Nach "Alien Breed Trilogy", meiner ersten Gaming-Erfahrung seit Jahren, bin ich ganz heiß auf den nächsten Spieletest. Diesmal soll es "Unmechanical" sein – ein kleines Puzzle-Spiel also. "Mit meinem naturwissenschaftlichen Studium dürfte das kein Problem sein", denke ich. Doch "Unmechanical" ist kniffliger als gedacht. Das könnte auch an der Entstehungsgeschichte des kleinen Puzzlers liegen.

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Die Entwicklung des Spiels beginnt nämlich schon als Studentenprojekt. Mittlerweile haben die schwedischen Programmierer von "Talawa Games" ihr eigenes Studio für Independent Games gegründet und heimsten für ihr kleines Roboter-Abenteuer auch prompt den "Schwedischen Game Award" ein.

Optik und Hintergrund der Maschinen-Odyssee erinnern dabei ein wenig an einen anderen Untergrund-Hit: "Machinarium" des tschechischen Indie-Studios "Amanita Design". Allerdings spielt "Unmechanical" in einem völlig anderen Genre. Während "Machinarium" ein klassisches Point-and-Click-Adventure im Stile von Monkey Island ist, muss sich der Spieler in "Unmechanical" über zahlreiche Physik-Puzzle den Kopf zerbrechen.

Die Geschichte - Worum geht's?

Nichts ahnend trollt unser Held der Geschichte, ein kleiner, fliegender Roboter, mit seinen Freunden über die sprichwörtlich grüne Wiese. Plötzlich taucht vor ihm ein Rohr auf, welches ihn in eine mysteriöse Unterwelt saugt. Nun liegt es an mir, den kleinen Robo-Helden sicher durch die über 30 Rätsel zu lotsen und ihn am Schluss wieder in die Freiheit zu entlassen.

Die Steuerung – wie spielt sich's?

Unmechanical
Unmechanical: Ein typisches Rätsel in "Unmechanical": Das Gewicht auf den Waagen bestimmt die Ausrichtung der Schieber im oberen Bildabschnitt. © Screenshot

Die Steuerung ist denkbar einfach und das Spielprinzip erklärt sich von selbst: Mit den Pfeiltasten und der linken Maustaste lenke ich den niedlichen Hubschrauber-Roboter durch das schmutzige Innenleben eines halbmechanischen Organismus. So lassen sich beispielsweise Schalter umlegen oder Gewichte in einer Waage umschichten, um weiter im Level voran zu kommen. Wer will, kann auch zum Xbox 360 Controller greifen.

Diese fünf Tasten reichen völlig aus, doch so banal es im ersten Moment scheint, ist es eben doch nicht. Denn auf der Suche nach einem Ausweg aus dem "Lebewesen" stoße ich auf zahlreiche Hindernisse, die sehr viel Logik und Kombinationstalent erfordern. Die Rätsel sind am Anfang äußert einfach gestrickt, nehmen im Laufe des Spiels aber sehr schnell an Komplexität zu. Hier hilft die integrierte Hilfe-Funktion. Ein Druck auf F1 lässt den knuffigen Helden nachdenken. Es erscheint ein kleines Piktogramm in einer Denkblase, welches die Grundzüge des Rätsels verrät. Allerdings nie so viel, dass es für den Spieler langweilig wird. Trotzdem sollte nicht zu oft nachgedacht werden, schließlich ist kein Erlebnis befriedigender, als selbst auf die richtige Lösung gekommen zu sein.

Bei manchen Aufgaben ist neben Grips aber auch Feingefühl gefragt, was mit den plumpen Tasten für Ungeübte wie mich gar nicht so einfach ist. Immer und immer wieder an der gleichen Aufgabe zu scheitern, kann einen zur Verzweiflung treiben. Doch wenigstens ist der Roboter hart im nehmen: Egal wie oft man mit Lava-Brocken und Felsen zusammenstößt oder einen Stromschlag abbekommt - dem Kleinen scheint das nichts auszumachen. Allerdings äußert er durch niedliche "Aua"-Geräusche sein Missfallen – was mich nicht gerade dazu bewegt, glimpflicher mit ihm umzugehen.

Fazit – lohnt sich's?

"Unmechanical" finde ich – trotz kniffliger Rätsel – etwas langweilig. Für meinen Geschmack fehlt hier die Action. Aber um fair zu bleiben, muss ich anmerken, dass vermutlich das Genre generell nichts für mich ist.

Das Spiel ist bereits auf der Spiele-Plattform "Steam" erschienen. Eine normale Verkaufsversion und eine iOS-Variante sind geplant. Die Spielzeit liegt bei rund drei Stunden. Der Preis auf "Steam" beträgt rund neun Euro. Für ein Indie-Game durchaus in Ordnung. Allerdings gibt es auch ein kleines Manko: Außer zusätzlichen Trophäen bietet "Unmechanical" kaum Anreiz, noch mal komplett von vorne anzufangen. Die Rätsel ändern sich bei einem erneuten Durchlauf nämlich nicht. Zwar gibt es alternative Enden, doch lassen sich diese auch über den letzten Save-Stand erreichen.

Wer aber auf knifflige Rätsel steht und keine Angst vor Knoten im Gehirn hat, kann mit "Unmechanical" trotzdem jede Menge Spaß haben. Absolute Pluspunkte des Spiels sind auf jeden Fall das selbsterklärende Spielprinzip, die liebevolle, an ein schauriges Kinderbuch erinnernde Grafik - und der unfassbar niedliche Roboter.

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