• Die Zahl der gestohlenen Autos in Deutschland ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen.
  • Dabei wurden vor allem Autos deutscher Hersteller entwendet.
  • Die Diebe hatten es vor allem auf Katalysatoren aus meist älteren Autos abgesehen.

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Die Zahl der Autodiebstähle in Deutschland ist nach Behördenangaben im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Die Polizei registrierte bundesweit 14.025 entwendete Fahrzeuge, wie aus dem am Montag veröffentlichten sogenannten Bundeslagebild zur Kfz-Kriminalität des Bundeskriminalamts (BKA) in Wiesbaden hervorging. Im Vergleich zu 2019 sei das ein Rückgang von etwa 14,6 Prozent.

Nach Einschätzung des BKA lässt sich der Rückgang auch mit den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie erklären. So hätten sich etwa Grenzschließungen auf das Tatgeschehen ausgewirkt, hieß es. Besonders niedrig waren die Zahlen demnach zu Beginn der Pandemie in Deutschland im April und Mai letzten Jahres.

Während des bundesweiten Lockdowns in den beiden Monaten wurden jeweils weniger als tausend Autodiebstähle registriert. In den restlichen Monaten des Jahres seien es jeweils 1.600 bis 1.700 Fälle gewesen.

Deutsche Fahrzeuge nach wie vor am häufigsten gestohlen

Die vier am meisten betroffenen Hersteller sind nach wie vor deutsche Marken. VW bleibt mit insgesamt 2.166 Diebstählen der unangefochtene Spitzenreiter. Danach folgen Audi mit 1.593, Mercedes mit 1.484 und BMW mit 1.456 Fällen. Den fünften Platz in der Statistik belegt Ford mit "nur" noch 677 dauerhaft abhandengekommenen Fahrzeugen.

Die Marken Hyundai, Mitsubishi und Land-Rover befinden sich zwar auf den letzten Plätzen, wurden im vergangenen Jahr aber tatsächlich häufiger entwendet als noch 2019. Wenn man die Zahl der gestohlenen Fahrzeuge im Vergleich zu den tatsächlich zugelassenen Fahrzeugen einer Marke betrachtet, so ist der Hersteller Land-Rover der Erstplatzierte.

Die Zahl der gestohlenen beziehungsweise unterschlagenen Lastwagen und Mietautos nahm im vergangenen Jahr ebenfalls stark ab. Im Vergleich zum Vorjahr seien 24,1 Prozent weniger Lastwagen dauerhaft abhandengekommen. 2019 zählte die Polizei laut Statistik 839 Fälle, im vergangenen Jahr waren es noch 637 Fälle. Die Zahl der gestohlenen Mietfahrzeuge sei um 15,5 Prozent auf 1.082 Diebstähle gesunken.

Diebe haben es auf hochwertige Metalle abgesehen

Gestohlene Fahrzeuge oder Autoteile würden nach wie vor zumeist über Osteuropa verschoben, insbesondere über Litauen und Polen. Danach würden sie über den Landweg nach Zentralasien oder über den Seeweg in den Nahen Osten transportiert und weiterverkauft. Die Türkei erwies sich laut BKA ebenfalls als wichtiger Transitstaat für Autodiebe.

Ein neues Phänomen stellte dem Bundeslagebild zufolge der gezielte Diebstahl von Katalysatoren aus meist älteren Autos dar. Diebe hätten es vor allem auf die darin enthaltenen hochwertigen Metalle abgesehen. Auch GPS-Geräte und Displays aus landwirtschaftlichen Maschinen wurden demnach häufiger gestohlen. (ff/ mit Material der dpa und afp)

Verwendete Quellen:

  • Bundeskriminalamt: Kfz-Kriminalstatistik - Bundeslagebild 2020 (pdf)
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