Marder suchen häufig sicheren Unterschlupf in Autos. Dabei zerstören sie jedoch meistens das Innenleben des Fahrzeugs. Was bei einem Marderschaden zu tun ist, erfahren Sie hier.
Wenn das Auto am Morgen nicht startet und Fehlermeldungen anzeigt, könnte ein Marderschaden die Ursache sein. Eine Pfütze unter dem Fahrzeug könnte ein weiteres Indiz für das kleine braune Raubtier sein, ebenso wie zernagte Schläuche, zerfetzte Dämmmatten und durchtrennte Zündkabel. Doch was ist in so einem Fall zu tun?
Nach Angaben von TÜV Süd und der Organisation Geld und Verbraucher (GVI) sollte man jetzt nicht einfach losfahren. Denn wenn nicht nur das Dämmmaterial beschädigt, sondern auch Kühlmittelschläuche angebissen wurden, kann der Motor überhitzen - und schlimmstenfalls den Hitzetod sterben.
Maschendraht schreckt Marder ab
Der Tüv Süd rät als Vorsorge zum Marderschutz mit Maschendraht. Ein unter dem Motorraum und den Achsen platziertes Maschendraht-Gitter schrecke die Tiere häufig ab. Mit ihren sensiblen Pfoten meiden sie solche Flächen. Nach der Brunftzeit von März bis Juni sollte das Gitter aber wieder verschwinden. Denn die Tiere könnten sich daran gewöhnen, so die Prüfexperten.
Wer ein Carport hat, kann es mit einer Art niedrigem Weidezaun dauerhaft sichern. Tipps wie ausgelegte Säckchen mit Hundehaaren, Urinsteine, tickende Wecker oder Lichter im Motorraum sind dagegen "recht zweifelhaft", so der TÜV Süd.
Marder von März bis Juni besonders aktiv
In ihrer Brunftzeit - sie kann von März bis Juni dauern - sind Marder besonders aktiv. Finden sie etwa in Motorräumen Spuren von Konkurrenten, können sie dort aggressiv wüten und wahllos Bauteile anbeißen. Als Nahrung nutzen die Tiere die Schläuche, Dämmmatten oder Manschetten indes nicht, wie der TÜV Süd erklärt.
Wer oft über Nacht an verschiedenen Orten und so in verschiedenen Marderrevieren parkt, lässt den Motorraum besser häufiger professional reinigen, um die Geruchsspuren zu entfernen. Aber bitte nicht selbst zum Hochdruckreiniger greifen, das kann weitere Schäden verursachen.
Schäden durch Marder am Auto können nach GVI-Angaben schnell vierstellig ausfallen. Bei einer Teilkaskoversicherung kommt es auf den jeweiligen Vertrag an, ob die Versicherung einspringt. Folgeschäden müssen dabei allerdings extra versichert sein. Haben Halter eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen, springt sie für Marderschäden ein. (dpa/tmn/eee)
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