Hannover (dpa/tmn) - Ein eigener Computer für jeden im Haushalt muss nicht sein. Denn Mitbewohner oder Familien können an einem Rechner arbeiten. "Man kann Computer ganz wunderbar teilen, weil man für jeden Nutzer ein eigenes Konto anlegen kann", erklärt Peter Siering von der Zeitschrift "c't".
Moderne Betriebssysteme haben dafür alle nötigen Werkzeuge an Bord. Wer sich anmeldet, sieht nur noch seine eigenen Dateien oder Programme. Alle lokalen Dateien eines Nutzers liegen in einem Ordner mit seinem Benutzernamen. "Auf dieses Verzeichnis haben andere Nutzer, die sich an dem PC anmelden, keinen Zugriff", erläutert Microsoft-Sprecherin Irene Nadler. Obwohl man sich ein Gerät teilt, bleiben die eigenen Dateien privat. Das gilt beim PC wie beim Mac.
Eine Zusammenarbeit ist trotzdem möglich. Müssen Dateien zwischen einzelnen Konten verschoben werden, haben Windows und macOS dafür öffentliche Ordner integriert, auf die alle zugreifen können. Aber wie organisiert man die Konten am besten?
"Man muss klar Rollen definieren", sagt Peter Siering. Denn nicht jeder Nutzer braucht die gleichen Zugriffsrechte. Generell gibt es zwei Arten von Konten: Administratoren und Standardbenutzer. Erstere können Einstellungen ändern, Software installieren sowie neue Benutzer hinzufügen und deren Rechte verwalten. Standardnutzer können nur Dinge ändern, die ihr eigenes Konto betreffen. "Kinder bekommen keine Administratorenrechte, die bekommen nur Eltern", rät Siering.
Je nach Windows-Version richtet man neue Konten entweder in der Systemsteuerung unter "Benutzerkonten und Jugendschutz" (Windows 7), in den PC-Einstellungen unter "Benutzer" (Windows 8) oder den Einstellungen und "Familie & weitere Kontakte" ein (Windows 10). Mac-Nutzer öffnen die Einstellungen und wählen " Benutzer & Gruppen".
Hier lassen sich neue lokale Konten einrichten und benennen. Windows 8 und 10 bieten auch die Option, sich mit seinem Microsoft-Konto anzumelden, was weitere Einstellungsmöglichkeiten und geräteübergreifendes Arbeiten mit Datensynchronisation bietet.
An dieser Stelle können sich Administratoren überlegen, welche Rechte sie Nutzern eines neuen Kontos geben. Apple-Anwender haben es hier am einfachsten. Aktivieren sie die Kindersicherungsoption, lässt sich per Mausklick zusammenstellen, wann und wie lang der Nachwuchs den Rechner nutzen kann, ob er im Internet surfen, bei iTunes einkaufen oder bestimmte Programme verwenden darf. Auch die Webcam oder der Zugriff auf Spiele und persönliche Daten lässt sich deaktivieren.
Windows 7 bietet mit dem "Jugendschutz" ähnliche Möglichkeiten, ist aber etwas komplizierter in der Einrichtung. Unter Windows 8 lassen sich die Konten über die " Family Safety"-Option einstellen.
Bei Windows 10 können lokal angelegte Standardnutzer dagegen nicht ohne weiteres am Starten von Programmen gehindert werden. Nur wenn man über die Einstellungen lediglich geprüfte Programme aus dem Microsoft Store zulässt, können andere Nutzer keine Software mehr aus dem Netz laden und installieren.
Nutzungszeiten oder ähnliche Dinge lassen sich für lokale Nutzer aber nicht einstellen. Damit das möglich ist, muss der Administrator ihnen ein mit seinem Konto verknüpftes Microsoft-Konto anlegen. Erst dann sind weitreichende Einschränkungen vom Webfilter über Zeitsperren bis hin zur Liste erlaubter Programme möglich. © dpa
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