Sehstörungen, Schwindelanfälle, Flimmern vor den Augen: Wenn alle drei Symptome gemeinsam auftreten, könnte es sich um einen Fall von Augenmigräne handeln. Was das ist und was Sie dagegen tun können.
Was steckt hinter der Augenmigräne?
Die Augenmigräne ist eine spezielle Form der Migräne, genannt ophthalmische Migräne. Betroffene haben dabei Sehstörungen und Schwindelanfälle, häufig können sich die Augen nicht mehr fokussieren. Manchmal können dabei auch Kopfschmerzen auftreten - das muss aber nicht sein.
Aber Achtung: Wenn die Symptome auftreten, die Sehstörungen jedoch nur in einem Auge vorhanden sind, handelt es sich um eine sehr seltene Form der Migräne: die retinale Migräne. Dabei ist nur die Retina, also die Netzhaut im Hintergrund des Auges, betroffen. Diese Krankheit hat andere Ursachen und muss anders behandelt werden.
Patienten klagen häufig über folgende Symptome:
- ein Flimmern vor den Augen, auch bei geschlossenen Lidern
- Schwindel
- Augenmuskellähmungen
- Girlanden in verschiedenen Farben vor den Augen
- Lichtblitze - als würde man in eine helle Lichtquelle schauen
- die Augen können bestimmte Teile des Sichtfeldes nicht mehr erkennen
Im Gegensatz zur allgemein bekannten Migräne muss die Augenmigräne nicht mit Kopfschmerzen einher gehen.
Welche Ursachen und Auslöser kann sie haben?
Die Ursachen sind noch nicht vollkommen erforscht. Das Fachportal "DrEd.com" schreibt, dass es unter anderem an einer genetisch bedingten Fehlregulation der Blutgefäße im Gehirn liegen kann. So kommt es zu Durchblutungsstörungen im Gehirn, und ausgeschüttete Signalstoffe bringen den Botenstoffhaushalt durcheinander.
Auch im Bereich der Sehrinde, die visuelle Impulse verarbeitet, kommt es zu Fehlinformationen. Diese werden dann als Sehstörungen wahrgenommen.
Ein weiterer Grund könnte eine nervale Ursache sein: Es entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Erregung und Hemmung der Nerven. Dadurch kann der Sehnerv die aufgenommenen Bilder nicht mehr korrekt verarbeiten. Das führt zu den beschriebenen Lichtblitzen und Sehfeld-Ausfällen.
Auslöser für die Augenmigräne sind vielfältig und der herkömmlichen Migräne ähnlich: Alkohol, Lichtreize, Stress und bestimmte Lebensmittel können die Anfälle hervorrufen.
Das Perfide an der Krankheit: Dadurch, dass die Ursache im Gehirn liegt, treten die Symptome auch bei geschlossenen Augen auf. Das ist für die Betroffenen besonders unangenehm.
Einige Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Vitamin B2 und Magnesium die Anfälle vorbeugen kann.
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Das hilft dagegen
Treten die Beschwerden das erste Mal auf, sollten Betroffene auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Als Ursache kann auch eine ernste Augenkrankheit auftreten - das kann der Facharzt jedoch abklären.
Liegt eine Augenmigräne vor, berichten Betroffene, dass Ruhe und Dunkelheit die Beschwerden lindern.
Sind mit den Anfällen Kopfschmerzen verbunden, sollte in Absprache mit einem Arzt ein Schmerzmittel eingenommen werden.
Die Informationen in diesem Artikel ersetzen keine persönliche Beratung und Behandlung durch einen Arzt.
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