Der Golf streckt sich. Mit dem Golf Sportsvan bringt Volkswagen eine verlängerte Version des Kompaktwagens zu den Händlern. Bis vor Kurzem hieß diese Variante Golf Plus. Doch diese Ära ist vorbei - weil die Wolfsburger junge Familien als neue Zielgruppen erschließen wollen.
Der Golf Plus galt vielen als Rentner-Auto. Dennoch verkaufte er sich gut. Vor allem die Übersicht wegen der erhöhten Sitzposition machte die Variante beliebt. Auch im Golf Sportsvan sitzen die Passagiere ausgesprochen bequem. Allerdings wurde das Design etwas verändert. Die Dachlinie ist niedriger und der Radstand größer. Ob dies nun sportlich ist, ist wohl Geschmackssache. Tatsache ist aber: Eine optische Revolution ist der Sportsvan nicht.
Viel Platz für alle Passagiere
Im Vergleich zum herkömmlichen Golf ist der Golf Sportsvan mit 4,34 Metern 83 Millimeter länger. An die Länge des Golf Variant reicht er aber nicht heran. Diese Streckung macht sich vor allem im Platzangebot bemerkbar. Nicht nur Fahrer und Beifahrer haben auf ihren im Vergleich zum Standard-Golf um zehn Zentimeter höher gelegten Sitzen genügend Raum. Auch im Fond ist es sehr bequem. Das liegt auch daran, dass sich die Rücksitzbank um 18 Zentimeter verschieben lässt - und das nicht nur komplett, sondern im Verhältnis 1/3:2/3.
Nützliche Ablagemöglichkeiten
Wer das Auto als zweite Wohnung nutzt und viele kleine oder große Gegenstände darin transportiert, wird am Golf Sportsvan seine Freude haben. Der Kofferraum fasst bei größtmöglichem Raumangebot auf den hinteren Sitzen mit 500 Litern 120 Liter mehr als der herkömmliche Golf. Maximal passen in den Laderaum 1.520 Liter. Außerdem gibt es viele praktische Ablagemöglichkeiten, in denen Smartphones, Geldbörse, Getränkebehälter und vieles anderes klapperfrei untergebracht werden können. Besonderer Clou: ein doppelter Boden im Kofferraum, in dem sich die Gepäckraumabdeckung verstauen lässt.
Durchzugsstarke Motoren
Bei der Motorisierung setzt VW ganz auf Bewährtes. Es gibt vier Benziner und zwei Diesel-Aggregate, die zwischen 85 und 150 PS leisten. Im getesteten Top-Modell mit dem 150 PS starken Diesel-Motor dauert der Sprint auf Tempo 100 nur 9,2 Sekunden. Das maximale Drehmoment von 340 Nm ist durchaus sportlich. Genauso wie die Höchstgeschwindigkeit von 212 km/h. Allerdings sind für diese Variante mindestens 28.350 Euro fällig. Den günstigsten Golf Sportsvan mit 1,2-Liter-TSI-Motor und 85 PS gibt es ab 19.625 Euro. Das sind 1.500 Euro mehr als für den vergleichbaren herkömmlichen Golf mit fünf Türen.
Nützliche Extras gegen Aufpreis
Die Fahrt im Golf Sportsvan ist sehr angenehm und macht sogar Spaß. Die Lenkung ist präzise, der Durchzug absolut ausreichend und die Dämpfer nehmen es auch mit den in letzter Zeit viel zitierten Schlaglochpisten locker auf. Wer einige 100 oder 1.000 Euro mehr ausgibt, bekommt noch viele weitere Extras, die das Fahren angenehmer und sicherer machen. Etwa einen Warnton, der beim Ausparken piept, sobald sich ein anderer Verkehrsteilnehmer nähert. Das aus dem Golf 7 bekannte blendfreie Dauerfernlicht, die automatische Notbremsung und den Tempomat gibt es als Paket zum Beispiel für 2.425 Euro.
Insgesamt ist VW mit dem Golf Sportsvan ein guter Wurf gelungen. Richtig mutig ist das Design des familientauglichen Wagens zwar noch nicht, aber er soll ja auch den Massengeschmack treffen. Und das wird er sicherlich. Vor allem für Menschen mit Platzbedarf ist er eine gute - aber auch teure - Alternative zum Standard-Golf. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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