Am Mittwoch (13.12.2023) erklärte die schwedische Transportarbeiter-Gewerkschaft nach einer Mitteilung der Nachrichtenagentur Reuters, sie werde die Müllabfuhr in den Tesla-Werken in Schweden einstellen und sich damit mit den Streikenden solidarisieren. "Diese Art von Sympathieaktion ist sehr selten. Wir nutzen sie jetzt, um die schwedischen Tarifverträge und die Sicherheit des schwedischen Arbeitsmarktmodells zu schützen", erklärte der Vorsitzende der schwedischen Transportarbeitergewerkschaft, Tommy Wreeth, in einer Erklärung.
Die finnische Gewerkschaft AKT hatte bereits Anfang Dezember bekannt gegeben, dass vom 20. Dezember an keine Elektroautos von Tesla mehr für die Verschiffung nach Schweden verladen werden. Diese Maßnahme verschärft die bereits bestehenden Blockaden von Hafenarbeitern und Spediteuren in Schweden, Norwegen und Dänemark, die sich ebenfalls die schwedischen Tesla-Arbeiter unterstützen.
Große Streik-Solidarität mit Schweden
Auch die größte norwegische Gewerkschaft Fellesforbundet hatte angekündigt, ab dem 20. Dezember Transporte von Tesla-Lieferungen nach Schweden zu blockieren. Kurz zuvor hatte die dänische Gewerkschaft 3F ihre Solidarität mit den schwedischen Arbeitern erklärt und angekündigt, dass Hafenarbeiter und Spediteure keine Tesla-Autos mehr entladen oder nach Schweden transportieren würden.
Diese Entwicklung stellt einen erheblichen Rückschlag für den Elektroautohersteller dar, da er faktisch keine Fahrzeuge mehr nach Schweden verschiffen kann. Der Druck auf Tesla erhöht sich weiter, insbesondere durch den Verkauf von Aktien im Wert von etwa 64 Millionen Euro durch den dänischen Fonds "Pension Danmark" aufgrund der Haltung des Unternehmens im Tarifkonflikt.
Postboten, Hafenarbeiter und Reinigungskräfte gegen Tesla
Der Konflikt begann Ende Oktober mit einem Streik der Beschäftigten in den schwedischen Tesla-Werkstätten. IF Metall fordert einen Tarifvertrag für ihre Mitglieder, was Tesla ablehnt. Der Streik hat sich seither auf verschiedene Berufsgruppen ausgeweitet, darunter Spediteure, Hafenarbeiter, Reinigungskräfte und Postboten. Die Post Nord-Mitarbeiter weigern sich, Zulassungs-Plaketten an Tesla zu liefern, wodurch der Autobauer auch keine Modelle an Kunden anliefern konnte.
Die Streikenden betonen, dass das schwedische System der Tarifverträge auf dem Spiel stehe, sollte sich Tesla durchsetzen. Das Unternehmen hingegen lehnt derartige Verträge ab und argumentiert, bessere Bedingungen von sich aus anzubieten. Tesla-Chef Elon Musk bezeichnete den Streik via "X" (vormals Twitter) als "Wahnsinn". Die Situation wirft auch einen Schatten auf Teslas Geschäftsinteressen in Skandinavien, wo Norwegen im vergangenen Jahr der viertgrößte Markt des Unternehmens für Neuwagenverkäufe (siehe Fotoshow zu den Neuzulassungen 2022) war, gefolgt von Schweden als dem fünftgrößten Markt. © auto motor und sport
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