Moto Morini plant die Corsaro GT für 2025. Mit 95 PS und V2-Motor könnte sie punkten. Ebenso mit TFT-Display, schräglagensensiblen Systemen und höheneinstellbarem Windschild. Jetzt muss sie nur noch wirklich kommen.
Noch ein Versprechen von Moto Morini. Ob es dieses Mal erfüllt wird, ist ebenso fraglich, wie die beiden Versprechen 2023 auf der EICMA. Damals stellte Morini 2 neue V2-Modelle vor, und bis heute wartet die Welt auf die Corsaro und die Corsaro Sport. 2024 kam die Moto Morini Corsaro GT angekündigt hinzu. Und das Warten geht weiter.
Video: Vorstellung: Moto Morini Corsaro 750
Moto Morini Corsaro GT für 2025
Für die zweite Jahreshälfte 2025 kündigte Moto Morini auf der EICMA die neue Corsaro GT an. Technische Basis ist die mehr oder weniger bekannte 750er-Plattform mit V2. Neben der Corsaro Sport und der Corsaro als Naked Bike steht die neue GT als hochbeiniges Crossover-Modell auf den 17-Zoll-Rädern. Und neben dem Unikum des V2 mit 96 oder 95 PS (hier scheint Moto Morini sich noch uneins) lockt die GT mit einigen launigen Details.
Neuer V2 wirkt vertraut
Bereits 2023 zeigte Moto Morini auf der EICMA den "neuen" V2. Eckdaten: 749 Kubik aus 90 Millimeter Bohrung und 58,9 Millimeter Hub sowie 95 PS. Wer genauer hinsieht, erkennt deutliche Anleihen am seligen 750er-V2 von Aprilia. Insbesondere die exponierte Lage der Wasserpumpe und das Verhältnis von Bohrung zu Hub sind nahezu gleich. Mehr ist vom Euro-5+-konformen Antrieb mit Wasserkühlung und dohc-Köpfen nicht bekannt, außer, dass er auf 48 PS drosselbar ist.
Video: Im Video: Moto Morini Milano (2024)
Sehr starke Mittelklasse
Sollte Moto Morini die neue Corsaro GT tatsächlich bringen, füllt sie eine interessante Lücke im Modellsegment der mittelgroßen Crossover-Konzepte. Zum einen überflügelt sie die Platzhirsche Yamaha Tracer 7 und Kawasaki Versys 650 im Punkt Leistung um mindestens 20 PS und dürfte zum anderen die deutlich sportlichere und kostspieligere KTM 890 SMT im Punkt Langstreckenkomfort schlagen – und beim Preis deutlich unterbieten.
Viel Elektronik und gute Lösungen
Über dem V2 in seinem Gitterrohrrahmen rüstet Moto Morini die Corsaro GT auf ein sehr hohes Niveau auf. Zentrales Element für das umfangreiche Elektronik-Paket ist ein TFT-Display mit 7 Zoll in der Diagonale. Darüber steuert die GT die schräglagensensiblen Systeme, den Totwinkelwarner per Radar sowie die Connectivity-Funktionen. Mechanisch interessant sind der höheneinstellbare Windschild und die im Heck integrierten Kofferhalter.
Video: Moto Morini Calibro 650er als Bagger und Cruiser
Vielleicht ein hochwertiges Fahrwerk in der Corsaro GT
Der Blick auf das Fahrwerk der neuen Moto Morini Corsaro GT offenbart eine bunte Sammlung an Herstellern oder Features. Die voll einstellbare USD-Gabel unbekannten Herstellers – vermutlich Marzocchi – trägt an beiden Gabelfüßen die aktuellen Sportsättel von Brembo, Typ Stylema. Das Federbein – vermutlich KYB – ist per Handrad hydraulisch in der Vorspannung einstellbar und wahrscheinlich an der Umlenkung in Zugstufe und Länge. Die Fußbremse beaufschlagt ebenfalls einen Sattel von Brembo mit Druck.
Moto Morini Corsaro GT – Preis und einige Fragen noch offen
Auf der EICMA 2024 kündigte Moto Morini die neue Corsaro GT für 2025 an, genauer: in der zweiten Jahreshälfte. Ähnlich lautete 2023 die Mitteilung im Zuge der Corsaro und Corsaro Sport für 2024. Auf beide Modelle wartet MOTORRAD gespannt. Ebenso nicht bekannt: Was möchte Moto Morini für die GT haben? Und eine Detailfrage noch: Wo in diesem Heck soll bitte der Radar-Emitter für den Totwinkelassistenten sitzen?
Fazit
Auf der EICMA 2024 stand das dritte Modell von Moto Morini, das vom 750er-V2 angetrieben werden soll. Die Corsaro GT als Crossover ergänzt die nackte Corsaro und die supersportliche Corsaro Sport. Mit 95 PS und V2 in der Klasse sehr stark und theoretisch gut ausgestattet, fehlt der GT wie den beiden anderen Modellen nur noch ein tatsächlicher Start in den Markt und ein attraktiver Preis. Auf beides wartet MOTORRAD seit einem Jahr beim Naked Bike und beim Supersportler auf gleicher V2-Basis. © Motorrad-Online
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