Exoten haben bekanntlich ihre Eigenarten. So streckt sich der Radstand des Mazda 6 ganze acht Zentimeter über den der viel beliebteren Kombi-Variante hinaus. Mit 4,87 Metern Länge ist die Limousine nach Maßstäben der Mittelklasse ein ganz schöner Lulatsch. Sie gönnt den Insassen im Fond viel Beinfreiheit und den Füßen ausreichend Platz unter den Vordersitzen. Nur die flache Dachlinie kostet Kopffreiheit.
In der vorderen Reihe eröffnet sich ein schön eingerichteter Arbeitsplatz – auch dank der fast kompletten Vollausstattung des Testwagens. Die Materialien wirken durch das verbaute Sports-Line Plus-Paket (3.650 Euro) mit Sen-Holz, Nappaleder und künstlichem Rauleder ausgesprochen fein. Abgesehen von den elektrisch verstellbaren Vordersitzen bietet das Paket kaum praktische Vorteile, doch es macht so einen Mazda 6 glamouröser, als es sein biederes Image verspricht. Gleichwohl fühlt sich nicht alles am Mazda sonderlich edel an – der quietschig dünnblechige Tankdeckel zum Beispiel oder die windige Fernentriegelung für die Rücksitzlehne. Und wie sieht es mit den Kraftstoff- und Unterhaltskosten aus?
Unser Testverbrauch
Mazda gibt für den 6 G 914 Sports-Line einen WLTP-Normverbrauch von 7,4 Litern Super an. Von diesem Wert entfernt er sich im Alltag. Wir haben einen Durchschnittsverbrauch von 8,2 Litern ermittelt, was Spritkosten von 14,35 Euro auf 100 Kilometern verursacht. Auf der Eco-Runde verbrauchte der Mazda 6,5 Liter, während er sich auf der Pendler-Strecke 8,1 Liter genehmigte. Wurde der Mazda sportlich bewegt, stieg der Verbrauch auf 10,3 Liter. Die Kraftstoffkosten errechnen sich anhand des tagesaktuellen Kraftstoff-Preises auf unserem Partner-Portal mehr-tanken.de (12.02.2024 / Super: 1,75 Euro/Liter).
Monatliche Unterhaltskosten
Wer so ressourcenschonend fährt wie wir auf unserer Eco-Runde, drückt die Spritkosten für 100 Kilometer auf 11,38 Euro. Die eher heftige Gangart resultiert in einer Summe von 18,03 Euro. Die Kfz-Steuer kostet für den Mazda 218 Euro pro Jahr, die Haftpflichtversicherung beträgt 453 Euro. Teil- und Vollkasko schlagen mit zusätzlichen 346 beziehungsweise 830 Euro zu Buche. Monatliche Unterhaltskosten von 293 Euro zahlt, wer den Mazda 15.000 Kilometer im Jahr fährt. Beträgt die Laufleistung das Doppelte, steigt die Summe auf 505 Euro. Den Wertverlust lassen wir in dieser Rechnung außen vor.
So wird getestet
Der auto motor und sport-Testverbrauch setzt sich aus drei unterschiedlich gewichteten Verbrauchsfahrten zusammen. 70 Prozent macht der sogenannte "Pendler-Verbrauch" aus. Dabei handelt es sich um eine Fahrt vom Wohnort zum Arbeitsplatz, die im Schnitt 21 Kilometer misst. Mit 15 Prozent geht eine besonders sparsam gefahrene, ca. 275 Kilometer lange Eco-Runde in die Wertung ein. Die übrigen 15 Prozent entfallen auf die Sportfahrer-Runde. Die Länge gleicht in etwa der Eco-Runde, die Routenführung enthält aber einen größeren Autobahn-Anteil und damit im Schnitt höhere Geschwindigkeiten. Die Berechnungsgrundlage für die Kraftstoffkosten bildet immer die Preisangabe des Portals "mehr Tanken" vom Tag der Artikel-Erstellung.
Die monatlichen Unterhaltskosten enthalten Wartung, Verschleißteilkosten und Kfz-Steuern bei einer angenommenen Jahresfahrleistung von 15.000 und 30.000 Kilometern ohne Wertverlust. Grundlage der Berechnung sind der Testverbrauch, eine dreijährige Haltedauer, Schadenfreiheitsklasse SF12 für Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung bei der Allianz inklusive Vergünstigungen für Garagenparker und die Beschränkung auf bestimmte Fahrer (nicht unter 21). SF12 beutet bei der Allianz einen Rabattsatz von 34 Prozent für die Haftpflicht und 28 Prozent für die Vollkasko. © auto motor und sport
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