Der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) hat die neuen Typklassen in der Kfz-Versicherung veröffentlicht. Etwa ein Viertel aller Pkw-Modelle erhält eine neue Einstufung bei der Kfz-Haftpflicht, bei der Kaskoversicherung ist sogar die Hälfte der Fahrzeuge betroffen. Hier erfahren Sie, bei welchen Autos Sie künftig sparen können und welche Modelle jetzt besonders teuer werden.
Die Versicherungsprämie ist nicht selten einer der größten Posten bei den laufenden Kosten für das eigene Fahrzeug. Nicht umsonst werben jedes Jahr in der Herbstzeit, zum Kündigungsstichtag am 31. November, zahlreiche Versicherer um die Gunst der Autofahrer: Wer den für sich passenden Tarif findet, kann im Optimalfall viele Hundert Euro im Jahr sparen. Aber es sind nicht nur günstige Konditionen, die sich im Versicherungsbeitrag niederschlagen. Wer ein Auto mit einer ungünstigen Typklasse fährt, zahlt deutlich mehr Geld, egal wie gut der Vertrag letzten Endes ist. Der GDV hat in diesem Jahr diese Einstufungen nun wieder geändert: Viele Pkw profitieren davon, bei einigen kann es jetzt richtig teuer werden.
Hohe Typklassen für große SUVs und Modelle der Oberklasse
Die Neueinstufung bewertet viele Modelle nach Unfallträchtigkeit und Reparaturkosten neu. So werden vor allem viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUVs bedeutend teurer, was den Versicherungsbeitrag betrifft. Von einer besonders hohen Einstufung sind etwa der Range Rover 3.0 TD, der Lexus NX 300 H oder die aktuelle Generation des BMW 730d betroffen. Auch Fahrer des Jeep Renegade werden mit höheren Kosten rechnen müssen – ganze drei Klassen verschlechtert sich der US-Geländewagen aus dem FCA-Konzern.
Ähnlich sieht es auch beim BMW 114i aus, der, entgegen der gewöhnlichen Entwicklung bei kleineren Fahrzeugen, ebenfalls drei Klassen einbüßt. Auch der Mini One 1.2 und der Opel Corsa 1.2 E werden teurer in der Versicherung. Niedrigere Typklassen in der Haftpflicht erhalten etwa der Dacia Logan Kombi 0.9 und der Audi A4 Avant 2.0 TDI. Vergleichsweise niedrig eingeordnet werden zudem auch die modernen Cityknirpse wie Peugeot 108 1.0, Citroen C4 Cactus 1.2 (hier handelt es sich sogar um ein Mini-SUV) oder Kia Picanto 1.0.
GDV verrät genaue Einstufung des eigenen Pkw
Rund 25 Prozent aller Pkw-Modelle erhalten eine neue Einstufung bei der Kfz-Haftpflicht, bei der Kaskoversicherung ist sogar die Hälfte der Fahrzeuge betroffen. Die GDV-Einstufungen sind unverbindlich, werden von den Versicherungen aber in der Regel genutzt. In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10-25), in der Teilkaskoversicherung sind es 24 Typklassen (10-33) und in der Vollkaskoversicherung unterscheiden die Statistiker des GDV 25 Typklassen (10-34). Für die Einstufung des Modells bei der Haftpflicht sind vor allem die Versicherungsleistungen für geschädigte Dritte nach Verkehrsunfällen maßgeblich. In die Berechnung der Vollkaskoprämie fließen neben den Teilkaskoschäden wie Autodiebstähle, Glasschäden, Wildunfälle oder Schäden durch Naturereignisse auch die Schäden mit ein, die durch Selbstverschuldung entstanden sind.
Damit die Einstufungen stets aktuell sind, wertet der GDV einmal jährlich die Schaden- und Unfallbilanzen der vergangen drei Jahre nahezu aller in Deutschland zugelassenen Automodelle aus. Die aktuelle Typklassenstatistik umfasst rund 28.000 verschiedene Modelle und deren Schadenbilanzen der Jahre 2014 bis 2016. Das Unternehmen bietet auf seiner Internetseite ein Abfrage-Tool an, mit dem jeder die aktuelle Typklasse seines Pkw abfragen kann. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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