Mit dem Y-AMT folgt Yamaha dem Trend, Schaltgetriebe mit Motoren zu automatisieren. Erste Modelle mit Automatik könnten MT-09 und Tracer 9 mit Radar sein.

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Warnung: Bitte lesen Sie den Namen der neuen Automatik von Yamaha nicht mit der Melodie von YMCA, von den Village People im Kopf. Es könnte Sie den ganzen Tag begleiten. Y-AMT heißt das neue System von Yamaha, das ein herkömmliches Schaltgetriebe automatisiert. Und das Video weist auf den ersten Einsatz des universellen Systems in einem CP3-Modell vor, wahrscheinlich in der Yamaha Tracer 9 GT+ mit Radar. Wobei eines der Bilder klar auf die Yamaha MT-09 hinweist.

Video: Die Yamaha Automated Manual Transmission im Video

Yamaha Y-AMT im Detail

Erst im Mai 2024 wurde eine Erfindung von Yamaha offengelegt, die dem Y-AMT vorausgeht. Das Patent zeigt am Beispiel der CP2-Basis, also den 700er-Twin-Modellen MT-07, R7 und Ténéré 700 Platz und Funktion der neuen Bauteile. Per externen Aktuatoren öffnet und schließt Yamaha die Kupplung und dreht die Schaltwalze zum Gangwechsel. Was damals technisch eher enttäuschte, da es weit weg von der Feinheit der KTM- oder BMW-Lösungen ist, scheint genau so in Serie zu kommen. Yamaha nennt für die beiden zusätzlichen Stellmotoren und wohl das Steuergerät ein Gewicht von 2,8 Kilogramm. Abzüglich der wohl komplett entfallenden Kupplungs- und Fußschalthebel dürfte sich das Mehrgewicht im Rahmen von 2,2 bis 2,5 Kilo bewegen, was vergleichbar ist mit den bereits genannten Systemen von BMW (ASA) und KTM (AMT).

3 Fahrmodi für die Automatik

Insgesamt 3 Fahrmodi, besser Schaltmodi bietet das neue Y-AMT. Darunter ein manueller Modus (MT), der die Gänge per Knopfdruck an der linken Schaltarmatur wechselt. Interessant: Es gibt zwar je einen Knopf zum Hoch- und Herunterschalten, jedoch wirken die auf denselben Sensor. Das erlaubt beim sportlichen Fahren das Bedienen mit dem Zeigefinger per Zug oder Druck, ohne den Daumen vom Lenker nehmen zu müssen. D und D+ heißen die beiden reinen Automatik-Modi, die das Schalten und Kuppeln komplett selbst übernehmen. D+ ist für den sportlichen Einsatz gedacht, während D weiche Schaltvorgänge und niedrige Drehzahlen ermöglichen soll. Integriert ist der zusätzliche Schalt-Schalter in die aktuelle Schaltarmatur mit Steuerkreuz der 900er-Reihe um die MT-09 und Tracer 9.

Video: Vorstellung: BMW ASA - Neue Automatik für die BMW R 1300 GS

Tracer 9 mit Automatik ab 2025?

Und neben der Schaltereinheit gibt es noch einen Hinweis auf die Tracer als erstes Modell mit der Automatik. Im Video zum neuen Y-AMT ist eine der letzten Szenen eine Situation in der Stadt. Dabei bremst ein Auto vor dem Motorrad, das abbremst und herunterschaltet. Ein Feature, das perfekt zum aktuell einzigen Yamaha-Modell mit Abstandstempomat passt, und das heißt Tracer 9 GT+. Außerdem erwähnt Yamaha den Einsatz mit Tempomat, und da kommen für 2025 nur die CP3-Modelle infrage, denn die 700er-Modelle haben keinen Tempomat, und die MT-10 dürfte nach Euro5+ das Schicksal der R1 ereilen.

MT-09 ab 2025 als erstes Y-AMT-Modell mit Automatik?

Wobei, das erste Serienmodell mit dem neuen Y-AMT an Bord dürfte die MT-09 ab 2025 sein. Erstens qua Stückzahlen und zweitens viel deutlicher durch die gezeigten Bilder des Systems. Die stilisierte Kombination von Gabelbrücke, Lenker, Gabel, Bremspumpe und Armaturen weist klar auf die MT-09 hin. Zwar hat die Tracer die gleichen Komponenten, allerdings: Die Lenkerklemmungen sind zu kurz für eine Tracer 9, sprich Yamaha zeigt das Y-AMT hier wohl am Beispiel einer MT-09.

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Fazit

Nach einem Patent im Mai 2024 zeigte Yamaha im Juni 2024 das neue automatisierte Getriebe Y-AMT offiziell. Allerdings noch ohne konkreten Modellbezug, wobei alles auf einen ersten Einsatz schon 2025 in den CP3-Modellen MT-09 und Tracer 9 hinweist. Das System ist im Grunde eine Nachrüstlösung mit 2 außen angesetzten Aktuatoren für Kupplung und Schaltung. Die entsprechenden Hebel entfallen. Es gibt 3 Schaltmodi, einer davon manuell per Tastendruck. Das System wiegt laut Yamaha 2,8 Kilo. Der Aufpreis ist bisher nicht bekannt.  © Motorrad-Online

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