Welches Antriebskonzept überzeugt aus heutiger Sicht mehr? Kann sich das Wasserstoffauto durchsetzen oder wird der reine Elektroantrieb mit großem Akku das Rennen machen?
In den letzten Jahren wurden enorme Fortschritte bei den alternativen Antrieben gemacht. Tesla verkauft seit einigen Jahren alltagstaugliche Luxus-Elektroautos, bei Toyota kann man mittlerweile eine Limousine mit Brennstoffzellenantrieb erwerben. So weit, so gut. Noch ist das Rennen um das bessere, alltagstauglichere Antriebskonzept allerdings nicht entschieden. Beide Antriebskonzepte befinden sich noch im Anfangsstadium, beide haben den Vorteil, dass sie keine lokalen Emissionen produzieren.
Aufladbares Elektroauto: Power ohne Reue?
Tesla und auch BMW haben gezeigt, dass man mit genügend Elektro-Power selbst großvolumige Verbrennungsmotoren locker abledern kann. Fahrspaß und Performance sind bei vielen Elektromobilen überragend. Die Motoren arbeiten leise und sind wartungsarm.
Die Reichweite ist jedoch immer noch der Knackpunkt: Wer viel Vollgas fährt, wird selbst mit einem aktuellen und großen Akku kaum weiter als 250 Kilometer kommen. Bei kleineren Fahrzeugen ist die Reichweite noch deutlich begrenzter. Wenn der Strom alle ist, muss das Auto für mindestens eine halbe Stunde an den Schnellader. Um den Akku wieder ganz voll zu bekommen, ist noch weit mehr Zeit nötig. Aber: Jeder, der eine Garage hat, kann seinen Wagen auch selbst aufladen.
Wasserstoffauto: Technik ausgereift, Tankstellennetz nicht
Daimler, BMW und viele andere Hersteller experimentieren seit Jahren am Wasserstoffauto. Ob als Kraftstoff in einen Kolbenmotor eingespritzt oder mit einer Brennstoffzelle Strom erzeugend, der Vorteil des abgasfreien Antriebs liegt auf der Hand: Er kann in flüssiger Form genauso einfach und schnell nachgetankt werden, wie Benzin oder Diesel. Notwendig wäre hierfür nur ein Wasserstoff-Tankstellennetz. Das ist allerdings bis heute praktisch nicht vorhanden. Die Wasserstoff-Zapfsäulen in Deutschland lassen sich bis heute an zwei Händen abzählen.
Die drängendsten Probleme der Elektrofahrzeuge mit Akku (mangelnde Reichweite und langes Nachladen) existieren beim Wasserstoffauto somit nicht. Auch das hohe Gewicht eines großen Akkus entfällt bei dieser Technik. Würde das Netz an geeigneten Tankstellen rasch erweitert werden, könnte das Wasserstofffahrzeug wohl aufgrund des höheren Alltagskomforts doch noch am Akku-Stromer vorbeiziehen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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