Ein österreichischer Finanzinvestor hat den vorarlberger Fahrradhersteller Simplon übernommen. Was das bedeutet – und wie es mit den Vorarlbergern weitergeht, lest ihr hier!
Gute Neuigkeiten für die österreichische Fahrradbranche: Simplon, die Kultmarke aus Vorarlberg, ist gerettet. Der österreichische Finanzinvestor SOL Capital Management übernimmt Österreichs zweitgrößten Fahrradhersteller und sichert die Arbeitsplätze der 140 Angestellten bei Simplon.
SOL Capital Management erwirbt Simplon
In einer Pressemitteilung haben Simplon und SOL Capital Management die Übernahme verkündet. Der Finanzinvestor will mit einer Kapitalspritze die rein österreichische Fertigung und die Arbeitsplätze der Beschäftigten nachhaltig sichern. Der bisherige Geschäftsführer Jakob Luksch scheidet aus dem Unternehmen aus. Zukünftig wird Christoph Mannel CEO bei Simplon.
An Firmensitz und Produktion in Österreich soll festgehalten werden
SOL Capital will in die Stärkung der Marke investieren und die Expansion am europäischen und internationalen Fahrradmarkt vorantreiben. Das Unternehmen ist seit mehr als zwanzig Jahren als Kapitalgeber tätig und hat sich dabei auf Investitionen in Turnarounds und andere kritische Unternehmenssituationen spezialisiert.
Am Firmensitz, an der Forschung und an der Produktion in Österreich halten der künftige Eigentümer und der künftige Geschäftsführer fest. "Simplon ist als Leitbetrieb tief in Vorarlberg verwurzelt. Es ist unsere klare Entscheidung, an diesem Standort festzuhalten. Unser oberstes Ziel ist es, das gut eingespielte Team von Simplon zu halten und gemeinsam mit den Lieferanten und Handelspartnern die neuen Chancen zu nutzen", so Mannel und SOL-Geschäftsführer Dr. Paul Niederkofler.
Rückblick: Sanierungsverfahren seit September 2024
Mit 44,5 Millionen Euro Schulden hatte Simplon im September 2024 ein Sanierungsverfahren gestartet. Laut ORF nannte der damalige Geschäftsführer Luksch den wetterbedingt extrem späten Saisonstart und die vollen Lager bei den Mitbewerbern und Händlern als Grund für die Probleme. Umsatzrückgänge in diesen Größendimensionen habe man schlicht nicht erwartet.
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