Im Straßenverkehr ist nicht selten spürbar, dass wir uns inmitten einer Ellbogen-Gesellschaft befinden. Das rücksichtslose Verhalten ist allerdings nicht nur für die leidtragenden Autofahrer gefährlich, sondern auch für die Aggressoren. Gestresst sollte man daher nie ins Auto steigen.

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Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) berichtet, ist die Zahl der Verkehrsverstöße seit 1993 von 2,8 Millionen Vergehen jährlich auf 4,9 Millionen Verstöße in 2012 gestiegen. Im Durchschnitt ereignen sich auf deutschen Straßen 13.600 Delikte täglich.

Stress als Auslöser für Unfälle

Laut dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) ist ein Großteil der Verkehrsverstöße auf Emotionen im Straßenverkehr zurückzuführen. Negative Gefühle wirken sich erheblich auf den Fahrstil aus. Eine ebenso große Rolle spielt allerdings auch Stress, das zeigt eine Analyse von Unfalldaten.

Gestresste Personen fahren dem DVR zufolge nicht selten zu schnell und drängeln auf den Straßen, was häufig zu Auffahrunfällen führt. Außerdem führt Stress generell zu Unachtsamkeiten. Wenn man sich über etwas oder jemanden aufregt oder spät dran ist, ist man beim Autofahren abgelenkt, es kommt zu Unachtsamkeiten.

Überaus gefährlich sind natürlich auch Autofahrer, die es drauf anlegen und ihren Stress hinter dem Steuer gezielt ausleben bzw. abbauen wollen oder einfach nur den Nervenkitzel brauchen, um sich lebendig zu fühlen. Dadurch steigt das Unfallrisiko natürlich erheblich.

Aggression führt zu 1.000 Unfalltoten jährlich

Stichwort Risiko: Konsumenten von Alkohol und Drogen nehmen ein solches in Kauf, wenn sie sich berauscht hinter das Steuer setzen. Das Fahrverhalten ist dann oft riskant und aggressiv. Oftmals sind die Fahrer auch schlichtweg im Straßenverkehr überfordert.

Besonders gefährlich ist es, wenn aggressive Fahrer sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen oder den vorgeschriebenen Mindestabstand halten. Diesbezüglich spricht der ADAC von etwa 1.000 Verkehrstoten pro Jahr. Auffällig ist auch, dass viele Fahrer von Premium-Marken eine aggressive Fahrweise an den Tag legen.

Wie der DVR berichtet, ist nicht zuletzt auch Langeweile während der Fahrt ein großes Problem: Wenn man sich hinter dem Steuer mit Nebentätigkeiten beschäftigt, fehlt selbstredend die Aufmerksamkeit für knifflige Verkehrssituationen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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