Das in Afrika vorkommende Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Der Krankheitsverlauf ist kurz und tödlich. 50 bis 80 Prozent der Infizierten sterben an dem heimtückischen Erreger.

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Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Es löst hämorrhagisches – mit Blutungen einhergehendes – Fieber aus. Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Auskunft zwei Tage bis drei Wochen.

Nach Informationen des Robert-Koch-Institutes beginnt die Krankheit plötzlich mit Symptomen wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Bindehaut- und Rachenentzündung sowie Übelkeit. Infizierte klagen zudem über einen Hautausschlag. Später treten dramatische Symptome auf: Nieren- und Leberfunktionen gehen zurück, es blutet aus Augen, Mund und Darm. Zudem können schwere innere Blutungen auftreten.

Seinen Ursprung hat das Virus im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt zu erkrankten Tieren infizieren, unter anderem Affen. Von Mensch zu Mensch überträgt sich die Krankheit durch Blut und andere Körperflüssigkeiten. Für Ärzte und Krankenschwestern besteht eine besondere Gefahr.

Einschleppung nach Deutschland unwahrscheinlich

Eine Einschleppung des gefährlichen Ebola-Virus nach Deutschland oder Europa halten Experten für sehr unwahrscheinlich. Weitere Vorbeugemaßnahmen seien hierzulande nicht erforderlich. "Selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand die Erkrankung einschleppt, ist Deutschland bereits bestens ausgerüstet", betonte Lars Schaade, Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts, in Berlin. "Zudem ist es äußerst unwahrscheinlich, dass Touristen sich anstecken." In den rund 40 Jahren, in denen der Ebola-Erreger in Afrika bekannt ist, wurde er kein einziges Mal nach Europa eingeschleppt. Nur ein Importfall des verwandten Marburg-Virus ist bekannt.

"Wir haben neun spezielle Behandlungszentren bundesweit verteilt, die sind jederzeit einsatzbereit", ergänzte Schaade. Diese Sonderisolierstationen sind auf den Umgang mit gefährlichen Infektionskrankheiten spezialisiert. Dort geht es darum, die Weiterverbreitung zu stoppen und die Patienten zu stabilisieren. "Es kommt immer wieder mal vor, dass dort bei Menschen ein Verdacht auf ein hämorrhagisches Fieber wie Lassa- oder Ebolafieber ausgeschlossen und stattdessen Malaria diagnostiziert wird", sagte Schaade. Wichtig sei es jedoch, dass auch ein niedergelassener Arzt immer mitdenke, wenn ein Reisender aus den betroffenen Regionen mit Fieber oder unklaren Beschwerden zu ihm komme.

Keine Gefahr für Touristen

Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hält es ebenfalls für unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich, dass Touristen sich anstecken. Das Auswärtige Amt rät von Reisen in die betroffenen Regionen von Guinea, Sierra Leone und Liberia vorsichtshalber ab. Eine Gefahr durch Touristen sieht auch das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (Hamburg) nicht. "Die betroffenen Regionen sind keine Touristendestinationen. Allenfalls könnten vermögende Westafrikaner, die das Land aus Angst vor Ebola verlassen, das Virus mitbringen", sagte Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Virusdiagnostik. Am Frankfurter Flughafen beispielsweise gebe es bestimmte Vorsichtsmaßnahmen, um fiebernde Reisende ausfindig zu machen, etwa mittels Wärmekameras.

Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf warnte ihre Landsleute am Dienstag eindringlich vor einer weiteren Ausbreitung des Ebola-Virus. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden allein in Liberia bis Ende Juni 90 Fälle der Krankheit bestätigt, 49 Patienten starben. Insgesamt fielen bei dem Ausbruch in Westafrika bislang etwa 400 Menschen dem Virus zum Opfer. (far/dpa)

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