Geely scheint bei der LFP-Batterie-Technologie ein neuer Durchbruch gelungen zu sein. Der "Short-Blade"-Akku soll gut für eine Million Kilometer und 50 Jahre sein. Und er ist sogar feuerfest.

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In China scheint die lang als zu leistungsschwach erachtete LFP-Technologie einen Boom zu durchleben. Nicht nur, dass die Leistungsdichte der Lithium-Eisenphosphat-Akkus immer größer wird – auch die Haltbarkeit und Langlebigkeit erreicht bisher unbekannte Dimensionen. Während Geely bisher LFP-Akkus von BYD nutzte, geht der Konzern – zu ihm gehören Marken wie Volvo, Lotus, Proton, Polestar, Lynk & Co, Zeekr, London Taxi – nun gemeinsame Wege mit CATL, Farasis Energy und LG Energy Solutions.

Video: So funktioniert Geely’s Batteriewechselstation für LKW

Aus dieser Zusammenarbeit ist jetzt die "Short Blade Battery" entstanden – eine LFP-Batterie, die von der BYD-Technologie inspiriert ist, aber über neue Eigenschaften verfügt. Neben der Energiedichte von 192 Wh/kg ist das eine bessere Schnellladefähigkeit. Unter optimalen Bedingungen soll ein großer Pkw-Akku von 10 auf 80 Prozent in gerade 17 Minuten gefüllt sein. Der Name "Short Blade" bezieht sich dabei auf die Länge der neuen Zellen. Mit 580 Millimeter sind sie 40 Prozent kürzer als bei üblichen LFP-Batterien (960 mm).

3.500 Ladezyklen möglich

Ebenso beeindruckend wie die für LFP-Technik hohe Energiedichte ist die Zyklen-Stabilität. Geely behauptet, dass der neue Akku 3.500 komplette Ladezyklen übersteht. Das entspricht in der Autowelt also einer Laufleistung von etwa einer Million Kilometer. In einem durchschnittlich genutzten Auto, das etwa 20.000 Kilometer im Jahr fährt, könnte die Batterie also tatsächlich 50 Jahre lang halten, während die Kapazität nahezu erhalten bleibt.

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Eingesetzt werden könnte der neue Wunderakku schon im SUV Galaxy E5 (siehe Fotoshow). Der könne dann auch in kaltem Klima die Vorteile der Short Blade-Batterie nutzen. Bei -30 Grad Celsius behält sie nämlich bis zu 90,54 Prozent ihrer Kapazität bei. Zum Vergleich: Beim aktuellen Long-Blade-Akkupack sind es nur 78,96 Prozent. Obendrein sind die neuen Zellen quasi feuerfest. Wird die Zelle beispielsweise beschädigt, verschmilzt laut Geely eine dünne Schicht Aluminiumfolie mit der Batteriemembran und bildet so eine Isolierschicht, die vor potenziell katastrophalen Kurzschlüssen schützt. Alle wichtigen Belastungstests habe die Batterie bereits erfolgreich bestanden.  © auto motor und sport

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