Der Frühling heizt Deutschland derzeit richtig ein: Viele Autofahrer haben sich für den Wechsel auf Sommerreifen deshalb schon das Werkzeug zurechtgelegt oder einen Termin der Werkstatt vereinbart. Bei Temperaturen von bis zu 24 Grad ist das auch wenig verwunderlich. Doch ist es bereits Zeit für den Wechsel? Auf diese Dinge müssen Sie jetzt achten.
Noch ist die Winterreifensaison nicht ganz vorüber. Doch angesichts der aktuellen Wetterlage in Deutschland stehen viele Autofahrer schon in den Startlöchern, wenn es um den Wechsel auf Sommerreifen geht. Doch Vorsicht: Mindestens bis Mitte April, also bis zum Osterwochenende sollten Sie sich noch gedulden. Besonders nachts können die Temperaturen noch unter sieben Grad fallen und es sogar Bodenfrost geben – Bedingungen, bei denen nur ein weicher Winterreifen wirklich brillieren kann.
Sommerreifen jetzt genau prüfen
Wer seine Reifen bei einem Reifenhändler oder in einer Werkstatt eingelagert hat, sollte spätestens jetzt einen Termin vereinbaren. Die Betriebe müssen in der bevorstehenden Wechselzeit teilweise Hunderte Kunden abfertigen, zeitnahe Termine sind oft knapp. Zudem haben Sie dann noch die volle Auswahl an Reifen, wenn es denn neue sein müssen. Wenn Sie bei der Montage lieber selbst Hand anlegen, sollten Sie neben geeignetem Werkzeug (Drehmomentschlüssel, Rangierwagenheber, Radkreuz) auch ein Auge auf Ihre eingelagerten Sommerreifen werfen und die auf eventuelle Schäden hin überprüfen, bevor Sie sie montieren.
Ganz besondere Aufmerksamkeit sollte dabei das noch vorhandene Profil bekommen. Die Dekra empfiehlt eine Mindestprofiltiefe von drei Millimetern, der ADAC sogar vier Millimeter auf den Sommerreifen. Das Gesetz fordert hier zwar nur 1,6 Millimeter, doch mit einem so schwachen Profil können plötzliche Regenschauer schon zur gefährlichen Rutschpartie werden, da der Pneu einfach nicht genug Wasser verdrängen kann. "Das bedeutet schlechtere Nässehaftung in Kurven, längere Bremswege und früher einsetzendes Aquaplaning. Ein Reifen mit einer höheren Profiltiefe bietet daher deutliche Sicherheitsreserven", sagt Christian Koch, Reifensachverständiger bei der Dekra.
Keine alten Reifen montieren
Darüber hinaus sollten Sie auch das Alter der Sommerreifen im Blick haben. Auskunft über das Herstellungsdatum gibt die vierstellige DOT-Nummer. Die ersten beiden Ziffern geben die Kalenderwoche, die zwei nachfolgenden das Produktionsjahr an. Ein Reifen mit der Kennzeichnung "1209" ist also in der 12. Woche des Jahres 2009 hergestellt worden. Er wäre damit etwa acht Jahre alt und nicht mehr empfehlenswert für den Einsatz auf der Straße. Experten raten zu Reifen, die höchstens sieben Jahre alt sind, danach steigt das Ausfallrisiko und damit die Unfallgefahr deutlich. Sollten Sie sogar kleine Risse im Gummi oder Beschädigungen in der Flanke des Pneus feststellen, führt kein Weg am Altreifencontainer vorbei.
Beim Kauf von neuen Reifen müssen Sie bedenken, dass in der Regel pro Achse gewechselt wird. Wenn Sie sich gleich für einen komplett neuen Satz Sommerreifen entscheiden, sind zwei Dinge zu beachten: Nach rund 50 Kilometern Fahrt sollten Sie die Radmuttern erneut auf festen Sitz prüfen (dies gilt grundsätzlich, ob alte oder neue Reifen). Behalten Sie außerdem im Hinterkopf, dass brandneue Reifen nicht sofort den vollen Grip aufbauen können – weder auf trockener Straße noch bei Nässe. Der Grund ist in der Produktion zu finden: Die auf der Lauffläche zu findenden Trennmittelreste beeinflussen das Fahrverhalten negativ und sind erst nach 200 bis 300 Kilometern nicht mehr auf dem Gummi nachzuweisen, sagt die Dekra. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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