• Auch wenn das Auto noch so verschmutzt ist: Nicht bei jedem Wetter sollte man es in die Waschanlage fahren.
  • Bei welchen Minusgraden Sie abwarten sollten - und wie oft das Fahrzeug eigentlich gewaschen gehört.

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Sinkt das Thermometer unter minus zehn Grad, verzichten Autobesitzer besser auf eine Fahrt durch die Waschanlage. Der Wärmeschock durch das etwa zehn bis 30 Grad warme Wasser in der Anlage kann nach Angaben des ADAC den eiskalten Lack angreifen. Das gilt auch für Gummi- und Kunststoffteile.

Besonders vorgeschädigte oder nachlackierte Lackoberflächen leiden demnach langfristig, sind aber für den Laien nicht immer sofort zu erkennen. Auch frieren Gummidichtungen weniger schnell an, wenn man auf etwas höhere Temperaturen wartet. Die Gefahr vereister Türschlösser ist bei gemäßigten Temperaturen ebenfalls geringer.

Wer im Winter in die Waschanlage fährt, sollte vor allem einen Tipp beherzigen:

  • "Unbedingt vor der Einfahrt in die Waschanlage alle Reste von Schnee und Eis entfernen. Denn die ziehen die Bürsten sonst wie Schmirgelpapier über den Lack – und es gibt böse Kratzer!", warnt der ADAC

Das richtige Waschprogramm im Winter

Auch im Winter gilt laut dem ADAC: "Günstig ist prinzipiell gut und ausreichend – Hauptsache eine maschinelle oder manuelle Vorwäsche zum ersten Entfernen grober Schmutzpartikel und zum lackschonenden Ausgleich der Temperaturunterschiede ist Teil des Waschprogramms."

Dass Streusalz das Auto stark belaste und daher so oft wie möglich entfernt werden müsse, trifft laut ADAC nur für einen vorgeschädigten Lack mit Kratzern oder Abplatzungen zu. "Einwandfreie Lackoberflächen stecken diese Schmutzangriffe jedoch mühelos weg." Auch der Unterbau eines Fahrzeugs habe in der Regel keine Korrosionsprobleme: Durch werkseitige Hohlraumversiegelungen, verbesserten Unterbodenschutz und den Einsatz verzinkter Bleche sei das eher ein Problem der Vergangenheit.

Teure Super-Programme mit Heißwachs oder Unterbodenschutz kann man seinem Fahrzeug gönnen, sie sind laut ADAC aus fahrzeugtechnischer Sicht aber nicht notwendig. Das Geld kann man sich also sparen.

Für wichtiger halten die Experten die Kontrolle durch den Fachmann: "Auf der Hebebühne können vor und nach der Wintersaison Schäden am Unterbodenschutz erkannt und ausgebessert werden – Rost hat dann keine Chance."

Wie oft das Auto waschen?

Ansonsten rät der ADAC, nach Belieben und eigenem Sauberkeitsempfinden die winterliche Autowäsche anzugehen - also prinzipiell wie im Sommer auch.

Das gilt zumindest für moderne Fahrzeuge mit intaktem Lack, Hohlraumversiegelung, gutem Unterbodenschutz und verzinkten Blechen. Vorgeschädigter Lack mit Kratzern oder gar Abplatzungen sollte dagegen öfter vom aggressiven, salzhaltigen Winterschmutz befreit werden, um Rost vorzubeugen.

Laut Auto Club Europa (ACE) spielt auch das Fahrprofil eine Rolle: Wird auf den typischen Routen oft gestreut, muss häufiger gewaschen werden. Die Faustregel für den Winter:

  • Vielfahrer sollten, wenn möglich, wöchentlich ihr Auto waschen.
  • Für alle, die weniger fahren, sei dagegen eine Autowäsche ein oder zwei Mal im Monat ausreichend.

Unbestritten ist laut den ADAC-Experten: Ein sauberes Auto ist bei Schmuddelwetter dank seiner glänzenden Lichtreflexionen besser und vor allem schneller zu sehen. (af)

Verwendete Quellen:

  • dpa
  • ADAC
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