- Steigende Temperaturen machen das Auto schnell zur Hitzefalle.
- Wer keine Klimaanlage im Auto hat, sollte Vorkehrungen treffen.
- Mit diesen Tipps wird die Fahrt auch ohne Klimaanlage erträglich.
Sobald die Temperaturen steigen, werden die Fenster hochgefahren und die Klimaanlage im Auto aufgedreht – wenn das Auto über diesen Komfort verfügt. Ob edler Oldtimer, älteres Auto oder einfache Ausstattung, nicht jeder Pkw-Innenraum lässt sich per Knopfdruck auf Wohlfühltemperatur herunterkühlen.
Vor allem längere Reisen oder Staustrecken können ohne Klimaanlage im Auto schnell zur Belastungsprobe werden. Stand der Wagen in der Sonne, beginnt schon die Abfahrt mit Schweißperlen auf der Stirn. Doch nicht nur das Wohlbefinden leidet unter der Hitze, auch die Konzentrationsfähigkeit sinkt mit steigenden Temperaturen.
Allerdings überstanden die Menschen den Sommer früher auch ganz ohne kühlende Brise aus der Lüftung des Autos. Sind wir durch die vielen als normal empfundenen Annehmlichkeiten vielleicht weniger belastbar? Oder sind die Sommer einfach unerträglich heiß und schwül? Egal wie – für alle, die sich nicht mehr an die klimaanlagenfreie Ära erinnern, haben wir wertvolle Tipps für eine angenehme Fahrt ganz ohne Klimaanlage zusammengestellt.
Tipp 1: Scheiben abdecken
Wer etwas vorarbeitet, kann extreme Temperaturen im Innenraum schon vor Fahrtantritt vermeiden. Isolierende Fenstermatten halten Sonnenlicht ab. Eine Thermomatte auf der Windschutzscheibe verhindert ein aufgeheiztes Armaturenbrett. Thermomatten-Sets für einzelne Fenster ergänzen diesen effektiven Sonnenschutz.
An den hinteren Fenstern können Sonnenblenden aus transparentem Gewebe befestigt werden. Wenn auf der Rückbank Kinder, gesundheitlich beeinträchtigte Personen oder Haustiere mitfahren, sollten Sonnenschutzrollos oder Sonnenschutzfolien zum Aufkleben nicht fehlen.
Tipp 2: Aufgeheizte Sitze im Auto vermeiden
Helle Bezüge auf den Sitzen reflektieren sichtbares Licht und verhindern somit, dass Sie sich beim Fahren wie ein Grillhähnchen auf dem Rost fühlen. Alternativ können auch helle Handtücher über die Sitze geworfen werden. Wird das Auto in der Sonne geparkt, können Armaturenbrett und Lenkrad ebenfalls mit einem hellen Handtuch bedeckt werden.
Tipp 3: Hitze aus dem Auto fächeln
Öffnen Sie alle Türen, bevor die Fahr losgeht. So kann die heiße Luft entweichen und die Temperatur im Innenraum des Autos gesenkt werden. Um den Vorgang zu beschleunigen, öffnen Sie alle Türen und öffnen und schließen Sie die Fahrertür mehrmals hintereinander. So wird die Luft aus dem Innenraum gefächelt. Keine große Neuigkeit, jedoch wirksam: der durch die geöffneten Fenster ziehende Fahrtwind sorgt unterwegs für eine angenehme Brise.
Tipp 4: Antizyklisch fahren und Fahrten während der Mittagshitze vermeiden
Es geht natürlich nicht immer, aber, wenn möglich: Fahren Sie antizyklisch. Unter der Woche liegt die Hauptverkehrszeit morgens zwischen 6:00 und 9:00 Uhr und nachmittags zwischen 16:00 und 19:00 Uhr.
Vor der Abfahrt die aktuellen Stauprognosen zu recherchieren, lohnt sich vor allem in der Ferienzeit – nicht nur für Reisende ohne Klimaanlage im Pkw. Aktuelle Infografiken des ADAC können dabei helfen, die Reise antizyklisch zu planen.
Laut ADAC sind die Spitzenzeiten in der Sommerferienzeit am Wochenende am Freitagnachmittag, am Samstagvormittag und am frühen Nachmittag. Auch Sonntagnachmittag muss mit einem sehr hohen Verkehrsaufkommen gerechnet werden.
Sehr früh oder nachts durchfahren lohnt sich für Reisende ohne Klimatechnik an Bord ganz besonders, denn so vermeiden Sie Fahrten während der Mittagshitze und hoch frequentierte Routen. Planen Sie ausreichend Zeit für Pausen ein. Alle zwei bis drei Stunden sollte eine kurze Rast mit etwas Bewegung, einem leichten Snack und ausreichend Flüssigkeitszufuhr eingelegt werden, damit der Kreislauf in Schwung bleibt.
Tipp 5: Feuchte Waschlappen auf Lüftung
Hängt man im Sommer ein feuchtes Baumwollbettlaken oder Handtuch vors Fenster, entsteht Verdunstungskälte. Im Auto könnte dieser Hitze-Hack mit feuchten Baumwollwaschlappen oder Küchenhandtüchern minimal für Abkühlung sorgen. Einen Versuch ist es wert.
Tipp 6: Thermalwasser-Spray und Kühlpads mitnehmen
Ein belebendes Thermalwasser-Spray fürs Gesicht sorgt unterwegs für den Frischekick. Stellen Sie das Gesichtsspray vor der Abreise in den Kühlschrank oder in die Kühlbox im Auto. Apropos Kühlbox: Kalt-Warm-Kompressen erweisen sich unterwegs als praktische Helfer. Legen Sie diese bei Bedarf in den Nacken oder auf die Unterarme.
Tipp 7: In Gadgets gegen Hitze im Auto investieren
Ventilatoren, die an den Zigarettenanzünder angeschlossen werden, verbessern die Luftzirkulation im Auto und machen Stausituationen oder Wartezeiten an roten Ampeln bei Hitze angenehmer. Unbedingt darauf achten, dass die Ventilatoren die Sicht nicht behindern oder beim Bremsen herunterfallen können. Spezielle Klima-Sitzauflagen fürs Auto werden ebenfalls am Zigarettenanzünder angeschlossen und sollen so für Abkühlung sorgen. Mobile Mini-Klimaanlagen können ebenfalls den Komfort unterwegs erhöhen.
Tipp 8: Für Stau oder Panne vorbereitet sein
Bei extremen Temperaturen drohen gesundheitliche Gefahren wie ein lebensbedrohlicher Hitzschlag oder ein Kreislaufkollaps. Sollten Sie bei Hitze in einen Stau oder sogar in eine Vollsperrung geraten, sind ausreichend Wasser und Schatten in einem Auto ohne Klimaanlage mitunter lebensrettend.
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Haben Sie deshalb unbedingt immer ausreichend Wasser an Bord. Ein Objekt, das bei einer Vollsperrung als Schattenspender verwendet werden kann, etwa ein Regenschirm, sollte ebenfalls immer dabei sein. Denken Sie auch immer an mitreisende Haustiere. Ein Trinknapf muss griffbereit aufbewahrt werden, denn auch auf kurzen Strecken drohen unerwartete Staufallen.
Tipp 9: Luftige Kleidung tragen
Bequeme Kleidung macht eine lange Fahrt nicht nur angenehmer. Locker sitzende Kleidungsstücke lassen die Luft zirkulieren oder unterstützen so die körpereigene Thermoregulation. Besonders geeignet sind helle Kleidungsstücke aus Naturmaterialien wie Baumwolle, Hanf oder Leinen. Sie nehmen Schweiß auf, reflektieren das Licht und sorgen so auch bei steigenden Temperaturen für Wohlbefinden. Wer lange Haare trägt, sollte diese zusammenbinden, damit der Nacken nicht zu warm wird.
Verwendete Quellen:
- ADAC: ADAC Stauprognose
- Siemens-Stiftung: Verdampfungswärme – So kühlt man mit Wärme
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