsten Ursachen für die Hilfseinsätze des ADAC: Pannenschwerpunkte sind die Starterbatterie bei Autos von 2012 bis 2019 sowie die Zündkerzen (2012).
- Motoren: Benziner (Vierzylinder, Frontantrieb): 73 kW/99 PS bis 97 kW/132 PS; Diesel (Vierzylinder, Frontantrieb): 66 kW/90 PS bis 91 kW/124 PS; Hybrid (Vierzylinder-Benziner + E-Motor, Frontantrieb): 100 kW/136 PS Systemleistung.
Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele:
- Auris 1.33 Dual VVT-i Basis (6/2015); 73 kW/99 PS (Vierzylinder); 105.000 Kilometer; 6.914 Euro.
- Auris 1.8 Hybrid Comfort Touring Sports (6/2017); 100 kW/136 PS (Vierzylinder + E-Motor); 86.000 Kilometer; 13.696 Euro.
- Auris 1.6 D4-D Comfort Start/Stopp (6/2018); 82 kW/112 PS (Vierzylinder); 113.000 Kilometer; 12.231 Euro.
© Deutsche Presse-Agentur
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