Abkehr von Shimano und VPP – die US-Kultmarke Santa Cruz bringt mit dem Vala zum ersten Mal ein E-MTB mit Bosch-Motor und setzt auf einen Viergelenk-Hinterbau. Wir haben es schon getestet!
Mit dem neuen Vala bricht Santa Cruz gleich zwei Konventionen: Zum einen setzen die Amerikaner statt auf Shimano nun auf Bosch als Motorenhersteller. Der zweite Bruch wiegt für Fans der Marke vermutlich schwerer. So kommt das Vala ohne den legendären VPP-Hinterbau und hat stattdessen ein Viergelenker-Heck.
Kurz & knapp: Santa Cruz Vala
- Neues Bosch-E-MTB von Santa Cruz
- Viergelenker statt VPP
- 160 mm vorne, 150 mm hinten
- 600 Wh Akku – nicht entnehmbar
- Carbon-Rahmen in zwei Güteklassen
- Mullet-Laufräder (29/27,5 Zoll)
- Preise von 7499 bis 12 999 Euro
- Gewichte ab 21,5 kg (Herstellerangabe)
Santa Cruz Vala GX AXS im Test
Im ersten Test konnte das neue Vala auf Anhieb überzeugen. Die Sitzposition fällt komfortabel und vortriebsorientiert aus. So zirkelt es sich mit dem neuen Vala hervorragend fast jeden Uphill hinauf. Natürlich hilft hier die neue Dynamik des Bosch-CX-Motors der 5. Generation. Jeder noch so kleine Pedaldruck wird sofort im Vortrieb umgewandelt. Die Traktion ist hervorragend. Die Peripherie des Boschs am Santa Cruz ist unauffällig. Lediglich der kleine System-Controller, eingelassen im Oberrohr, zeigt Akkustand und Fahrmodi an. Smart: Die Mini-Remote und der Geschwintigkeitssensor agieren kabellos. Rein rechnerisch hält der durchaus kleine 600er-Akku im Vala für 1490 Höhemneter auf fast 20 km. Wir würden daher empfehlen, den Range-Extender gleich mitzuordern.
Bei der ersten Testfahrt konnte das neue Vala auf Anhieb überzeugen. Die Sitzposition ist komfortabel und vortriebsorientiert. So lässt sich mit dem neuen Vala fast jede Steigung souverän erklimmen. Dabei hilft natürlich die "neue" Dynamik des Bosch-CX-Motors der 5. Generation. Jeder noch so kleine Pedaldruck wird sofort in Vortrieb umgesetzt. Die Traktion ist hervorragend. Die Peripherie des Bosch-Systems am Santa Cruz ist unauffällig. Nur der kleine System-Controller, der im Oberrohr eingelassen ist, zeigt Ladezustand und Fahrmodi an. Clever: Die Mini-Fernbedienung und der Geschwindigkeitssensor agieren kabellos.
Rein rechnerisch reicht der recht kleine 600er-Akku im Vala für 1490 Höhenmeter bis knapp 20 km. Wir empfehlen, den Range-Extender gleich mitzubestellen.
Die absolute Stärke des neuen Full-Power E-Bikes aus Kalifornien liegt im Downhill. Das Mullet-Bike liegt gut ausbalanciert auf dem Trail, auch der neue Hinterbau überzeugt. Er steht stabil im Federweg und bietet eine angenehme Progression. Selbst in der Low-Position schlägt das Heck nicht durch. Das Fahrwerk arbeitet im mittleren Federweg aktiv und erzeugt so eine gute Traktion.
In Sachen Agilität präsentiert sich das neue Vala erstaunlich verspielt, was auch am recht kompakten Heck und dem kleinen 27,5-Zoll-Hinterbau liegen dürfte. Für Sicherheit sorgen auch die fetten Sram Maven-Bremsen, die zusammen mit den Schwalbe Magic Mary-Reifen für ordentliche Verzögerung sorgen. Apropos: Die griffigen Radialreifen von Schwalbe mit ihrem Ultra-Soft-Gummi vorne beißen sich zuverlässig in jedem Untergrund fest und sorgen mit ihrem weichen Karkassenaufbau für ein komfortables und sicheres Fahrgefühl.
Erstes Fazit: So gut ist das Vala!
Hintergrund: Darum baut Santa nun auf Bosch
Dass Santa Cruz den neuen Bosch-CX-Motor der fünften Generation verbaut, ist verständlich. Schließlich setzen die Schwaben mit der neuesten Generation Maßstäbe bezüglich Agilität und Dynamik, konnten das Gewicht etwas reduzieren und bieten neue, interessante Akkugrößen an. Im Vala kommt der neue, kleine 600-Wh-Akku zum Einsatz. Für ein optimiertes Verhältnis von Gewicht zu Steifigkeit wurde auf die Möglichkeit der Batterieentnahme verzichtet. Dafür steht der 250-Wh-Range-Extender für längere Touren zur Verfügung.
Das neue Bosch All-Mountain mit 160 mm Federweg vorne und 150 mm hinten soll in der leichtesten Version erstaunlich leichte 21,5 kg wiegen. Unser Testbike, das Modell GX AXS mit Carbon-Rahmen der Güteklasse C, wiegt 22,2 kg.
Abschied vom VPP-Heck
Das neue Kraftpaket von Bosch soll mit dafür verantwortlich sein, dass die Kultmarke auf das VPP-Heck verzichten musste. Der Bauraum für die Lower-VPP-Konstruktion war mit dem Bosch-Motor einfach nicht gegeben. Dennoch: Das neue Heck soll Idealwerte in Sachen Anti-Squat und Anti-Rise liefern, auch das Federverhalten soll dank des neuen Flip-Chips, über den eine hohe oder niedrige Progression eingestellt werden kann, jeden Fahrertyp ansprechen.
Bosch CX Gen 5 im ersten Test!
Die Gerüchteküche hat geschlossen, jetzt gibt's Handfestes! Das ist Boschs neuer Wundermotor CX Performance Line Gen 5 – mit weiterhin 85 Newtonmetern Drehmoment und 600 Watt Spitzenleistung. Warum der CX in seiner fünften Generation dennoch einige "Game-Changer" parat hat, lest ihr in unserem ersten Test!
Carbon-Rahmen, moderne Geometrie
Dass das Vala mit einem Carbon-Rahmen kommt, versteht sich bei der Edelmarke aus den USA fast von selbst. Wie bei allen Modellen wird es eine leichte CC-Version und eine etwas schwerere und somit günstigere C-Version geben. Bei der Laufradgröße setzt das Vala auf Mixed Wheels. Das heißt, hinten kommt ein kleines 27,5-Zoll-Laufrad zum Einsatz, vorne ein großes 29er. Dadurch soll die Kettenstrebe so kurz wie möglich gehalten werden. Diese variiert je nach Rahmengröße und beträgt bei Größe L 444 mm. Bei der Größe S sind es 440 mm und bei der Größe XXL 451 mm – in Flip-Chip-Position "Low". Denn das neue Vala bietet gleich zwei Flip Chips. Einen für die Geometrie, einen für die Hinterbau-Progression (siehe oben). Der Lenkwinkel steht entweder bei 63,9° oder 64,2°, der Sitzwinkel 77,2° oder 77,5°. Auch der Reach ändert sich nur geringfügig. Hier liegen die Werte für L bei 477 mm bzw. 480 mm. Der Stack liegt bei 644 mm (Low). Damit fällt auch das Vala Santa-Cruz-typisch eher klein aus.
Ein weiterer Vorteil der neuen Hinterbaukinematik soll der Platz für eine längere Vario-Sattelstütze sein. Bei Größe M passt eine Stütze mit 180 mm Hub, bei Größe L eine mit 210 mm.
Fünf Modelle von 7499 bis 12 999 Euro
Santa Cruz wird fünf Modelle des neuen Vala anbieten. Den Anfang macht das R-Modell mit C-Carbon-Rahmen, Rock-Shox-Zeb-Base-Gabel, Fox-Float-X-Performance-Dämpfer und Sram-NX-Schaltung für 7499 Euro. Das S-Modell hat ebenfalls einen C-Carbon-Rahmen, eine Fox-38-Performance-Gabel sowie eine Sram GX-Eagle-Schaltung und kostet 8499 Euro. Unser Testbike war das AXS-GX-Modell, das mit C-Carbon-Rahmen, Fox-38-Performance-Elite-Gabel und Sram-GX-AXS-Schaltung sowie Sram-Maven-Bronze-Bremsen bereits 9799 Euro kostet.
Das X0 AXS RSV kostet bereits 11499 Euro, kommt dann aber mit CC-Carbon-Rahmen, Fox-38-Factroy-Gabel sowie Factory-Dämpfer und Sram-X0-AXS-Schaltung. Dazu gibt es Santas hauseigene Reserve-Carbon-Laufräder.
Fox-Factory-Fahrwerk, Sram-XX-AXS-Schaltung, -Maven Ultimate Bremsen und Reserve Carbon Laufräder mit Industry Nine Naben: Das Topmodell XX AXS RSV für stolze 12 499 Euro hat alles, was das Herz begehrt.
Alle Modelle sind mit den neuen Schwalbe Magic Mary Reifen mit Radialkarkasse ausgestattet. © Bike-X
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