Toyota, Honda und Nissan aus Japan, Hyundai und Kia aus Südkorea - gleich fünf asiatische Hersteller finden sich unter den elf wertvollsten Automarken der Welt. Aber was macht den Erfolg der Autobauer aus dem Fernen Osten aus?

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Autogigant Toyota hat sich gerade erst die Krone als Hersteller mit dem höchsten Autoabsatz von VW zurückerobert. Während der Volkswagen-Konzern in den ersten sechs Monaten des Jahres noch die Nase vorne hatte, konnte Toyota trotz eines Absatzrückgangs von 1,5 Prozent mit insgesamt 7,5 Millionen Autos im Zeitraum von Januar bis September 2015 VW (7,43 Millionen Autos) wieder überholen. Auf Platz drei folgt US-Riese General Motors mit 7,2 Millionen verkauften Fahrzeugen. Damit unterstreichen die Japaner ihre Ausnahmestellung auf dem Automarkt einmal mehr und sind ein Musterbeispiel für den Erfolg der asiatischen Hersteller. Allein Toyota verkaufte im Gesamtzeitraum 2014 rund 10,2 Millionen Fahrzeuge.

Fünf große Player auf Erfolgskurs

Während Toyota in absoluten Zahlen weltweit seine Rolle als erfolgreichster Autobauer untermauert, legten auch Hersteller wie Hyundai und Kia in den letzten Jahren enorm zu. So konnte sich das neue Hyundai-SUV Tucson gerade erst im September als meistverkauftes SUV in Deutschland durchsetzen und überholte damit sogar Platzhirsche wie den VW Tiguan.

Neben dem deutschen Markt können die asiatischen Autobauer auch in den USA auf überdurchschnittlich gute Absatzzahlen blicken. Ein ansprechendes Preismanagement, hohe Verarbeitungsqualität und Umweltbewusstsein, eine gute Ausstattung und nicht zuletzt ein ansprechendes Design überzeugen auch die Kundschaft im Land der Pick-ups und Muscle Cars.

Hinzukommt der eigene Markt. Asien ist einer der am härtesten umkämpften Automärkte der Welt. Das Potenzial ist riesig. Im Gegensatz zur europäischen und amerikanischen Konkurrenz müssen die Japaner und Südkoreaner aber nicht erst den Markt analysieren und sich auf die Bedürfnisse der asiatischen Kunden einstellen - sie kennen ihre Klientel bereits. Aus diesem Grund genießen gerade die einheimischen Marken in der Mittelklasse und oberen Mittelklasse einen hohen Stellenwert. Im Premium-Segment können dagegen Hersteller wie Mercedes, BMW und Porsche an Boden gewinnen.

Qualität und Innovation zahlen sich aus

Während japanische Automarken früher noch häufig als schnöde und nicht überdurchschnittlich zuverlässig galten, können die Hersteller heute mit guter Qualität zum vergleichsweise günstigen Preis punkten. Tadellos sind aber auch die japanischen Big Player nicht. So musste auch Toyota erst kürzlich 6,5 Millionen Fahrzeuge aufgrund eines defekten Moduls für die elektrischen Fensterheber in die Werkstätten zurückrufen. Große Skandale blieben in den vergangenen Jahren aber aus.

Wie auch die ADAC-Pannenstatistik belegt, hat Toyota unter den asiatischen Herstellern eine Art Vorreiterrolle in Sachen Qualität inne. Zuverlässigkeit, gute Verarbeitung, eine üppige Ausstattung und ein hohes Maß an technischem Fortschritt hinterlassen bei der Kundschaft einen bleibenden Eindruck. Andere Hersteller wie Hyundai haben sich an diesem Erfolgsrezept orientiert und ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung konsequent erhöht. Das Ergebnis: Ob japanische oder südkoreanische Automarken - die Hersteller sind in der Lage, der europäischen Konkurrenz auf Augenhöhe zu begegnen und das häufig zum günstigeren Preis.

Dieses Bild zeigt sich auch im Umweltbewusstsein. Hybridautos, Plug-in-Hybridantriebe, Elektroautos und neuerdings auch Autos mit Brennstoffzellenantrieb - die asiatischen Autobauer haben eine Führungsrolle in Sachen Umweltbewusstsein und alternativen Antriebskonzepten übernommen und scheuen sich nicht, neue Ansätze auf den Markt zu bringen. Diese mutige Strategie zahlt sich weltweit aus.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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