Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) hat mehrere Waschanlagen im Bereich von Großstädten unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist höchst unterschiedlich: Viele Anlagen sind ihr Geld nicht wert, sagen die Experten. Nur eine von drei Waschanlagen konnte wirklich überzeugen.
Das Auto zu waschen gehört in Deutschland fast schon zur Kultur: Der Lack muss glänzen, die Felgen strahlen. Für viele Autofans gehört die Lackpflege einfach dazu – mindestens einmal die Woche. Zwar sind nicht alle Autofahrer so gründlich, doch immerhin werden in Deutschland täglich h rund eine halbe Million Fahrzeuge in einer Waschanlage gereinigt. Der größte Teil davon in sogenannten Portalwaschanlagen. Das sind solche, die man praktisch an jeder Tankstelle finden kann. Die GTÜ hat sich diese Anlagen nun einmal genauer angeschaut.
Alte Waschanlagen bekommen das SUV nicht sauber
Beim Testfahrzeug handelte es sich um einen neuen VW Tiguan, der aufgrund seiner Größe stellvertretend für viele andere Kompakt-SUVs stand. Das Auto wurde vor jedem Waschgang auf einer Offroadpiste gleichmäßig mit Staub und Dreck verschmutzt. Die Tester wählte anschließend jeweils das teuerste Waschprogramm des jeweiligen Anbieters, inklusive Unterbodenreinigung, Felgenwäsche und Wachs.
Schon beim ersten Betreiber einer typischen Portalwaschanlage traten offensichtliche Mängel zutage: Zahlreiche Flecken verblieben auf dem Lack, die verdreckten Türkanten waren beinahe genau so schmutzig wie zuvor. Die Experten der GTÜ führen das Ergebnis auf das Alter der Anlaga zurück: Die Technik sei nicht für die Karosserieform eines SUVs gemacht, der im Vergleich zu älteren Autos eher die Maße eines Transporters aufweise.
Auf den Zustand der Anlage achten
Auch die zweite Waschanlage im Test kommt mit den großen Felgen des SUVs nicht zurecht, die Bürsten reichen maximal für Felgen der Größe 15 Zoll – in Zeiten von 19- oder gar 20-Zoll-Leichtmetallrädern scheint das nicht mehr zeitgemäß. Die GTÜ empfiehlt außerdem, auf den Zustand der Waschanlage zu achten: Fauliger Geruch, Rost an der Technik, Dreck und abgerissene Wischerblätter in den Ecken oder verstopfte Wasserabläufe sind meist ein eindeutiges Zeichen, es mit einer in die Jahre gekommenen Anlage zu tun zu haben. Dort ist meist auch die Unterbodenreinigung nicht zufriedenstellend: Gröberer Dreck bleibt, wo er ist.
Leistungen genau unter die Lupe nehmen
Die GTÜ empfiehlt stattdessen, vor der Fahrt zur Waschanlage dessen Betreiber und die verwendete Technik einem Vorabcheck zu unterziehen. Darüber hinaus lassen sich so auch die Preise der lokalen Anbieter vergleichen. Die Experten betonen, dass nur moderne Portalwaschanlagen es auch mit größeren Fahrzeugen wie einem SUV aufnehmen können. Darüber hinaus bieten neuere Anlagen auch größere Bürsten für die Felgen und eine Unterbodenwäsche mit schwenkbaren Düsen. Letztere sind unbedingt notwendig, um den teilweise zerklüfteten Unterboden von Pkw wirklich sauber zu bekommen.
Waschstraßen liefern oft das bessere Ergebnis
Wer etwas mehr Geld investieren will und die Möglichkeit hat, erzielt in Waschstraßen nicht selten das bessere Waschergebnis. Zu diesem Ergebnis kommt auch der ADAC in einem Test. Der Waschvorgang dauert in diesen Anlagen jedoch meist etwas länger. Allgemein gilt: Eine Vorwäsche, um den getrockneten Dreck vor dem eigentlichen Waschgang aufzuweichen, ist in jedem Fall empfehlenswert, um das Auto wieder zum Glänzen zu bringen. Wer diese Arbeit vor der Wäsche selbst übernehmen will, nimmt entweder eine Sprühlanze oder einen Eimer Wasser. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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