Wie die meisten anderen Geschäfte hat sich auch der Autokauf im Internet längst etabliert. Das ruft zwangsläufig Betrüger auf den Plan. Lesen Sie hier, wie Sie getürkte Angebote frühzeitig erkennen und Ärger vorbeugen können.

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Beim Autokauf im Internet können die bezahlten Summen schnell hoch werden, daher lauern immer wieder Betrüger auf leichtgläubige Käufer. Verschanzt hinter der Anonymität des Netzes, treiben immer mehr Cyber-Kriminelle ihr Unwesen.

Autokauf im Internet als Rauschzustand

Ulrich May leitet die Rechtsabteilung des ADAC. Er kennt den Hauptgrund, weswegen selbst kluge Köpfe beim Autokauf im Internet immer wieder auf die Maschen der Kriminellen hereinfallen: Überschwang. Zu den Klassikern gehört dabei folgendes Szenario: Der potenzielle Käufer findet auf einem der üblichen Auto-Portale seinen Traumwagen - im Topzustand und zum Spottpreis.

Im Schnäppchenjäger-Überschwang überweist er umgehend den verlangten Vorschuss - dass es sich beim Konto um einen ungewöhnlichen Transfer-Dienstleister handelt, blendet der Käufer aus. Plötzlich ist das Angebot von der Seite verschwunden, das Geld längst abgehoben und der Kriminelle über alle Berge.

Ulrich May von der ADAC-Rechtsabteilung kann ein Lied singen über derartige Fälle, jeden Tag erreichen ihn und sein Team Hilferufe von Mitgliedern. 3.000 Euro, so der ADAC, seien bei Anzahlungen die "Schmerzgrenze" für Käufer. Doch May hat noch ganz andere Beispiele parat: Dem "WDR" erzählt er die Geschichte eines Gelackmeierten, der unglaubliche 49.000 Euro bezahlte - für ein Auto, das es gar nicht gab.

So entlarven Sie unechte Inserate

Zur Verteidigung der Geschädigten sei allerdings gesagt, dass Profi-Nepper ihre falschen Annoncen oft extrem gut tarnen. Fotos vom Auto, (gefälschte) Zertifikate, (gefälschte) Seriositätsbestätigungen - die Betrüger-Anzeigen lassen sich kaum von solchen aufrichtiger Händler unterscheiden.

Wenn Sie auf bestimmte Indizien achten, können Sie betrügerische Angebote jedoch entlarven. Am wichtigsten sind hier die Daten des Verkäufers. Stoßen Sie auf ein Inserat, das beinahe zu gut ist, um echt zu sein, dann schauen Sie zunächst, wie Sie den Verkäufer erreichen können. Verdächtig ist, wer nur eine krude E-Mail-Adresse angegeben hat. Fordert der Anbieter darüber hinaus eine Anzahlung, ist die Anzeige zu 99 Prozent unecht.

Werden Sie nicht zum Opfer

Grundsätzlich gilt: Bezahlen Sie auf keinen Fall auch nur einen Cent, bevor Ihnen nicht der Kaufvertrag und die Schlüssel vorliegen. Es ist außerdem sehr empfehlenswert, dass Sie sich das Auto vorher in der Realität genau anschauen. Überweisen Sie niemals Anzahlungen - denn diese sind beim Autokauf im Internet absolut unüblich.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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