Gut zwei Jahre nach dem letzten Facelift erhält der Karoq eine weitere Modellpflege. Dabei ordnet Skoda das Motorenangebot und die Ausstattungen neu.
Vier Jahre nach seinem Debüt ging der Skoda Karoq rund um den Jahreswechsel 2021/22 in die Schönheitsklinik und erhielt ein Lifting. Der Nachfolger des Yeti ist für Skoda ein wichtiger Umsatzbringer und mit dem Modularen Querbaukasten (MQB) des VW-Konzerns in der A1-Skalierung ein direkter Verwandter von Seat Ateca und VW T-Roc. Letzterer hatte kurz zuvor seine Facelift-Maßnahmen auf die Bühne gebracht. Inzwischen sind weitere zwei Jahre ins Land gezogen. Zeit für eine weitere kleine Modellpflege, die dem Karoq Neuerungen bei der Antriebsauswahl und in Sachen Ausstattung beschert.
Motorenpalette mit neuem Basisbenziner
Einstiegsmotor beim Skoda Karoq bleibt der Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner, der fortan jedoch 115 statt 110 PS leistet. Es gibt ihn – genau wie den gleichstarken Basisdiesel übrigens – nur in Kombination mit einem manuellen Sechsgang-Getriebe und Frontantrieb. Wer sich für das 150 PS starke Vierzylinder-Otto-Pendant entscheidet, hat die Wahlmöglichkeit zwischen Handschaltung und Siebengang-DSG. Den Zweiliter-TDI mit 150 PS koppelt Skoda stets an das siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe. Neuerdings lässt Skoda bei diesem Motor die Wahl zwischen Front- und Allradantrieb. Ausschließlich mit DSG und vier angetriebenen Rädern ist der 190 PS starke Topbenziner mit zwei Litern Hubraum im Karoq Sportline erhältlich. Bis auf Weiteres sind keine alternativen Antriebe, sei es ein Standard- oder ein Plug-in-Hybrid, in Sicht.
Neues Drive-Sondermodell
Skoda bietet den Karoq mit dem neuen Einstiegsbenziner in der Grundausstattung Selection und in Kombination mit dem neuen Drive-Sondermodell an. Das gibt sich außen durch eine Plakette am vorderen Kotflügel und anthrazitfarbene 17-Zoll-Leichtmetallfelgen mit mattschwarzen Aeroblenden zu erkennen. Innen ist stets die Design-Selection "Loft" mit ihrer schwarzen Grundfarbe und Chromleisten an Bord. Hinzu kommt ein Ausstattungspaket mit Heizung für Vordersitze und Lederlenkrad, Matrix-LED-Scheinwerfern, LED-Ambientebeleuchtung, Parksensoren vorn und hinten sowie Rückfahrkamera. Der Preisvorteil liegt Skoda zufolge bei bis zu 2.800 Euro.
Facelift 2022 – Optik
Zurück zum 2022er-Facelift, das optisch eher zurückhaltend ausfiel. Es änderten sich lediglich mehrere Details, die ohne Modifikationen am Blech möglich waren – das reduzierte die Umformungen auf die Schürzen, Leuchten und den Kühlergrill. Dieser Grill ist seither hexagonal geformt. Sprich: Er hat sechs Ecken, wobei man inklusive der "Nase", mit der die Motorhaube in den Grill ragt, auch mehr zählen könnte. In jedem Fall brachte die zusätzliche Ausbuchtung des Grills zu den Wagenseiten hin eine schmalere Form für die Scheinwerfer, die sich zur Fahrzeugmitte hin verjüngen.
Die neue Frontschürze erhielt einen neuen Lufteinlass und seitliche Aufsätze (Skoda nennt sie Air Curtains), die über gezielte Luftführung Verwirbelungen mindern und damit den Luftwiderstand verbessern sollen. Die Tagfahrlichter bekamen ebenfalls eine neue Form. Optisch auffälliger sind die Änderungen am Heck, was vor allem den neu geformten Rücklichtern (LED jetzt Serie) zu verdanken ist. Die Heckschürze ist seit dem Facelift in einem Streifen unterhalb der Ladeklappe in Wagenfarbe lackiert. Ein längerer Dachkantenspoiler mit neuen seitlichen Finlets soll den Luftwiderstand ebenfalls verbessern. Insgesamt wurde der Luftwiderstandsbeiwert im Vergleich zum Vorgänger laut Skoda um über neun Prozent verbessert.
Neue Lichttechnik für den Karoq
Zu den außen sichtbaren Technikänderungen zählen ebenfalls die Leuchten des neuen Karoq. Für die Scheinwerfer ist optional Voll-LED-Matrix-Licht bestellbar, die Tagfahrleuchten sind zweigeteilt. Standard-LED-Fahrlicht präsentiert der Karoq in allen Ausstattungen serienmäßig. Bei den LED-Rückleuchten ist ab der Ambition-Ausstattung ein dynamisches Blinklicht enthalten. Außerdem führt der SUV beim Entriegeln einen animierten Welcome-Effekt auf. Zusätzlich gibt es einen erweiterten Umfang für die Ambiente-Beleuchtung im Innenraum. Sie illuminiert den Fußraum in Weiß sowie die vorderen und hinteren Türverkleidungen in zehn wählbaren Farben.
Veganer Innenraum
Das Facelift brachte dem Skoda Karoq das optionale Eco-Paket. Hier ist die erweiterte Ambientebeleuchtung Serie. Die Sitzbezüge sind aus Recycling-Material hergestellt, laut Skoda werden hier aufbereitete PET-Flaschen verwendet. Die Sitzwangen sind beim Eco-Paket in "veganem Leder" ausgeführt. Als Kontrastfarbe wird außerdem mokkabraunes Velours-Kunstleder (Suedia) an den Sitz-Seiten und den Türverkleidungen eingesetzt. Neu beim Ambition-Karoq ist seitdem eine Chrom-Dekorleiste an der Armaturentafel. In allen Ausstattungslinien sind volldigitale Instrumente serienmäßig an Bord. Das Display besitzt eine Diagonale von acht Zoll; als Aufpreis-Option kann ein 10,25-Zoll-Instrumentarium geordert werden.
Inzwischen hat Skoda die Innenraumgestaltung in verschiedenen Design-Selections geordnet. Neben der bereits erwähnten Loft-Variante gibt es nun die Alternativen Lodge, ecoLounge, Lounge und Suite sowie Sportline Lounge und Sportline Suite. Hinzu kommen im Zuge der 2024er-Modellpflege neue Vordersitze mit elektrischer Einstellung, Memory-Funktion und Lendenwirbelstütze. Obendrein lassen sich im Konfigurator nun neue Raddesigns im 18- und 19-Zoll-Format wählen.
Infotainment ausgeweitet
Die Musikunterhaltung übernimmt in der Basis ein Radio mit 6,5-Zoll-Display. Die darüber rangierenden Infotainment-Systeme mit 8- und 9,2-Zoll-Displays sind mit integrierter eSIM ausgestattet und damit onlinefähig; die Varianten basieren auf dem neuesten Modularen Infotainment Baukasten (MIB) der dritten Generation. Android Auto sowie Apple Carply sind kabellos möglich, per App lässt sich das Auto orten und ent- beziehungsweise verriegeln. Eine Ladeplatte zum kabellosen Aufladen geeigneter Smartphones gibt es als Aufpreis-Extra.
Karoq Sportline: Der mit den Muskeln
Als Topvariante der Baureihe ist weiterhin der Karoq Sportline Maß der Dinge; in unserer Bildergalerie fährt er in Rot vor. Die Maximal-Motorisierung der Karoq-Baureihe mit 190 PS ist ausschließich dem Sportline vorbehalten. Als Antriebsalternative gibt es aktuell den 150 PS starken 1,5-TSI-Benziner. Freunde eines fröhlichen, lebensbejahenden Schwarz werden beim Karoq Sportline besonders auf ihre Kosten kommen, denn neben den üblichen schwarzen Akzentfarben außen (Black Package) ist auch der Innenraum komplett geschwärzt. Sitze, Seiten, Dachhimmel: alles schwarz. Die Dekorelemente tragen Klavierlack-Schwarz und Carbon-Schwarz. Immerhin: silberne Kontrastnähe zieren Sitze und den Schaltsack des Getriebehebels.
Die Preise
Die Preise für den nochmals leicht aufgefrischten Karoq starten aktuell bei 32.930 Euro für den 115 PS starken 1,0 TSI in der Selection-Ausstattung; als Drive-Sondermodell sind es 34.380 Euro. Zum Vergleich: Als Anfang 2022 der Facelift-Karoq zu den Händlern rollte, kostete das 110-PS-Pendant als Selection nur 25.290 Euro. Der 150-PS-Benziner ist als Handschalter aktuell ab 35.180 Euro zu haben. Mit Doppelkupplungsgetriebe werden wenigstens 37.170 Euro gefordert. Der Top-Benziner mit 190 PS ist nunmehr nicht unter 46.010 Euro erhältlich. Die Dieselmotoren gibt es in der Selection-Ausstattung derzeit ab 36.260 (115 PS) oder 40.560 Euro (150 PS mit Frontantrieb). Als Allradler ist der Top-Diesel 2.400 Euro teurer. © auto motor und sport
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.