Die Franzosen und der schwedische Lkw-Hersteller planen gemeinsam leichte elektrische Nutzfahrzeuge auf Basis einer modularen 800-Volt-Skateboard-Plattform. Kommen sollen die Transporter unter dem neuen Label Flexis.

Mehr zum Thema Mobilität

Die Renault Group und die Volvo Group, die über ihren Geschäftsbereich Renault Trucks seit mehr als 35 Jahren im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge zusammenarbeiten, wollen gemeinsam eine neue Generation von vollelektrischen Transportern und softwaredefinierten Fahrzeugen entwickeln. Die Produktion dieser Modelle soll im Jahr 2026 anlaufen. Zum Kooperationsumfang gehören auch Dienstleistungslösungen für die Logistikbranche.

Eigene Marke mit Sitz in Frankreich

An der neuen Flexis Mobility getauften Gesellschaft sind beide Unternehmen mit je 45 Prozent beteiligt. Die Investitionen über die nächsten drei Jahre sollen bei jeweils 300 Millionen Euro liegen. Im April 2024 hat der französische Logistikkonzern CMA CGM seine im Oktober 2023 unterzeichnete Absichtserklärung in eine Beteiligung umgemünzt und investiert für seinen 10-Prozent-Anteil über den Energiefonds PULSE 120 Millionen Euro, der die Dekarbonisierung des Verkehrs- und Logistiksektors beschleunigen soll.

Die Gründung des Joint-Ventures erfolgte am 22. März 2024. Das Unternehmen mit dem Namen Flexi SAS hat seinen Sitz in Frankreich. Beide Autobauer sind offen für weitere Investoren und Partner.

Modulares 800-Volt-Skateboard

Die Elektro-Transporter werden auf einer neuen vollelektrischen LCV-Skateboard-Plattform mit 800-Volt-Technologie basieren, die von der Renault-Tochter Ampere entwickelt wird und die mit ihrem modularen Aufbau diverse Aufbautypen erlaubt. Die Batteriegröße ist skalierbar und soll bis zu 450 Kilometer Reichweite bieten. Durch das Baukastensystem werden niedrige Kosten und durchgehend hohe Sicherheitsstandards möglich. Mit der Software-Defined-Vehicle-Architektur (SDV) soll die neue Fahrzeuggeneration über nie dagewesene Funktionen zur Lenkung der Lieferaktivitäten verfügen, wodurch sich angeblich die globalen Nutzungskosten für die Logistikunternehmen um 30 Prozent senken lassen.

Gebaut werden sollen die Elektrotransporter im Renault-Werk Sandouville. Für die Produktion sollen in den kommenden vier Jahren 550 neue Stellen geschaffen werden. Die ersten Kundenauslieferungen sind für 2026 geplant. Bereits vorliegen sollen zehn Absichtserklärungen von Logistikanbietern in Frankreich, Großbritannien und Deutschland, die ein potenzielles Volumen von bis zu 15.000 Fahrzeugen über drei Jahre beinhalten.

Inwieweit der chinesische Autobauer Geely hier seine Finger im Spiel hat, ist nicht bekannt. Geely ist Eigentümer der Pkw-Sparte von Volvo und zudem größter Anteilseigner an der Volvo Group. Mit Renault unterhalten die Chinesen bereits verschiedene Partnerschaften zum Bau von Autos und Motoren.

Drei Modelle kommen

Die geplante Fahrzeugfamilie besteht aus drei Modellen: dem Step-in Van, dem Panel Van und dem Cargo Van. Der Step-in Van tritt mit seiner hoch aufragenden Silhouette im Segment der mittelgroßen Transporter an. Er punktet mit vorderen Schiebetüren und einer hinteren Rolltür für eine optimierte Beladung. Das Fahrzeug bietet einfachen Zugang zwischen Cockpit und Laderaum mit einer Innenhöhe von 1,90 Metern, die es Fahrern ermöglicht, sich bequem aufrecht im Fahrzeug zu bewegen.

Mit dem Panel Van bringt Flexis einen städtetauglichen, multifunktionalen Transporter mit futuristischem Design im VW-Bus-Format. Er bietet unter anderem eine bessere Manövrierfähigkeit und eine Gesamthöhe von nur 1,90 Metern, wodurch das Fahrzeug problemlos in städtische Tiefgaragen und Parkhäuser passt.

Viele Vorteile mit ams+
Erhalten Sie werbereduzierten Zugang zu allen Inhalten von auto-motor-und-sport.de inkl. der digitalen Zeitschrift als E-Paper. Monatlich kündbar.

Der Cargo Van ist auf die Anforderungen der urbanen Zustellung auf der letzten Meile und darüber hinaus abgestimmt, mit einer leicht anpassbaren Box, die verschiedene Breiten, Höhen und Ladeflächen sowie modulare Lösungen wie gekühlte Bereiche integrieren kann.  © auto motor und sport

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.