Ein Ford GT MkII war Teil der diesjährigen Kissimmee-Auktion des US-Spezialisten Mecum Auctions. Mit dem von 2017 bis 2023 gebauten GT der zweiten Generation ist Ford ein riesiger Erfolg gelungen – jede neue Charge des schicken Renners war sofort ausverkauft. Die straßenzugelassene Version ist ohnehin schon sehr auf Rennsport ausgerichtet, aber Ford hat auch 45 reine Rennversionen gebaut – mit nochmal massiv verbessertem Abtrieb und mehr Leistung. Nummer 18 von 45 dieser Rennversionen ist bisher nur 77 Kilometer gefahren – und war Teil der Kissimmee-2024-Auktion von Mecum Auctions.

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Die Teile des Renn-GT-MKII haben Mitarbeiter von Ford Perfomance handgefertigt, die Endmontage haben dann Spezialisten von Multimatic aus Markham im kanadischen Ontario übernommen. Der Renn-GT trägt einen deutlich aggressiveren Frontsplitter als die Straßenversion, er hat Luftöffnungen an den Kotflügeln, einen für eine bessere Aerodynamik überarbeiteten Unterboden und an seinem Heck sitzen ein vergrößerter Heckflügel und ein ebenso vergrößerter Diffusor. Diese Maßnahmen sollen den Abtrieb um 400 Prozent erhöhen.

Zwei G Querbeschleunigung möglich

Der schwarze Innenraum ist mit Sparco-Fahrer- und optionalem Beifahrersitz ausgerüstet. Ein FIA-konformer Überrollkäfig, Sechspunkt-Gurte und ein Lifeline-Feuerlösch-System gehören zur Sicherheits-Ausstattung. Außerdem gibt es ein MoTeC-Datenerfassungssystem, eine Rückfahrkamera, eine Klimaanlage und ein In-Car-Kommunikationssystem.

Die Technik zur Höhenverstellung des Fahrwerks und zur Einstellung verschiedener Fahrmodi entfällt, was 90 Kilogramm Gewicht spart. Als Ersatz kommen fünffach verstellbare Rennsport-Multimatic-DSSV-Dämpfer ins Fahrwerk. Zusammen mit den auf geschmiedeten Leichtmetallfelgen sitzenden Michelin-Pilot-Sport-GT-Reifen sollen so Kurvenbeschleunigungen bis zu zwei G möglich sein. Für die Verzögerung sind Carbon-Keramik-Scheibenbremsen von Brembo zuständig.

200 PS mehr als von der FIA erlaubt

Beim Antrieb gehört, im Vergleich zur Straßenversion, zu den wesentlichen Unterschieden die von 650 auf 700 PS gewachsene Leistung des 3,5-Liter-Sechszylinder-Ecoboost-Motors. Das sind 200 PS mehr als die FIA-Regeln zulassen – von diesen Vorschriften haben sich die Entwickler aber nicht einschränken lassen. Die maximale Motorleistung liegt bei 6.350/min an. Das Siebengang-Doppelkupplungs-Getriebe haben die Ingenieure an die Anforderungen von echten Rennen angepasst.

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Zum verbesserten Kühlsystem gehört eine große auf dem Dach montierte Carbon-Lufthutze, über die zusätzliche Luft zu den Öl- und Getriebekühlern sowie zur Motorkühlung strömt. Der Ladeluftkühler ist mit einer Wasser-Einspritzung ausgerüstet, um die Ladeluft-Temperatur insbesondere bei hohen Außentemperaturen deutlich abzusenken.

Wie neu

Bisher ist dieser Ford GT MkII nur die besagten 77 Kilometer gefahren. Sollte er diese Strecke in Rennen gerast sein, könnte man in Sachen Verschleißabschätzung die Fahrleistung mit zehn multiplizieren – die dann herauskommenden 770 Kilometer wären immer noch extrem wenig. Das Auto ist offensichtlich fast in einem Neuzustand und Ford hat von dieser Rennvariante nur 45 gebaut – dementsprechend hoch hatten die Spezialisten von Mecum den möglichen Erlös eingeschätzt: 1,55 bis 1,7 Millionen Dollar (aktuell umgerechnet zirka 1,42 bis 1,55 Millionen Euro) sollte der seltene Renner einbringen. Die Auktion fand am Samstag, dem 13. Januar 2024 im Rahmen der Kissimmee-Auktion statt. Das höchste Gebot hatte allerdings "nur" 1,2 Millionen Dollar (1,1 Millionen Euro) betragen – dafür wollte der Eigentümer allerdings nicht verkaufen.  © auto motor und sport

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