Voll ausgestattet kostet der neue VW California mehr als 100.000 Euro. Was steckt drin im teuren Kompaktcamper auf MQB-Basis?

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VW hat den neuen California auf Basis des T7 Multivan vorgestellt und damit näher an die Pkw-Modelle gerückt. Der Camper ist mit 5,17 Meter Länge nicht mehr ganz so kompakt wie der California T6.1, der mit 5 Meter Länge und busmäßig hoher Sitzposition eine prima Übersicht auch in verwinkelten Situationen bietet. Doch es hilft nichts, die Produktion des Klassikers ist beendet, wer noch einen will, muss bei Händlern nach Lagerware schauen – und bekommt teilweise gute Rabatte.

Neuer California ab 62.689 Euro

Den neuen California bietet VW Nutzfahrzeuge als Beach, Coast und Ocean an. Der Beach ist außer der Basis mit sechs Sitzen auch als fünfsitziger Tour und Camper zu haben. In beiden Modellen lässt sich unten ein Bett bauen. Der Coast hat eine Küchenzeile mit Kühlschrank und einen Frischwassertank mit Außendusche, der Ocean außerdem Standheizung und Dachstaukasten.

Anders als der Vorgänger hat der MQB-California eine zweite Schiebetür. Damit der Einstieg frei bleibt, ist das Küchenmodul kürzer als bisher und der Kühlschrank öffnet nach vorn. Dass der Herd nur noch eine Flamme hat, ist ein Nachteil. Ein Vorteil besteht darin, dass die Küche nun auch von außen genutzt werden kann. Entsprechend baut VW die Markise (690 Euro) wahlweise auch an die Fahrerseite. Zwei Markisen lässt der Konfigurator nicht zu – man muss sich also bei der Bestellung entscheiden, welche Seite des California nach außen hin überdacht werden soll.

Ocean TDI für 84.359 Euro

Recht leicht dürfte die Wahl des Antriebs fallen: Es gibt einen Turbobenziner mit 204 und einen 150 PS starken TDI. Den dürften wohl die meisten Käufer wählen. Der Diesel kostet als Ocean 84.359 Euro. Mit 188 km/h Höchstgeschwindigkeit und 6,9 Liter WLTP-Verbrauch dürften die meisten Nutzer zurechtkommen. Der Benziner läuft glatte 200 km/h. Beide Motoren sind mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert. Ein Plug-in-Hybridantrieb soll später folgen.

Drei Farben für 3.546 Euro

Serienmäßig und aufpreisfrei lackiert Volkswagen den California in Candy-Weiß. Metallic wie etwa das feurige Fortanarot kostet 1.095 Euro extra. Wer den Bus lieber zweifarbig lackiert hätte – etwa in Monosilber oben und Energetic Orang unten – bezahlt 3.189 Euro. Für 3.546 Euro bekommt der Camper alle drei möglichen Lackvarianten: Candy-Weiß Uni in der Mitte, Starlight Blue Metallic unten und das Dach in Deep Black Perleffekt. Sieht schick aus, doch bei einem Campingbus ergibt ein schwarzes Dach nur begrenzt Sinn.

Ohne Aufpreis rollt der California auf silbern lackierten 16-Zoll-Leichtmetallrädern vor. Wer mindestens 756 Euro in 17-Zoll-Räder investiert, kann für 154 Euro größere Bremsen an der Vorderachse bestellen – für einen bis zu 2,85 Tonnen schweren Bus, der außerdem Anhänger bis zwei Tonnen schleppen darf, eine sinnvolle Investition. Die Anhängerkupplung kostet übrigens 1.017 Euro extra – mit Anhängerrangier- und Parklenkassistent 1.660 Euro.

Matrix-LED-Licht zum Angebotspreis

Weitere Assistenzsysteme bietet VW in einem Paket an: Abstandstempomat, Spurhalte- und Totwinkelassistent sind zusammen mit Car2X und Emergency Assist für 1.386 Euro zu haben. Sehr komfortabel, aber teuer: Das Head-up-Display für 1.333 Euro. Die Stoßdämpfer reagieren für 1.452 Euro adaptiv auf Fahrsituation und Fahrbahnbelag, lassen sich außerdem vom Cockpit aus auf eine straffere oder komfortablere Kennlinie einstellen.

Das Top Paket bündelt IQ-Light-Matrix-LED-Scheinwerfer mit Fernlichtautomatik, 3-Zonen-Klimaautomatik mit Fahrgastraum-Bedienteil und Regensensor zu einem Preis von 1.261 Euro – allein für das Matrix-LED-Licht würden einzeln 1.464 Euro fällig. Das gesparte Geld lässt sich locker wieder ausgeben – für die Innenbeleuchtung an Aufstelldach, Küche und Dachrahmen etwa (121 Euro). Für 446 Euro beleuchtet der Multivan das Umfeld der Heckklappe, den Fußraum vor der zweiten Sitzreihe und das Ambiente 30-farbig.

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Die beiden Schiebetüren öffnen und schließen für 1.089 Euro elektrisch. Das Aufstelldach öffnet und schließt für 2.202 Euro extra elektrohydraulisch auf Knopfdruck. In Glacier Blue oder Toffee Braun kostet das elektrohydraulische Dach 2.535 Euro Aufpreis. Weit wichtiger, falls der Camper nicht ausschließlich bei Wohlfühltemperaturen genutzt werden soll: Die Standheizung für 1.279 Euro.

Am Ende kostet der California 109.315 Euro

Noch ein paar weitere Extras später kostet der California am Ende 109.315 Euro.   © auto motor und sport

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