Stellantis weitet die Garantie für PureTech-Motorschäden aus. Betroffene Kunden können sich über ein neues Portal registrieren.
Mehrere Jahre in Folge wurde die "PureTech"-Motorenbaureihe von einer Fachjury als "Motor des Jahres" ausgezeichnet. Die Dreizylinder mit 1,0 und 1,2 Liter Hubraum sind sparsam und kräftig. Aber leider in der früheren Bauform auch anfällig. Davon wissen zahlreiche Stellantis-Kunden zu berichten, in deren Auto der ursprünglich von Peugeot-Citroën entwickelte Benzinmotor eingebaut wurde und die mit Problemen bis hin zum kapitalen Motorschaden konfrontiert sind.
Zahnriemen im Öl
Ein Hauptproblem ist der im Motoröl laufende Zahnriemen zur Ventilsteuerung sowie generelle Probleme mit der Ölversorgung, die zu Mangelschmierung führen können. Der Zahnriemen wiederum kann trotz Einhaltung aller Wartungsintervalle zerstört werden. Perfide daran: Der Riemen löst sich im Schadensfall langsam auf, Bestandteile verstopfen die Ölbohrungen im Motor, schließlich kann der Riemen endgültig reißen. Oft kündigt sich der Schaden durch ein Aufleuchten der Motoröl-Warnleuchte an. Die Folgen sind kostspielig und können sich bis hin zu einem Austauschmotor belaufen.
Stellantis hat die Problematik bereits seit Längerem auf dem Schirm und auch konstruktive Konsequenzen gezogen, die neue Generation der PureTech-Motoren wurde von der Zahnriemensteuerung auf eine Steuerkette umgestellt und besitzt laut Stellantis zu 70 Prozent neue, verbesserte Komponenten. Das hilft freilich den Kunden, die einen früheren Motor der EB-Reihe in ihrem Auto verbaut haben, nur wenig. Und das sind eine ganze Menge, denn neben Peugeot und Citroën sind auch Modelle von Opel (Corsa, Crossland, Grandland) sowie Fiat 600 und Jeep Avenger mit PureTech-Motoren bestückt.
Zehn Jahre Garantie
Im März 2024 hatte Stellantis deshalb die Garantie für die früheren Generationen der PureTech-Motoren aufgrund von übermäßigem Ölverbrauch und/oder vorzeitigem Verschleiß des Zahnriemens erweitert. Die deckt alle Kosten für Teile und Arbeitszeit bis zu 10 Jahre oder 175.000 Kilometer, knüpft diese aber an Bedingungen wie zum Beispiel eine regelmäßige Wartung nach Herstellervorschrift.
Zur Abwicklung von Kostenerstattungen hat Stellantis jetzt eine neue Online-Plattform ins Leben gerufen, über die sich Kunden direkt registrieren können, um eine schnelle Bearbeitung der Ansprüche zu ermöglichen. Die ergänzende Entschädigungsmaßnahme deckt Ausgaben, die zwischen dem 1. Januar 2022 und dem 18. März 2024 entstanden sind.
Online Antrag einreichen
Die neue Online-Entschädigungsplattform, erreichbar unter https://stellantis-support.com und über die Webseiten der Marken, ermöglicht Kunden die Einreichung ihrer Anträge und der erforderlichen Unterlagen laut Stellantis "in einem schnellen und benutzerfreundlichen Online-Verfahren". Die Einführung erfolgt schrittweise, beginnend mit der Bearbeitung der Anträge von vorab ausgewählten Kunden in Frankreich und Spanien. Die Bearbeitung der Anträge aller europäischen Kunden wird bis Ende Februar 2025 schrittweise ausgeweitet. © auto motor und sport
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