Der vorarlberger Fahrradhersteller Simplon ist saniert und stellt eine umfassende Modelloffensive 2025 vor. Was das bedeutet – und welche Radfans sich besonders freue dürfen, lest ihr hier!
Gute Neuigkeiten für die österreichische Fahrradbranche: Simplon, die Kultmarke aus Vorarlberg, ist gerettet. Ein Sanierungsverfahren hat das Unternehmen in Eigenverwaltung erfolgreich abgeschlossen. Die Übernahme durch den österreichischen Finanzinvestor SOL Capital Management ist ebenfalls vollendet. Damit sind die 140 Arbeitsplätze entgültig gesichert und Simplon bleibt Österreichs zweitgrößter Fahrradhersteller.
Modelloffensive mit News für Rennrad- und Gravel-Fans
2025 solle das gesamte Simplon-Portfolio rundum erneuert werden, berichten Produktmanager Jan Berger (Foto) und CEO Christoph Mannel in einer Pressemitteilung.
Im vergangenen Herbst hat Simplon mit einem umfassenden Update der Klassiker Chenoa :e und Chenoa 365 :e im Segment E-Trekking & E-City auf das Bosch E-Bike System der 5. Generation bereits den Grundstein für die Erneuerung gelegt. Rechtzeitig zum Saisonstart 2025 sind mit dem E-SUV Sengo :e und dem E-MTB Cure :e nun zwei weitere E-Bikes mit dem neuen Bosch-Antrieb gefolgt.
"Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf dem Rennrad und Gravelbike-Bereich. Fans unseres Portfolios können sich hier auf spannende Neuerungen in den nächsten Wochen freuen", so Produktmanager Berger.
Mit Abschluss der Modelloffensive 2025 wird Simplon über die Hälfte seines Produktportfolios auf den neusten Stand gebracht haben.
Rückblick: SOL Capital Management erwirbt Simplon
In einer Pressemitteilung haben Simplon und SOL Capital Management die Übernahme verkündet. Der Finanzinvestor will mit einer Kapitalspritze die rein österreichische Fertigung und die Arbeitsplätze der Beschäftigten nachhaltig sichern. Der bisherige Geschäftsführer Jakob Luksch scheidet aus dem Unternehmen aus. Nun ist Christoph Mannel CEO bei Simplon.
"Der Neustart ist eine gute Nachricht für die rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Simplon, für die begeisterten Kundinnen und Kunden und für die renommierten Liefer- und Handelspartner. Die geplante Übernahme durch den neuen Investor sichert den Innovations- und Produktionsstandort Österreich ebenso wie die traditionsreiche Marke und eröffnet neue Möglichkeiten für die weitere Unternehmensentwicklung. Nach dem raschen und erfolgreichen Abschluss des Sanierungsverfahrens kann sich Simplon wieder mit voller Kraft auf den Markt konzentrieren und ist für die kommende Saison bestens gerüstet." Christoph Mannel, CEO von Simplon
An Firmensitz und Produktion in Österreich soll festgehalten werden
SOL Capital will in die Stärkung der Marke investieren und die Expansion am europäischen und internationalen Fahrradmarkt vorantreiben. Das Unternehmen ist seit mehr als zwanzig Jahren als Kapitalgeber tätig und hat sich dabei auf Investitionen in Turnarounds und andere kritische Unternehmenssituationen spezialisiert.
Am Firmensitz, an der Forschung und an der Produktion in Österreich halten der künftige Eigentümer und der künftige Geschäftsführer fest. "Simplon ist als Leitbetrieb tief in Vorarlberg verwurzelt. Es ist unsere klare Entscheidung, an diesem Standort festzuhalten. Unser oberstes Ziel ist es, das gut eingespielte Team von Simplon zu halten und gemeinsam mit den Lieferanten und Handelspartnern die neuen Chancen zu nutzen", so Mannel und SOL-Geschäftsführer Dr. Paul Niederkofler.
Rückblick: Sanierungsverfahren seit September 2024
Mit 44,5 Millionen Euro Schulden hatte Simplon im September 2024 ein Sanierungsverfahren gestartet. Laut ORF nannte der damalige Geschäftsführer Luksch den wetterbedingt extrem späten Saisonstart und die vollen Lager bei den Mitbewerbern und Händlern als Grund für die Probleme. Umsatzrückgänge in diesen Größendimensionen habe man schlicht nicht erwartet.
Hintergrund: Darum ist der Fahrradmarkt in der Krise
Vom Fahrrad-Boom in die Bike-Krise? Kippt jetzt sogar die Pro-Fahrrad-Stimmung? Im BikeX-Interview erklärt Experte Markus Fritsch die brisante Lage auf dem Rad-Markt. © Bike-X