Volvo 240 sind bekannt für ihre biblischen Laufleistungen. Bonhams versteigert einen mit weniger als 20.000 km. Doch der Kombi hat einen Nachteil.

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Wer je einen Volvo 240 fuhr, weiß, wie dieses Auto fährt: am liebsten geradeaus, ab und zu bockt die hintere Starrachse, während vorn der raue Vierzylinder brummt. Ein Auto, das sofort Vertrauen vermittelt. Nicht wenige 240 haben in den letzten Jahrzehnten Hunderttausende Kilometer gesammelt und kaum einer ist währenddessen ernsthaft kaputt gegangen. Die Vierzylinder-Benzinmotoren halten bei einem Minimum an Wartung ewig, sparsam oder leise sind sie jedoch nicht. Weil sie so lange halten, ist es schwer, einen Volvo 240 Kombi mit weniger als 200.000 Kilometer zu finden.

Volvo 240 Kombi mit unter 20.000 km

Bonhams versteigert in einer Online-Auktion einen Volvo 240 Kombi, der weniger als ein Zehntel dieser Laufleistung auf dem Tacho hat: 11.934 Meilen, umgerechnet 19.094 Kilometer stehen in der Beschreibung. Jedes Jahr fuhr der 1993 gebaute Kombi also knapp 597 Kilometer im Schnitt. Das Serviceheft enthält 19 Stempel, die meisten von derselben Werkstatt. Der bisher einzige Besitzer schützte die robusten Stoffpolster mit Plastikfolien – entsprechend neuwertig wirkt der Innenraum dieses 32 Jahre alten Volvo mit der Fahrleistung eines jungen Gebrauchten.

Der 240 stammt von 1993, dem letzten Baujahr des Modells. Der letzte 240, den Volvo am 5. Mai 1993 in Torslanda baute, war ein Kombi. Bei dem Exemplar, das Bonhams bis 13. Februar 2025 online versteigert, handelt es sich um ein Sondermodell mit dem Namen des schwedischen Volvo-Werks: Der Torslanda war in Rot, Weiß oder Silbermetallic lieferbar, hatte serienmäßig 15-Zoll-Aluräder, getönte Scheiben und Zierstreifen. Außerhalb Großbritanniens ist die Rechtslenkung des in UK zugelassenen Volvo jedoch ein echter Nachteil – es sei denn, man möchte das Auto sammeln und nur wenig fahren.

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Modellhistorie

Als Nachfolger der 140/160-Baureihe kommt der 240er 1974 auf den Markt, und zwar als zwei- und viertürige Limousine sowie als Kombi. Ebenfalls bald verfügbar sind die Sechszylinder-Versionen. Allen gemeinsam ist die Nomenklatur: Die Ziffer 2 steht für die Baureihe, die zweite Ziffer für die Zahl der Zylinder, die dritte für jene der Türen. Eine Ausnahme macht da nur der 244 GL D6 mit Sechszylinder-Diesel. Daher heißt ein sechszylindriger Kombi 265 und das Bertone Coupé 262. Ab 1982 entfällt diese nüchterne Art der Modellbezeichnung. Gleichzeitig werden die Sechszylinder aus dem Programm genommen. Der 240 läuft weiter, in Deutschland zuletzt nur noch als Kombi. Im Jahr 1993 wird die Fertigung schließlich eingestellt.

Bauzeit und Stückzahl: 1974 bis 1993, insgesamt über 2,8 Millionen Exemplare (gesamte 240/260-Baureihe).  © auto motor und sport

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