Seit Jahrzehnten ist eine Brücke zwischen dem italienischen Festland und Sizilien im Gespräch. Doch bisher wurde die Verbindung zur größten Insel im Mittelmeer nie gebaut – vor allem aus Kostengründen. Das könnte sich ändern, denn die Planungsunterlagen wurden bereits genehmigt.

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Video: Im Video: Brücke über die Straße von Messina

Zumindest der Verwaltungsrat der Gesellschaft Stretto di Messina hat am 15.02.2024 zugestimmt. Den Vorsitz hat der Ingenieur Giuseppe Recchi. Allerdings stammt der jetzt genehmigte Planungsentwurf für eine Brücke über die Straße von Messina im Grunde aus dem Jahr 2011. Schon im Sommer 2024 sollen die Bauarbeiten beginnen. Dabei fehlen noch wichtige Punkte.

Enteignungen und Umweltbehörden

"Ich bestätige, dass die Absicht besteht, die Baustellen bis 2024 zu öffnen und die Brücke im Jahr 2032 für den Straßen- und Schienenverkehr freizugeben", sagte Infrastrukturminister Matteo Salvini. In den vergangenen Monaten hatte sich die neue Regierung stark für das Projekt eingesetzt. Allerdings fehlen noch Genehmigungen und Umweltverträglichkeitsprüfungen. Auch der Enteignungsplan muss aktualisiert werden. Der große Brückenbau wird viel Platz auf vielen Grundstücken benötigen.

Dafür könnten Anwohner und Touristen die Straße von Messina bald innerhalb von zehn Minuten mit dem Auto und 15 Minuten mit der Bahn (von Villa San Giovanni/Kalabrien nach Messina Centrale/Sizilien) überqueren. Bisher benötigen Autofahrer auf der Fähre etwa 70 Minuten – mit der Bahn schafft man es in zwei Stunden.

400 Meter hoch – 3,7 Kilometer lang

Der Zeitplan für den Bau ist ambitioniert. Schließlich handelt es sich bei der Brücke um ein ganz besonderes Bauwerk mit zwei tragenden Türmen, die 400 Meter hoch sein werden. Dazwischen spannt sich dann auf 3,3 Kilometern das hängende Asphalt- und Schienenband als größte einfeldrige Brücke der Welt. Die besondere aerodynamische Struktur soll die Brücke nach Angaben der Konstrukteure auch bei Windgeschwindigkeiten von 300 Kilometern pro Stunde stabil lassen.

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Umsetzen soll den Bau der Generalunternehmer Eurolink unter der Leitung der Webuild-Gruppe, von der auch Präsentationsvideo und Projekt-Bilder stammen. Webuild hat auch in Rekordzeit die eingestürzte Brücke von Genua wieder aufgebaut. Zudem will Webuild auch das Stadion (San Siro) von AC Mailand renovieren. Die Kosten für die gigantische Brücke ganz im Süden Italiens sollen sich den Planungsunterlagen zufolge auf 13,5 Milliarden Euro belaufen. Damit wäre es eines der komplexesten und teuersten Bauwerke in der italienischen Geschichte.  © auto motor und sport

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