Toyota plant ein Renn-Comeback in der GT3-Klasse. Abgeleitet vom Renn- wird auch ein Straßensportwagen kommen. Einen ersten Erlkönig haben wir jetzt erwischt.
Die GT3-Rennklasse wird weltweit immer populärer und lockt entsprechend immer neue Hersteller an. Auch Toyota hat mittlerweile Interesse, werkseitig in dieser Klasse vertreten zu sein. Einen Ausblick auf das passende Modell lieferte im Januar 2022 das Toyota GR GT3 Concept, das auf dem Tokyo Auto Salon präsentiert wurde. Kommen dürfte der GT3-Rennwagen vermutlich 2025, um dann ab 2026 ins Renngeschehen einzugreifen. Die GT3-Homologation des bislang eingesetzten Lexus RC F GT3 läuft 2027 aus.
Patente für Namen, Design und V8
Parallel zum GT3-Rennwagen haben die Japaner offensichtlich eine Straßenversion in Planung. Entsprechende Andeutungen machte bereits 2022 der damalige Toyota-Boss und heutige Verwaltungsratschef Akio Toyoda. Weitere Nahrung liefert die am 19. Januar 2024 beim Europäischen Patentamt und auch beim US-amerikanischen Patentamt eingetragene Modellbezeichnung GR GT. Die wurde in der Nizza-Klasse 12 getätigt und ist so für die Verwendung an Fahrzeugen und Fahrzeugteilen vorgesehen.
Das wiederum passt zu einer Design-Patentanmeldung aus dem Sommer 2022, bei der sich die Japaner mit ersten Bildern das Design von einem kommenden Sportwagen haben schützen lassen. Der Look der Design-Anmeldung passt genau zum in Tokio präsentierten Concept Car, allerdings mit deutlich reduziertem Flügelwerk, kleineren Außenspiegeln und konventioneller Beleuchtung. Alles deutet auf ein Straßenmodell hin.
Erster Erlkönig erwischt
Weiteren Schub liefert ein im Oktober 2024 erwischter Erlkönig. Der entspricht weitestgehend den Linien, welche die Studie und auch die Design-Patentanmeldung bereits vorgegeben haben. Neu geformt scheinen die vordern Lufteinlässe. Der hintere Überhang wirkt etwas reduziert und die Außenspiegel präsentieren sich in neuer Form. Auch der Heckdiffusor kommt weniger extrem daher, integriert am Erlkönig dafür vier Auspuffendrohre. Hinzu kommt ein großer aufgesetzter Heckflügel im typischen GT-Stil.
Hinweise auf das Antriebskonzept lieferten bereits frühere Sichtungen des Rennwagens im Prototyp-Stadium auf der Motegi-Rennstrecke in Japan. Beobachter schwören darauf, einen V8-Sound vernommen zu haben. Auch hier gab es bereits Hinweise in der Vergangenheit. Im Mai 2021 hatten sich die Japaner einen Biturbo-V8 patentieren lassen, der die Abgasturbinen zwischen die Zylinderbänke packt. Bereits 2019 und 2020 scheuchten die Japaner einen modifizierten Lexus LC mit einem neuen Biturbo-V8 zu Testzwecken bei mehreren Motorsportveranstaltungen um die Nordschleife.
Ohne Hybrid geht wohl nichts
Im GR GT dürfte so ein Achtzylinder aber mit einer zeitgemäßen Elektrounterstützung kommen. Über mögliche Leistungsdaten lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren. Dem Vierliter-Biturbo-V8-Prototyp im angepassten Lexus aus 2019 wurden bereits 600 PS nachgesagt. Der auf Wasserstoffbetrieb ausgelegte V8, den Yamaha für Toyota entwickelt hat, dürfte keine Chancen in einem Serien-GR GT haben. © auto motor und sport
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