Ob beim Bikepacking oder bei Gravelrennen: Trinkrucksäcke werden immer beliebter, weil sie einen hohen Nutzen wegen ihrer flexiblen Trinkblase haben und zusätzlich mit praktischen Taschen daherkommen. Wir haben uns die neue Restrap Hydration Vest geschnappt und konnten sie unter anderem bei einem Ultracycling-Event in Norwegen testen.

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Der Trend ist erkennbar: Trinkrucksäcke lassen sich immer häufiger auf den Rücken von Rennrad- und Gravelbikern finden. Wer viel und lange Touren fährt, dem kann solch ein Rucksack mit herausnehmbarer Trinkblase einen großen Mehrwert sowie mehr Sicherheit am Lenker bei ruckeligem Gelände bieten, da keine Trinkflasche in die Hand genommen werden muss. Des Weiteren gibt es oft nützliche, kleine Taschen, aus denen Riegel oder Gels schnell entnommen werden können.

Restrap Hydration Vest auf einem Blick

  • Zwei Größen verfügbar: Small/Medium und Large/XL
  • Gewicht (ohne Blase): 368 g (Small/Medium) und 380 g (Large/XL)
  • Gewicht Trinkblase: 145 g
  • Fassungsvermögen: 5,5 Liter + 2 Liter Trinkblase
  • Material: Wasserdichtes X21-Material
  • Weitere Besonderheiten: YKK AquaGuard-Reißverschluss, AirMesh-Rückenteil, diverse Netztaschen, Befestigungsmöglichkeit für Stecklicht
  • Preis: 167,99 Euro UVP, die Restrap Hydration Vest ist auch hier in unserem Partnershop erhältlich.

Das ist der Trinkrucksack von Restrap

Der britische Hersteller Restrap hat jetzt ebenfalls mit der Hydration Vest einen Trinkrucksack im Programm. Die herausnehmbare, 2 Liter fassende Trinkblase besitzt ein eigenes Staufach auf dem Rücken, das von einem Klettverschluss verschlossen wird. Darüber befindet sich ein weiteres, mit einem YKK Aquaguard-Reißverschluss versehenes, wasserdichtes Staufach, in der eine Windweste oder ähnliches untergebracht werden kann. In zwei großzügigen Netztaschen können zusätzlich Getränkeflaschen oder andere Dinge transportiert werden. Auch an eine Befestigungsmöglichkeit für ein Stecklicht wurde gedacht.

Auf der Vorderseite, an den Trägern integriert, befinden sich drei weitere praktische Staufächer aus einem Netzgewebe. Dazu eine weitere wasserdichte Tasche mit Reißverschluss und Schlüsselclip im Inneren, in der auch ein Smartphone untergebracht werden kann. Dazu kommen Ösen, durch die der Trinkschlauch geführt wird und mit Hilfe eines Magneten sicher vor der Brust befestigt wird.

Zwei Riemen quer über die Brust verhindern zusätzlich ein Verrutschen des Trinkrucksacks. Sie lassen sich in fünf unterschiedlichen Höhen positionieren. Der Rückenteil besteht aus einem AirMesh-Material, welches für ausreichende Belüftung sorgen soll.

Die Restrap Hydration Vest im Einsatz

Grauer Himmel, die weiteren Wetteraussichten ebenfalls trübe. Der Tag auf dem Gravelbike bei diesem Ultracycling-Rennen durch die einsame Landschaft in dieser Ecke Norwegens verspricht lang und herausfordernd zu werden. Es ist nicht für jeden angenehm, einen Rucksack über Stunden während eines solchen Events zu tragen. Doch beim ersten Anlegen der Restrap Hydration Vest fällt zwar direkt die Nähe zum Körper auf, ohne sich allerdings eingeengt zu fühlen. Durch seitliche Riemen lässt sich der Frontbereich perfekt an den eigenen Körper anpassen. Durch den hohen Sitz an der Rückenpartie gibt es nicht das Gefühl, dass der Trinkrucksack nach unten zieht, trotz der rund zwei Liter Wasser in der Trinkblase und den Gels in den Taschen. Insgesamt gibt es an drei Stellen Anpassungsmöglichkeiten: Schultern, Brust und an den Seiten.

Das Befüllen der BPA- und PVC-freien Trinkblase geht leicht von der Hand. Verschlossen wird die Blase, in dem das obere Ende über die dortige, angebrachte Plastikleiste umschlagen und darüber dann eine schmale, stabile Plastikschiene geschoben wird. Damit ist die Trinkblase absolut wasserdicht, wir konnten keinerlei Austritt von Wasser am Verschluss feststellen. Am unteren Ende der Trinkblase wird der Trinkschlauch leicht eingeklickt, durch ein kurzes Drehen ist der Zugang offen. Durch obere, seitliche Führungslöcher im Rucksack wird der Trinkschlauch über die Schulter nach vorn an die Brust geführt.

Etwas hakelig wird es, wenn die Trinkblase in das vorgesehene Staufach hineingeschoben werden soll. Der Zugang erfolgt durch einen schmalen Spalt, was bei einer komplett gefüllten Blase nicht ganz so einfach ist. Ist sie jedoch erst einmal drin, wird sie zusätzlich durch einen kleinen, festgenähten Haken, der an der Plastikschiene befestigt wird, an Ort und Stelle gehalten. Das verhindert effektiv ein Verrutschen, sodass das Wasser auch bis zum letzten Schluck im Mund landet. Ein äußerst kräftiger Klettverschluss verschließt das Staufach sicher.

Apropos Mund: durch leichtes Drücken auf das Mundstück mit den Lippen oder sogar den Zähnen lässt es sich gut trinken. Der Durchfluss gefiel gut, das Mundstück selbst war von der Größe her sehr angenehm. Prima: der Magnet-Clip, der den Trinkschlauch genau dort am Träger festhält, wo er nicht stört, aber immer schnell erreichbar ist.

Gut gefiel auch die leichte Entnahme von Gels aus den Netztaschen, aus denen selbst beim Liegen in der Aerobar nichts herauspurzelte. Die Rückentasche, in der wir Tütchen mit Iso-Pulver und Windweste untergebracht haben, erwies sich ebenfalls als sehr nützlich.

Auch erfreulich: bei typischen Tankstellen-Stopps in solchen Rennen ließen sich die zwei großzügigen Netztaschen mit allen Nahrungsmitteln für unterwegs befüllen. Ob Baguette oder die nötige Extra-Dosis Koffein in 0,5 Liter-Flaschen, bei Bedarf war genug Platz vorhanden.

Auffällig unauffällig: der hohe Tragekomfort selbst nach 16 Stunden-Tagen im Sattel. Wo sonst der Rucksack beim Tragen nach einiger Zeit gerne und dankenswerterweise abgesetzt wird, haben wir die Restrap Hydration Vest sogar zwischendurch einfach mal "vergessen". Zu keinem Zeitpunkt kam ein störendes Gefühl am Rücken auf. Der hohe Sitz der Weste und die gute Gewichtsverteilung trugen ihren Teil dazu bei. Ein weiterer Vorteil: dadurch lässt sich weiterhin auf Trikottaschen zugreifen.

Fazit

Die Restrap Hydration Vest konnte in unserem Test unter extremen Bedingungen komplett mit ihrer Funktionalität überzeugen. Nicht nur der hohe Tragekomfort über endlose Stunden im Sattel punktete, sondern auch das einfache Trinken mithilfe des Trinkschlauchs, der gute Durchfluss des Wassers und das praktikable Mundstück mit Magnet-Clip zur Befestigung. Hinzu kommen die praktischen und durchdachten (Netz)taschen, die leichten Zugriff und sicheren Halt in jedweder Position auf dem Rad boten. Die Möglichkeit, bei Bedarf zusätzlichen Stauraum zu haben, erwies sich gerade auf Langstrecke als nützlich. Lediglich das Einführen der vollen Trinkblase in den Rucksack durch den schmalen Zugang wäre als Kritikpunkt anzuführen. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig, der Trinkrucksack sowie die Trinkblase robust. Der Preis ist mit rund 168 Euro UVP nicht ganz so günstig.

(+) Sehr hoher Tragekomfort

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(+) Durchdachte und praktische Staufächer

(+) Hochwertige Trinkblase mit sicherem Verschluss

(+) Guter Durchfluss von Wasser

(+) Angenehmes Mundstück

(-) etwas schmaler Zugang zum Fach der Trinkblase

(-) hoher Preis  © Bike-X

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