Triumph Speed Twin, Jahrgang 2025 – 5 PS stärker und mit der neuen Speed Twin 1200 RS. Erster Fahr-Test für MOTORRAD.

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Die kurze Modell-Historie vorweg: 2019 ging die Triumph Speed Twin erstmals ins (Landstraßen-)Rennen, mit 97 PS. 2021 folgte die Euro-5-Version mit 3 PS mehr, also mit 100 PS. Für 2025, anlässlich Euro 5+, legt Triumph erneut nach – und diesmal bekommt das beliebte Modern-Classics-Modell nicht nur ein paar PS mehr.

Video: Fahrbericht: Triumph Speed Twin 1200 & RS

Neue Triumph Speed Twin 1200 und Triumph Speed Twin 1200 RS im ersten Fahr-Test

Auch mit 5 PS mehr stampft der dicke Twin der Triumph Speed Twin 1200 nach wie vor mit autoritärem Punch zwischen 3.000 und 7.000 Touren, pfeift weitgehend auf die jeweilige Gangstufe und gibt sich trotzdem handzahm. Und auch mit neuen Deckelchen hier und funky Lack da bleibt der Brit-Bomber das, was er schon immer war: Eines der sinnlichsten Stücke Besitzerstolz im Retro-Genre.

Stärker, straffer und mit Brems-Biss

Neu hingegen ist, dass auch die Basis-Ausführung der Triumph Speed Twin 1200 spürbar straffer einjustiert ist und dementsprechend souveräner über den Asphalt fliegt. Das Ansprechverhalten der Federelemente ist immer noch eher Hausmanns- als Feinkostware, aber vor allem hinten nun weniger brüsk. Das Bremsen-Downgrade ist nur ein partielles, denn der Initialbiss ist überraschend heftig, alles was danach kommt auch angenehm stark, nur die Dosierbarkeit hat deutlich verloren. Runder und insgesamt auch einen Tick handlicher wirkt die Kombination aus dem höheren wie breiteren Lenker und etwas moderaterer Bereifung. Letztere kann das modellreihentypische starke Aufstellmoment beim Bremsen jedoch nur lindern.

Modus Road statt Sport

Schade, wenn es mit der Triumph Speed Twin 1200 mal etwas flotter gehen soll: Der beim Standard-Modell weggefallene Fahrmodus "Sport". Im Modus "Road" regelt die nicht separat einstellbare Traktionskontrolle nämlich das dicke Drehmoment mitunter etwas übervorsichtig weg. Zum Beispiel, wenn man auf furztrockenem Asphalt im 3. Gang aus der Schräglage herauspfeffern will, was Kraft und Laufkultur des Antriebs an sich problemlos ermöglichen.

Video: Triumph Speed Twin 1200 und Speed Twin 1200 RS (2025)

Speed Twin 1200 RS ist sportlicher und feiner

Die neue Triumph Speed Twin 1200 RS – mit "Sport"-Modus – lässt die Leine da deutlich länger. Was auch für ihr nochmal feiner ansprechendes, stärker gedämpftes und voll einstellbares Fahrwerk gilt. Über alle Zweifel erhaben und hier noch vorhanden sind die Stylema-Bremsen von Brembo: stark und wirklich präzise dosierbar. Einen Tick präziser wirkt auch das Lenkverhalten der etwas schärfer ergonomisierten und bereiften RS. Allerdings wirkt sie gleichzeitig auch etwas unhandlicher und stellt sich generell ein bisschen stärker beim Bremsen auf. "A nice touch" für das Sport-Feeling: Der Quickshifter, der jedoch bei niedrigen Drehzahlen und Gängen vergleichsweise viel Kraft fordert.

Fazit nach dem ersten Fahr-Test

Die größten Pfunde der Triumph Speed Twin 1200 – Design und Antrieb – bleiben erhalten und wurden nur behutsam weiter raffiniert. Dafür wurde der Rest spürbar optimiert. Bereits die Basis-Version fährt deutlich harmonischer als bisher und taugt für flotten Landstraßenspaß – bei moderatem Aufpreis gegenüber 2024. Noch mehr Souveränität, Variabilität und Besitzerstolz bietet die neue Triumph Speed Twin 1200 RS, für die man allerdings deutlich tiefer in die Tasche greifen muss.

Triumph Speed Twin 1200 neu für 2025 – mit 105 PS

Um immerhin 5 PS steigt die nominale Spitzenleistung des klassisch angerichteten, aber innerlich modern aufgebauten und wassergekühlten Reihenzweizylinder-Motors. Unverändert mit genau 1.200 Kubik und 270 Grad Hubzapfenversatz stehen künftig maximal 105 PS (77 kW) bei 7.750/min zur Verfügung. Hierfür kommt nicht nur ein neues Mapping für die Motorsteuerung, sondern auch ein etwas schärferes Nockenprofil zum Einsatz, was das Plus von 5 PS bei 500 Umdrehungen mehr pro Minute ergibt. Mit 112 Nm bei 4.250/min bleibt das maximale Drehmoment nach Werksangaben trotzdem gleich. Etwas kompakter als bisher sind die beiden seitlich verlaufenden Schalldämpfer.

Triumph Speed Twin 1200 RS als neue, sportlichere Modell-Variante

Während sich an der Triumph Speed Twin 1200 als Standard-Modell ansonsten nichts Wesentliches ändert – abgesehen vom etwas höheren Lenker für entspannteres Sitzen und einigen Design-Details, gibt es ab 2025 eine zusätzliche, sportlichere Modell-Variante: die neue Triumph Speed Twin 1200 RS. Deren besondere Merkmale sind die beiden voll einstellbaren Öhlins-Federbeine am Heck und die beiden Brembo-Bremszangen, Typ Stylema an der vorderen Doppelscheibe. Für die Standard-Ausführung verwendet Triumph zwar ebenfalls eine Upside-down-Telegabel von Marzocchi, allerdings eine nicht einstellbare, und dazu auch Federbeine von Marzocchi (nur vorspannbar). Bei den Standard-Bremszangen vorn – bisher Brembo M50 – gibt es offenbar ein Downgrade auf Bremszangen mit Triumph-Emblemen, anscheinend vom preisgünstigeren Brembo-Sublabel J.Juan. Unverändert bleiben die Reifengrößen an den neu geformten Aluminiumguss-Rädern: 120/70 R 17 vorn, 160/60 R 17 hinten.

Video: Im Video: Triumph Thruxton Final Edition

Öhlins, Brembo und Quickshifter für die RS

Klassisch gesinnte Sportsfreunde lockt die neue Triumph Speed Twin 1200 RS neben Öhlins und Brembo zudem mit dem Quickshifter (Schaltassistent) fürs 6-Gang-Getriebe – der fürs Standard-Modell weiterhin nicht als optionale Sonderausstattung zur Verfügung steht. Der RS-Lenker ist konzeptgerecht nicht höher, dafür sind die Fußrasten etwas höher und weiter hinten positioniert, um hier eine leicht angriffslustige Sitzposition beizubehalten. Minimal fallen die Unterschiede in Details aus, etwa bei der Sitzhöhe der jeweils neu geformten Polster: 805 Millimeter sind Standard, 810 Millimeter sind es bei der RS. Beide Varianten wiegen laut Triumph 216 Kilogramm, mit befülltem 14,5-Liter-Benzintank – wie gehabt.

Ausstattung und Details der Modern Classics

Bei Triumph Speed Twin 1200 und Speed Twin 1200 RS gleich ist das runde Cockpit mit digitalen Anzeigen, Smartphone-Connectivity und seitlichem USB-Anschluss. Ebenso die schräglagensensiblen Versionen des ABS und der Schlupfregelung. Zu den Fahrmodi "Road" und "Rain" bekommt die RS den zusätzlichen Modus "Sport". Ebenfalls der RS vorbehalten sind die Radabdeckungen aus gebürstetem Aluminium. Beide Speed Twins bekommen Alu-Teile für die seitlichen Drosselklappenabdeckungen und für den neuen LED-Scheinwerfer mit Tagfahrlicht sowie den neuen, klappbaren Tankverschluss.

Triumph Speed Twin 1200 & Speed Twin 1200 RS – Farben und Preise 2025

Voraussichtlich zum Jahreswechsel, spätestens Anfang 2025 soll die neue Triumph Speed Twin 1200 ebenso wie die neue Speed Twin 1200 RS im Handel verfügbar sein. Die Preise: stolze 16.195 Euro für die Speed Twin 1200 RS, und für die Standard-Speed Twin 1200 sind künftig ab 13.895 Euro fällig – ohne Brembo, wohlgemerkt (bisher ab 13.295 Euro mit Brembo). Zur Auswahl stehen diese Farbvarianten: "Crystal White/Sapphire Black", "Carnival Red/Sapphire Black" und "Aluminium Silver" bei der Speed Twin 1200 sowie "Baja Orange" und "Sapphire Black" bei der Speed Twin 1200 RS.

Thruxton-Umbau mit Original-Zubehör

Eine neue, noch sportlicher als die Speed Twin 1200 RS ausgerichtete Triumph Thruxton ist bislang nicht angekündigt. Für die relativ kleine Zielgruppe der bückwilligen Retro-Sportsfreunde wird es immerhin entsprechende Umbau-Komponenten als Original-Zubehör geben: ein Lenkstummel-Kit – 9 Zentimeter tiefer als der Rohrlenker – und eine Abdeckung fürs Soziuspolster. Preise hierfür nannte Triumph bisher nicht.

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Fazit

Für 2025 bekommt das starke Retro-Modell von Triumph, Speed Twin 1200, seine fällige Euro-5+-Homologation – und trotzdem etwas mehr Spitzenleistung, 105 PS statt 100 PS. Wirklich neu ist die sportlicher und hochwertiger ausgerichtete Modell-Variante Speed Twin 1200 RS mit Öhlins-Federbeinen, Brembo-Bremszangen und Quickshifter. Apropos Brembo: Bisher hatte die Standard-Ausführung der Speed Twin 1200 Brembo-Bremszangen, Typ M50 an der Gabel, und an dieser Stelle gibt es ein Downgrade, anscheinend auf Komponenten vom preisgünstigeren Brembo-Sublabel J.Juan. Trotzdem wird die Speed Twin 1200 teurer, sie kostet 2025 ab 13.895 Euro (bisher ab 13.295 Euro). Noch teurer ist die neue Speed Twin 1200 RS, sie kostet stolze 16.195 Euro.

Im ersten Fahr-Test fühlte die neue Triumph Speed Twin 1200 sich harmonischer an als bisher. Erwartungsgemäß noch beeindruckender: die neue Speed Twin 1200 RS.  © Motorrad-Online

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