Berlin (dpa/tmn) - Eine Kamera, die das Haustier beobachtet und Leckerlis ausspuckt? Ein PC, der aussieht wie ein Spiegel? Und beleuchtete Geschirrspüler? Auf der Elektronikmesse IFA (noch bis 7. September) präsentieren Hersteller auch einige skurrile Produkte.
Manchmal können sie aber echt nützlich sein. Ein Überblick:
Spiegelnder Computer: Ein massiver Holzrahmen umrahmt Spiegelglas. Gesicht und Umgebung erscheinen darin dunkler als gewohnt. Denn der Spiegel ist mehr als nur ein Spiegel - gleitet die Hand über seine Fläche, zeigt er sein wahres Gesicht. Der Dirror ist ein Computer mit Touch-Bildschirm, der in Full HD (1920 mal 1080 Pixel) auflöst. Dank einer Spiegelfolie über dem Display sieht der Nutzer sich selbst - wenn der Bildschirm dahinter dunkel ist.
Der Dirror hat Windows 10 an Bord und kann per WLAN Geräte im Smart Home ansteuern. Der interne Speicher fasst 32 Gigabyte (GB) beim zehn Zoll schmalen Dirror S und 128 GB bei den größeren M- und L-Modellen (23 bzw. 27 Zoll). Möglicher Nachteil: Wegen des dunkleren Spiegelbilds taugt der Dirror eher nicht zum Schminken. Das kleine S-Modell gibt es ab 600 Euro, das M-Modell ab 1200 Euro, das L-Modell ab 1400 Euro.
Projizierender Wecker: Digital oder analog mit Zeiger, das sind die klassischen Anzeigen von Weckern. Der RR70 von Big Ben bietet eine weitere Option: Eine Ecke der handlichen Würfels entpuppt sich als drehbarer Projektor. Damit lässt sich die Uhrzeit an Decken oder Wände werfen. Die Würfel gibt es in verschiedenen Farben für rund 30 Euro.
Anti-Schnarch-Ohrstecker: Wenn der Partner nachts mal wieder die Säge anwirft, bleiben vielen bisher nur zwei Möglichkeiten: Entweder rempeln sie in ihn kräftig an, damit er Ruhe gibt. Oder sie ziehen aus dem Schlafzimmer auf die Wohnzimmer-Couch. Abhilfe will der Snore Stopper SL 70 von Beurer schaffen. Der Schnarch-Stopper sieht aus wie ein Kopfhörer und wird folgerichtig auch ins Ohr gesteckt.
Er erkennt über Geräusche oder Knochen-Vibrationen, sobald sein Träger schnarcht. Das Gerät sendet dann Töne und Vibrationen ans Innenohr. Das macht es solange, bis das Schnarchen stoppt. Über Bluetooth lässt sich der Schnarch-Stopper mit Smartphones verbinden. Mit der entsprechenden App sehen Nutzer dann, wann, wie lange und sogar wie laut sie geschnarcht haben. Damit können sie ein Schnarch-Tagebuch führen. Der SL 70 soll im Frühjahr 2017 erscheinen und 150 Euro kosten.
Beleuchtete Spülmaschine: Wirklich nützlich ist es nicht, was Siemens der Geschirrspülmaschine iQ700 da spendiert hat. Zwei LED-Lampen beleuchten den Geschirrspüler bei offener Klappe. In der Ausstattungsvariante emotionLight Pro kann am Gerät zwischen sechs Blautönen wählen. Verbindet man den Geschirrspüler mit der Home-Connect-App, steigt die Farbpalette auf 256 Farben. Wo aber liegt der Zweck? Erscheint das Geschirr in mildem Blau sauberer? Nein. Die LEDs sollen nur ein Hingucker sein. Der Geschirrspüler ist ab 2017 erhältlich, Preise wurden noch nicht genannt.
Steuerungsknopf für alles:Die SDC-1 der Firma Spin Remote sieht aus wie Tür-Stopper. Das kleine Gerät kann aber die Lösung für Menschen sein, die Fernbedienungen am liebsten aus ihrem Haushalt verbannen wollen. Mit dem kleinen Knubbel wechseln Nutzer den Sender am Fernseher oder drehen die Musik der Stereoanlage leiser. Was genau die SDC-1 umstellen kann, legt der Anwender fest. Sie kann sich mit Geräten per Bluetooth, WLAN oder Infrarot verbinden - also selbst mit herkömmlichen TV-Fernbedienungen. Über Gesten, Rotationen und Berührungen steuert man die Geräte dann mit der SDC-1 an. Die ab Oktober erhältliche Universalfernbedienung kostet 100 Euro.
Kühlschrank in Bulli-Optik: Ein echter VW Bulli ist der Traum so mancher Auto-Liebhaber. Wer sich den echten T1-Bus nicht leisten kann, dem bietet Gorenje eine Alternative: einen Retro-Kühlschrank mit Bulli-Optik. Ihn gibt es in Rot oder Blau. Er hat ein Drei-Sterne-Tiefkühlfach und ein Fach, in dem man die Luftfeuchte regulieren kann - damit sollen Obst und Gemüse länger knackig bleiben. Erhältlich ist der Bulli-Kühlschrank ab nächstem Frühjahr, Preise nannte Gorenje noch nicht.
Mikrofon für 3D-Sound: Wenn der schwarze Mikrofon-Aufsatz entfernt wird, stutzt der Nutzer. Es entblößt einen seltsamen aussehenden, verschlungenen Aufsatz. Er vereint vier Kapseln in einer Tetraeder-Anordnung zum Ambeo Virtual-Reality-Mikrofon. Das hört sich kompliziert an und ist laut Hersteller Sennheiser vor allem für den professionellen Einsatz gedacht - etwa für Produzenten von VR-Inhalten. Damit sollen sich etwa Konzerte anhören, als stünde man direkt im Publikum. Wer seine privaten 3D-Videoaufnahmen mit dem passenden 3D-Sound veredeln will, muss dafür kräftig in die Tasche greifen: Das ab Spätherbst erhältliche Mikro kostet 1500 Euro.
Tiere immer im Blick: Acer zeigt mit der Pawbo+ eine vernetzte Kamera, mit der Tierhalter per Smartphone ihre daheim gebliebenen Lieblinge von überall aus beobachten können. Wer will, kann mit seinem Tier auch über Lautsprecher reden: Etwa, wenn die Katze die Couch zerkratzt oder der Hund laut herumbellt. Nutzer können von unterwegs mit ihren Tieren spielen, indem sie einen roten Punkt über den Boden bewegen, den das Tier jagen kann. Auf Knopfdruck spuckt das Gerät sogar Leckerlis aus. Es ist zunächst in den USA und in ausgewählten Ländern für 169 Dollar bestellbar. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.