Viele Läuferinnen und Läufer fühlen sich in der Dunkelheit oder auf einsamen Strecken unsicher. Wir zeigen kleine Sicherheitstools zum Mitnehmen.

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Gerade in der dunklen Jahreszeit kann es passieren, dass man sich als Läufer oder Läuferin plötzlich mit ängstlichen Gedanken wiederfindet. Kann mich hier noch jemand hören, wenn ich rufe? Ist da jemand hinter mir? Was, wenn mir hier im Wald etwas zustößt? Dieses Unwohlsein auf der Laufstrecke muss nicht sein, denn mit einigen einfachen Tools kann man sich im Notfall schützen.

Wichtig ist zunächst: die hier vorgestellten Sicherheitsgadgets sollen keine Panik verursachen und niemanden dazu bewegen, von nun an nur noch mit Angst oder bis unter die Zähne mit Tools ausgestattet auf die Laufstrecke durch den Wald zu starten. Realistisch gesehen können Übergriffe und Zwischenfälle bei jeder anderen Tätigkeit gleichermaßen vorfallen. Solche Extremfälle stellen die absolute Ausnahme dar. Die getesteten Produkte sollen vielmehr als Absicherung für alle dienen, denen es mit einem Tool in der Tasche wirklich besser geht, und denen damit ein entspanntes Laufen besser möglich ist.

Wie sinnvoll sind Sicherheitsgadgets?

Ängste und Sorgen um die eigene Sicherheit während des Lauftrainings sind durchaus berechtigt, vor allem in den Wintermonaten. Die früher und schneller einsetzende Dunkelheit sorgt für schlechte Sichtverhältnisse beim Laufen und erhöht somit das Risiko zu stolpern oder zu stürzen. Und auch verbale oder körperliche Belästigungen sind für einige leider kein ferner Gedanke. Trotzdem bedeutet das nicht, dass du dein Training bis zum Frühling unterbrechen musst. Denn es gibt ein paar Tipps und Gadgets, die helfen können und deine Sicherheit während des Trainings erhöhen!

Wie funktionieren die Sicherheitsgadgets?

Die vorgestellten Tools haben in der Regel eine Hauptfunktion: sie geben einen extrem lauten Ton von sich. Das ist in doppelter Hinsicht von Vorteil. Zum einen erschreckt es potenzielle Angreifer und Angreiferinnen, wenn plötzlich ein schriller Alarm mit über 100 Dezibel losplärrt. Außerdem sind derart laute Töne über eine weite Distanz hinweg wahrzunehmen und machen so andere Menschen auf dich aufmerksam.

Welches Sicherheitsgadget ist das Richtige?

Beim Kauf solltest du vor allem darauf achten, dass der Alarm sich für das Laufen eignet. Dafür sollte er sich in irgendeiner Form leicht transportieren lassen, zum Beispiel in der Jackentasche oder befestigt am Laufrucksack. Einige Alarme sind dabei größer als andere und haben unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten. Grundsätzlich gilt: Der Alarm sollte immer schnell greifbar und leicht zu bedienen sein, damit es im Ernstfall schnell geht. Wie gut das geht, hängt einerseits von der Art des Gadgets ab, aber auch davon, wie du das Tool befestigst.

Nützliche Sicherheitsgadgets fürs Laufen im Test

TW 1000 Schrillalarm

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Der TW 1000-Schrillalarm ist ein sehr kleines Tool, das du mithilfe eines Clips am oberen Teil ganz einfach an einem Kleidungsstück befestigen kannst. Damit eignet sich der Alarm auch für minimalistische Laufbekleidung im Sommer. Wenn man den Alarm an der Hose befestigt, kann man wunderbar das Shirt oder andere überliegende Kleidungsschichten darüber hängen lassen, und schon ist der Alarm für andere nicht mehr sichtbar. Beim Laufen spürt man den Alarm tatsächlich kaum, da er sehr leicht ist und auch nicht zu groß. Nur beim extremeren Anziehen der Beine nach oben fühlt man, dass dort ein Fremdkörper sitzt. Hohe Treppenstufen oder das Lauf-ABC bewältigt man also besser ohne Alarm, oder man clippt es dafür kurz an den hinteren Teil der Hose. Natürlich kann der Alarm auch von vorneherein in der Jackentasche verstaut werden – allerdings dauert die Benutzung im Ernstfall dann eventuell etwas länger.

Das Auslösen des Alarms erfolgt über das Eindrücken der Kappe. Halte das Tool dabei aufrecht und zur eigenen Sicherheit am ausgestreckten Arm. Erzeugt wird dann Hochfrequenzton von 110 Dezibel. Das ist in etwa so laut wie ein Düsenjet beim Start und ist entsprechend noch weit entfernt hörbar. Der Alarm läuft ohne Batterien und hat genug Power für insgesamt etwa 50 Notschreie. Da man das Gadget im Idealfall gar nicht braucht, bedeutet das ein sicheres Gefühl für eine ziemlich lange Zeit.

Der TW 1000-Schrillalarm ist für Läuferinnen und Läufer eine super Variante, da die Bedienung einfach, das Transportieren leicht und der Alarmton sehr laut ist. Besonders die kleine, handliche Größe macht das Tool zu einem guten, praktischen Begleiter für ein gutes Gefühl auf der Laufstrecke.

UVP: 12,99 Euro

Safe4U Alarmtaschenlampe

Die Safe4U Alarmtaschenlampe bietet zwei praktische Funktionen. Denn das Gadget erzeugt nicht nur einen lauten Alarmton, sondern kann auch als ganz normale Taschenlampe verwendet werden. Die LED-Lichter haben keine extreme Reichweite, aber dunkle Wege leuchten sie zuverlässig aus. Streckenabschnitte, auf denen man sich unwohl fühlt, können so erhellt werden. Die Bedienung des Tools erfolgt über zwei kleine Schiebeknöpfe, die sich jeweils rechts und links an den Seiten der Taschenlampe befinden. Der linke Regler schaltet die LED-Lampe ein und aus, der rechte stellt den Alarmton an und aus. Praktisch ist daran, dass man die Lampe ganz einfach mit einer Hand bedienen kann. Allerdings sollte man sich gut merken, welcher Regler für welche Funktion zuständig ist, um nicht versehentlich den Alarmton einzuschalten.

Der Transport der Lampe während des Laufens ist etwas schwieriger als bei einem kleinen Schrillalarm. Die Lampe ist zwar sehr flach, aber insgesamt doch sperriger als ein kleiner Schrillalarm. Optional lässt sie sich an einer Schlaufe befestigen, die man ums Handgelenk tragen kann. Am besten lässt sie sich wohl in einer Jackentasche oder in einem Laufgürtel verstauen. Viele Laufhosen haben auch größere, elastische Taschen – unsere Testerin konnte sie deshalb sogar noch in ihrer Hosentasche verstauen. Da die Lampe schön flach ist, störte sie dort kaum, zudem ist sie sehr leicht. Die Taschenlampe ist im Set mit einer kleinen Dose Pfefferspray erhältlich.

Die Alarmtaschenlampe ist ein tolles Gadget für Läuferinnen und Läufer, denen der Aspekt der Lampenfunktion wichtig ist. Wer sich besonders auf dunklen Wegen unwohl fühlt, hat hiermit eine praktische Möglichkeit, den Weg mit einem schnellen Handgriff auszuleuchten. Der Alarmton des Tools ist leistungsstark und erfüllt seinen Zweck. Wer nur an einem lauten Schrillton interessiert ist, kann auf ein kleineres Tool zurückgreifen und auf die Lampenfunktion verzichten.

UVP: 29,95 Euro (im Set)

Gaia Sicherheitsalarm

Hier bestellen: Gaia Sicherheitsarmband

Dieser Sicherheitsalarm erzeugt ebenfalls einen extrem lauten Alarmton. Genauer gesagt einen Ton von etwa 120 Dezibel. Das ist ohrenbetäubend laut, im Notfall allerdings nützlich und wichtig. Das Armband ist für Läuferinnen und Läufer besonders praktisch, da es problemlos am Handgelenk getragen wird. Optisch ähnelt es einer Sportuhr, ist also schön unauffällig. Und nebenbei ist der Alarm in Sekundenschnelle mit einem kleinen Handgriff über den seitlich positionierten Knopf ausgelöst. Der Ton ertönt so lange, bis er manuell wieder abgestellt wird.

Das Armband saß am Handgelenk unserer Testerin sehr angenehm, allerdings ist es eher schmal und verfügt über keine Verstellmöglichkeiten. Das ist super für schmale Handgelenke, kann bei kräftigeren Unterarmen aber etwas eng sein. Praktisches Extra: Die Armbänder von Gaia bestehen aus Kautschuk und weisen leichten Regen und Schweiß ab.

Das Gaia Sicherheitsarmband ist dank seiner sportlichen Optik ein regelrecht schickes Sicherheitsgadget. Der laute Alarmton und das praktische Tragen am Handgelenk machen das Tool zu einem effektiven Begleiter für Läufe über einsame Laufstrecken oder dunkle Wege.

UVP: 15,95 Euro

Safe4U Herzalarm

In dem kleinen, unscheinbaren Herzalarm von Safe4U steckt mehr, als man denkt: Hält man den Metallpin fest und sieht den Herzanhänger fest nach unten, ertönt ein lauter Alarmton von etwa 100 Dezibel, der sehr weit zu hören ist. Der Anhänger ist sehr handlich und kann mithilfe des kleinen Karabiners an der Laufkleidung befestigt. Ebenso passt der Herzalarm garantiert in jede Jacken- oder Hosentasche und ist somit gut beim Laufen zu transportieren. Das kleine und flache Gadget stört außerdem nicht bei der Laufbewegung und ist kaum spürbar, auch wenn es in der Hosentasche verstaut wird.

Bei der ersten Begutachtung stellte unsere Testerin sich die Frage, ob das Auslösen des Alarmtons nicht schnell versehentlich passiert, da dazu der Herzalarm nur nach unten gezogen werden muss. Gerade wenn der Anhänger mit dem Karabiner befestigt wird, besteht scheinbar die Gefahr, unfreiwillig auf sich aufmerksam zu machen. Beim Test stellte sich aber heraus, dass man mit einem ordentlichen Ruck an dem Anhänger ziehen muss, um den Alarm einzuschalten. Bei einer zufälligen Bewegung dürfte das nicht einfach so passieren.

Der Herzalarm überzeugt vor allem, da er klein und unauffällig und somit gut zu verstauen ist. Beim Laufen stört er nicht und ist daher ein nettes Gadget für ein sicheres Gefühl. Der Anhänger ist in Sets erhältlich, wahlweise mit einem kleinen Pfefferspray oder einem weiteren kleinen Schrillalarm.

UVP: 19,95 Euro (mit Pfefferspray)

Hipipooo Minihandy BM70

Hier bestellen: Hipipooo Mini-Telefon BM70

Das winzige Mobiltelefon BM70 von Hipipooo ist ein kompaktes und leichtes Minitelefon und lässt sich problemlos in der Tasche verstauen. Das Minihandy unterstützt eine Nano-SIM-Karte und 2G-Netzwerke. Alternativ kannst du das Handy einfach mit einem Smartphone verbunden werden, das du vielleicht im Rucksack verstaust, sodass du schnell telefonieren und Nachrichten schreiben bzw. empfangen kannst. Allerdings erhöht das Telefon nicht nur die Sicherheit, sondern kann auch für Unterhaltung sorgen. Über die Bluetooth-Funktion kannst du auch Musik über das Minihandy abspielen. Die lange Akkulaufzeit kannst du durch komplettes Ausschalten noch verlängern, weshalb sich das Minihandy auch als Nottelefon für Zuhause eignet.

UVP: 28,00 Euro

Alternativ gibt es auch ausgewachsene Mobiltelefone und Smartphones, die sich besonders gut fürs Laufen eignen. Hier stellen wir einige vor:

Fazit: Sicherheitsgadgets sind eine sinnvolle Investition

Auch, wenn Zwischenfälle und Übergriffe beim Laufen zum Glück die Ausnahme darstellen, hat eine gewisse Vorsicht doch ihre Berechtigung – besonders in der dunklen Jahreszeit. Denn durch früher und schneller einsetzende Dunkelheit steigt das Risiko sich zu verletzen. Gadgets wie Taschen- oder Stirnlampen, aber auch reflektierende Kleidung oder Leuchtgadgets können dabei helfen, dass du sowohl besser siehst als auch besser gesehen wirst. Falls doch etwas passieren sollte, kannst du mit einem Minitelefon, das sich praktisch und leicht verstauen lässt, jemanden um Hilfe rufen.

Weil auch verbale oder sogar körperliche Belästigung für einige Läuferinnen und Läufer eine reelle Sorge sind, können auch Tools wie ein Taschenalarm oder ein Schlüsselanhänger, der einen Schrillalarm von sich geben kann, eine sinnvolle Ergänzung der Laufausrüstung sein. So kannst du jemanden gegebenenfalls verschrecken und gleichzeitig auf dich aufmerksam machen.

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Ansonsten bietet es sich an, gut beleuchtete Strecken zu wählen und gemeinsam mit Freunden zu laufen. Dann vergeht die Zeit auch schneller und ehe du dich versiehst, ist es Frühling und wieder früher und länger hell!  © Runner’s World

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