Mercedes arbeitet derzeit am Nachfolger des EQV – der Baureihe W449. Unter der Karosserie der aktuellen V-Klasse erproben die Stuttgarter bereits Technik-Komponenten für die neue Generation. Jetzt gibt es weitere technische Details.

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Gut zu erkennen, sind die deutlich verbreiterten Radhäuser sowie der nicht ganz passende und zu hoch angesetzte hintere Stoßfänger.

V-Klasse mit EQ-Technologie auf Van.EA

Seit 2019 hat Mercedes die Pkw-Version der elektrischen V-Klasse (W447) am Start, mit dem neuen Modell geht Mercedes gleich mehrfach neue Wege. Auf der einen Seite rücken sie ab von der EQV-Bezeichnung und werden den E-Van in Anlehnung an die elektrische G-Klasse "V-Klasse mit EQ Technologie" nennen. Auf der anderen Seite fliegt die EVA I-Plattform raus, stattdessen kommt die neue Van.EA (Van Electric Architectur) mit 800-Volt-Technik zum Einsatz.

Diese besteht aus drei Modulen. Das Frontmodul beherbergt den elektrischen Antrieb, der über alle Modelle hinweg gleich bleibt. In der Basisversion bringt Mercedes die elektrische V-Klasse nur mit Vorderradantrieb auf den Markt. Das mittlere Modul umfasst die im Unterboden eingebaute Hochvoltbatterie. Mit diesem Modul ist die Länge der V-Klasse skalierbar, wenngleich das Akku-Gehäuse gleich bleibt und es lediglich mit Batterien unterschiedlicher Kapazität gefüllt wird. Im Heckmodul findet dann in der Allrad-Version der zweite E-Motor-Platz, bei den Modellen mit Frontantrieb bleibt das Modul leer. Als Reichweite stehen mehr als 500 Kilometer nach Darstellung des Herstellers im Raum, in 20 Minuten soll der Van von 10 auf 80 Prozent geladen sein.

Nordkap-Testfahrt soll Alltagstauglichkeit zeigen

Auf einer ersten großen Testtour ist Mercedes mit dem Erprobungsträger rund 3.300 Kilometer gen Nordkap gefahren. In dem konkreten Modell mit Frontantrieb waren das aktuelle MB.OS-Betriebssystem sowie ein 22-kW-AC-Lader verbaut. Ziel der Fahrt war es, "bereits in einem frühen Entwicklungsstadium einen Vergleich zwischen Prüfstand und realem Fahrbetrieb zu ziehen", so Mercedes. Statt wie bisher zwei, drei große Erprobungsfahrten in einem späteren Stadium der Entwicklung mit Hitze- und Kälteerprobung wollte man einen neuen Weg analog zu agilen Softwareprojekten gehen. Entsprechend sind es viele kleine Sprints in crossfunktionalen Teams (wie Pkw oder Van).

Im Rahmen der Fahrt sollte zudem die Alltagstauglichkeit des Fahrwerks und das Fahrverhalten unter realen Bedingungen getestet werden. Außerdem sammelte man Daten zur Effizienz des eATS, zum Energie- und Thermomanagement der Batterie und zum Ladeverhalten. Weitere Effizienzsteigerungen will Mercedes durch Leichtbau, geringere Verlustleistung des Akkus , ein optimiertes Lade- und Kühlsystem sowie eine Optimierung der Energieverbräuche von Bordnetz und Klimatisierung erreichen. Auch weitere Aerodynamik-Maßnahmen für das Exterieur sind geplant.

Elektrische V-Klasse mit autonomer Fahrfunktion

Mit Blick auf die Sensoren, die man beim Prototyp an Spiegeln, am Heck und an der Front erkennen kann, wird es eine weiterentwickelte Version des Drive-Pilot-Systems von Mercedes geben. Allerdings wird das automatisierte Fahren nach SAE-Level 3 erst zum Ende des Jahrzehnts möglich sein, zuvor müssen Kunden mit Level 2 vorliebnehmen.

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Der EQV-Nachfolger basiert auf der für Privat-Kunden optimierten Van.EA-P, die neben Freizeitfahrzeugen auch mobile Büros und VIP-Shuttle im Fokus hat. Eine besonders luxuriöse Maybach-Version für die Märkte USA und China ist ebenfalls in Planung.  © auto motor und sport

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