Die niederländische Hauptstadt ist damit die erste Gemeinde in den Niederlanden, die eine derart flächendeckende Geschwindigkeitsbeschränkung eingeführt hat. Die Ziele: Weniger Verkehrslärm, mehr Sicherheit. Die Stadt rechnet mit 20 bis 30 Prozent weniger schweren Unfälle und einer Halbierung des Verkehrslärms.
Hauptverkehrsadern weiterhin mit 50 km/h
Melanie van der Horst, die für den Verkehr zuständige Beigeordnete, betont gegenüber der dpa die Notwendigkeit dieses Tempolimits aufgrund des zunehmenden Verkehrsaufkommens in der Stadt: "Dadurch gibt es immer mehr gefährliche Situationen im Verkehr." Im vergangenen Jahr wurden etwa 4.800 Verkehrsunfälle gemeldet, bei denen ein Krankenwagen erforderlich war, und tragischerweise verloren dabei 15 Menschen ihr Leben. Die steigende Einwohnerzahl von aktuell rund 800.000 und jährlich über 20 Millionen Touristen erhöhen den Druck auf die Verkehrsinfrastruktur der Stadt weiter.
Die neue Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 erstreckt sich überwiegend auf städtische Straßen, wobei Hauptverkehrsadern mit einer erlaubten Geschwindigkeit von 50 km/h weiterhin bestehen. Sie sind mit einer zusätzlichen Linie markiert. Eine Ausnahme gilt jedoch für den öffentlichen Nahverkehr, der die höhere Geschwindigkeit auf speziellen Spuren beibehalten darf. Gleichzeitig mit der Einführung der neuen Tempo-30-Regelung justiert Amsterdam seine Ampeln und passt die Schaltung auf die neue Geschwindigkeit an.
Empfindliche Strafen
Die Stadt plant, den Fahrradfahrern und Fußgängern verstärkt Vorrang einzuräumen. Insbesondere im Zentrum wurden Straßen für den Autoverkehr gesperrt, um Platz für Fußgänger- und Radfahrerzonen zu schaffen. Die Einführung von "fietsstraten" (Fahrrad-Straßen), auf denen Radfahrer Vorrang haben, ist ein weiterer Schritt in Richtung einer fahrradfreundlichen Stadt. Übrigens: Auch für Motorroller und Elektrofahrräder gilt das Tempolimit.
Autofahrer, die in Amsterdam zu schnell fahren, müssen mit empfindlichen Geldbußen rechnen.
In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen die Tempolimits in Europa.
© auto motor und sport
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