Der Shelby GT 350 H, den RM Sotheby's am 25. Januar 2024 in Arizona versteigert hat, befindet sich rundum in einem guten Zustand. Der Shelby American Automobile Club Registry (SAAC) hat die Fahrgestellnummer bestätigt, somit handelt es sich nicht um einen Nachbau. Die ursprüngliche Farbe ist in den Dokumenten nicht verzeichnet.
Der Shelby verfügt noch über die originale Rostschutzfarbe, Koni-Stoßdämpfer, und Override-Traction-Bars, eine Art Längslenker für die angetriebene Hinterachse aus dem vorherigen Modelljahr 1965. Diese sind am Achsschenkel oberhalb der Antriebswelle angebracht, nicht wie die klassischen Längslenker unterhalb. Sie beugen Verschließ vor und sorgen beim Anfahren für Stabilität.
Verkaufspreis: 170.800 Dollar
Auf die 14-Zoll-Chromfelgen des Magnum 500 sind Goodyear Blue-Streak-Reifen aufgezogen. Die originale DSO-Markierung auf dem hinteren Differenzial ist noch zu erkennen. Ein patiniertes Armaturenbrett, ein zusätzlicher Drehzahlmesser, ein Shelby-Lenkrad und Ray-Brown-Sicherheitsgurte ergänzen die Vinyl-Innenausstattung. Der heutige Besitzer baute außerdem ein C4-Automatikgetriebe von R&A Motorsports ein. Der Schätzpreis lag zwischen 150.000 und 200.000 Dollar (137.000 bis 182.770 Euro). Verkauft wurde der Hertz-Shelby für 170.800 US-Dollar, umgerechnet sind das 157.591 Euro.
Viele Vorbesitzer und eine Motor-Überholung
Laut den Papieren übergab Shelby das Fahrzeug am 6. Februar 1966 an Hertz und stattete diesen GT 350 H mit einem Radio, einem Bremskraftverstärker und Hertz-Spezialrädern aus. Am 18. September 1967 nahm Hertz dieses Exemplar aus der Mietflotte und verkaufte es an Al Barker aus Colorado. Nach einem weiteren Besitzer landete das Auto schließlich beim bekannten Shelby-Liebhaber David Drotts. Er gab dem GT 350 H seine ursprüngliche Hertz-Lackierung zurück und montierte die verchromten Magnum 500 Felgen. Bemerkenswerterweise stimmt die Prägung des V8-Motors exakt mit der vertraulichen Original-VIN von Ford überein, was der Shelby-Registrator Howard Pardee vom SAAC-Registry bestätigt. Die Dokumente zeigen, dass die Firma Greeley Automotive Machine aus Colorado den 310-PS-Motor im Jahr 2013 vollständig überholte.
Vom Sportwagen zum Mietwagen
Der ursprüngliche Shelby GT 350 kam bei der Bevölkerung so gut an, dass sich Shelby im September 1965 dazu entschied, mit der Autovermietung Hertz eine Kooperation zu starten. Shelby bot an, seinen aufgemotzten Mustang, den GT 350 H, als Teil der neuen Sports-Car-Club-Autovermietung bereitzustellen. So bewarb Shelby den Mustang durch bezahlte Probefahrten bei potenziellen Käufern. Für 17 Dollar pro Tag und 17 Cent pro Meile konnte jeder an seinem örtlichen Hertz-Schalter kommen und einen dieser Wagen fahren – ein geschickter Schachzug. Insgesamt lieferte Shelby im Jahr 1966 1.000 GT 350 H an Hertz. © auto motor und sport
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