Plötzlicher Motorstillstand, ein Reifen platzt, Panik macht sich breit: Obwohl moderne Autos heute über eine Vielzahl an Sicherheitsassistenten verfügen, können Autofahrer immer in unvorhersehbare gefährliche Situationen im Straßenverkehr geraten. Umso wichtiger ist es, zu wissen, wie Sie sich dann richtig verhalten!
Für die meisten Menschen ist eine Fahrt mit dem Auto eine reine Routineangelegenheit. Doch selbst der beste Fahrer kann einmal in eine brenzlige Situation kommen, wenn die Technik streikt oder etwas Unvorhersehbares passiert. Selbst die besten Fahrassistenten können nicht jede gefährliche Fahrsituation entschärfen. Der ADAC hat deshalb die wichtigsten Regeln zusammengestellt, wie sich Fahrer und auch Beifahrer in solchen Fällen verhalten sollten.
Der Motor geht plötzlich aus
Wenn während der Fahrt plötzlich der Motor ausgeht, müssen Autofahrer damit rechnen, dass die Servolenkung und der Bremskraftverstärker ausfallen. Das wiederum bedeutet, dass sowohl fürs Lenken als auch fürs Bremsen deutlich mehr Kraft aufgewendet werden muss. Selbst wenn das Bremspedal dann wie blockiert erscheint, üben Sie vollen Druck aus, um das Fahrzeug sicher abzubremsen und fahren Sie an die Seite. Vom Versuch, den Wagen während dieser noch rollt wieder neu zu starten, ist eher abzuraten. Wenn Sie den Zündschlüssel zurückdrehen, kann im schlimmsten Fall das Lenkradschloss einrasten - das Auto ist dann zumindest für einen kurzen Moment nicht mehr steuerbar.
Wenn ein Reifen platzt
Der Horror für jeden Autofahrer - vor allem auf der Autobahn: Plötzlich platzt ein Reifen. Jetzt heißt es Ruhe bewahren. Vermeiden Sie unbedingt hektische und starke Lenkbewegungen, dadurch könnte das Heck des Fahrzeugs ausbrechen. Bremsen Sie stattdessen vorsichtig ab und lenken Sie sanft gegen. Bringen Sie das Auto sicher am Fahrbahnrand zum Stehen.
Ein Geisterfahrer kommt Ihnen entgegen
Schrecksekunde im Radio: Sie hören, dass ein Geisterfahrer in Ihre Richtung unterwegs ist. Nun müssen Sie ruhig handeln. Im besten Fall steuern Sie auf den nächsten Rastplatz und warten, bis die Warnung für Ihre Strecke wieder aufgehoben ist. Ansonsten gilt, auf keinen Fall überholen und rechts fahren - die Linke Spur sollte unbedingt für den Falschfahrer freigehalten werden.
Mit dem Auto ins Wasser stürzen
Egal ob Fluss, See oder Hafenbecken - merken Sie, dass Ihr Auto ins Schleudern gerät, beispielsweise durch Glatteis, und unkontrollierbar auf ein Gewässer zuschießt, sollten Fahrer und Beifahrer schnellstmöglich die Fahrzeugtüren öffnen. Erst einmal im Wasser gelandet ist meistens der Wasserdruck viel zu groß, um die Tür eigenständig zu öffnen. Sie sitzen im Auto fest.
Plötzliche Rauchentwicklung beim Auto
Jetzt bloß nicht gleich in Panik geraten! Rauchentwicklung am und im Fahrzeug kann die unterschiedlichsten, mitunter harmlosen Ursachen haben. Trotzdem gilt es so schnell wie möglich, am Fahrbahnrand anzuhalten. Tritt Rauch in den Innenraum ein, kann sich nicht nur die Sicht dramatisch verschlechtern, die Rauchgase können auch hochgiftig sein - sofort die Lüftung abschalten. Rufen Sie im Anschluss in jedem Fall den Pannendienst oder die Polizei.
Plötzlich auftretender Seitenwind
Vor allem auf Brücken und auf freien Landstraßen können immer wieder starke Windböen auftreten, die das Fahrzeug ins Schlingern bringen. Auch hier gilt: Lenken Sie ruhig und bestimmt gegen und verringern Sie sofort die Geschwindigkeit. Je langsamer Sie fahren, desto mehr Reaktionszeit bleibt Ihnen zum Gegenlenken.
Schwindel, Übelkeit, Schwächeanfälle im Auto
Plötzlich wird Ihnen im Auto schwarz vor Augen und Sie merken, dass der Kreislauf absackt - sollte etwas mit dem eigenen Wohlbefinden nicht stimmen, müssen Sie schleunigst anhalten und das Fahrzeug sicher am Straßenrand oder auf einem Parkplatz zum Stehen bringen. Ist ein Beifahrer mit an Bord und der Fahrer sackt plötzlich zusammen, ist der zweite Mann im Auto gefordert. Am wichtigsten hierbei ist das Lenken, dass der Beifahrer dann übernehmen muss. Versuchen Sie außerdem den Leerlauf einzulegen - egal ob bei einem manuellen oder einem Automatikgetriebe. Bei Bremsen kann die Handbremse helfen, die der Beifahrer in einem solchen Fall unbedingt betätigen sollte.
Plötzliche Beschleunigung des Autos
Eine zu hohe Leerlaufdrehzahl, beispielsweise beim Kaltstart oder beim Ansaugen von Motoröl, kann dazu führen, dass das Auto plötzlich ruckartig beschleunigt. In diesem Fall muss sofort das Kupplungspedal durchgedrückt, der Leerlauf eingelegt - bei einem Automatikgetriebe in die "N-Position" - und sehr stark gebremst werden, damit das Auto unmittelbar wieder zum Stehen kommt oder sich verlangsamt.
Tiere auf der Fahrbahn
Plötzlich rennt ein Reh auf die Fahrbahn und Sie wissen nicht, was zu tun ist: Jährlich passieren Tausende Wildunfälle mit Toten und Verletzten. Deshalb sollten Autofahrer besonders im Herbst und im Frühjahr an Wäldern und Feldern sehr aufmerksam fahren. Steht ein Wildtier auf der Straße, bremsen Sie ab, hupen Sie und blenden Sie ab. Plötzliches Ausweichen kann sehr gefährlich sein, weil Sie in den Gegenverkehr oder von der Fahrbahn abkommen könnten.
Aquaplaning - das Auto kommt ins Schwimmen
Besonders auf Autobahnen kann es bei starkem Regen zu Aquaplaning kommen - das Auto schwimmt auf dem Wasserfilm auf der Straße auf und verliert den Kontakt zum Asphalt. Merken Sie, dass das Auto unruhig wird und die Lenkung keine richtige Rückmeldung mehr gibt, beide Hände ans Lenkrad und das Tempo ruhig verlangsamen. Auf keinen Fall sollten Sie stark abbremsen oder ruckartig lenken. Um erst gar nicht in solch eine Situation zu kommen gilt: Bei starkem Regen Tempo anpassen, Fahrbahn und Spurrillen beobachten und keine hektischen Fahrmanöver provozieren. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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