Schon wieder mal das Passwort vergessen? Und da war doch noch etwas, das man unbedingt einkaufen wollte! Wenn das Gedächtnis öfter mal streikt, dann helfen nicht nur Apps und Kalender, sondern auch schlaue Memotechniken.

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Manche dieser gehirngerechten Gebrauchsanleitungen zum Lernen und Merken haben sich seit Jahrtausenden bewährt. Schon die Redner des antiken Griechenlands und Roms bedienten sich gerne und oft mnemotechnischer Mittel, um in einem brillanten Vortrag zu glänzen. Die meisten Gedächtnishilfen sind einfach anzuwenden, alltagstauglich und sehr vielseitig anwendbar.

So bleiben Namen im Gedächtnis

Merkhilfen sind vor allem für Menschen mit einem schlechten Namensgedächtnis Gold wert. Im wahrsten Sinn des Wortes. Denn wer im geschäftlichen Kontakt immer mal wieder ins Fettnäpfchen tritt, weil er Namen einfach nicht behalten kann, hat nicht die besten Karrierechancen.

Doch was tun, wenn ein Name einfach nicht im Gedächtnis haften bleiben will? Wer damit Probleme hat, sollte sich Namen am besten bildlich vorstellen. Bei Wolfgang kann das etwa ein Wolf sein, der in einem Gang sitzt. Der Name von Herr Scheibner bleibt dann im Gedächtnis haften, wenn man sich die dazugehörende Person als ein Puzzle kleiner Scheibchen vorstellt. Frau Merke bleibt im Personengedächtnis gespeichert, wenn man sich das Gesicht von Angela Merkel, über dem ein großes durchgestrichenes L schwebt, vorstellt. Je verrückter die Bilder und Geschichten sind, die man bei dieser Technik als Gedächtniskrücken verwendet, desto besser funktionieren sie.

Die Handknöchel-Regel: Welcher Monat hat wie viele Tage?

Manches will uns will einfach nicht im Gedächtnis haften - dann helfen oft kleine, aber wirkungsvolle Eselsbrücken. Unbedingt kennen sollten Sie die Handknöchel-Regel, um sich die Monatslänge mit der korrekten Anzahl der Tage zu merken. Es ist ganz einfach: Januar ist der erste Knöchel ganz links über dem kleinen Finger. Der Knöchel ist erhöht und steht damit für 31 Tage. Die darauf folgende Mulde ist Februar mit weniger Tagen (28 oder 29). Danach folgt für den März wieder ein Knöchel, also 31 Tage. Der April liegt in einer Mulde; hat also 30 Tage, und so weiter.

Schlauer mit Merksätzen

Was für die Monate die Handknöchel sind, sind für andere Daten und Fakten Merksätze. Mit diesen Eselsbrücken kann man sich auch so sperrige Dinge wie etwa die Planetenreihenfolge merken. Ein Beispiel dafür ist der Merksatz "Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel." Dabei entspricht jeder der Anfangsbuchstaben einem Planeten mit dem gleichen Anfangsbuchstaben: M in Mein steht für den sonnennächsten Planeten Merkur, das V in Vater für Venus, den zweitnächster Planeten von der Sonne aus gesehen. Anschließend folgen entsprechend den weiteren Anfangsbuchstaben Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.

Nie wieder das Passwort vergessen!

Nichts ist so nervig, wie beim Login wieder einmal festzustellen, dass man das Passwort nicht mehr weiß. Damit das nicht mehr passiert, gibt es einen einfachen Trick. Wer ihn anwendet, kann immer wieder das gleiche Grundwort verwenden und hat doch für jede Gelegenheit ein sicheres Kennwort. Und so funktioniert es: Zuerst gilt es, ein sicheres, leicht merkbares Passwort zu generieren.

Am besten verwendet man dafür die Anfangsbuchstaben der Worte eines Merksatzes. "Rolfi geht 3 mal täglich Gassi" - ergibt das Passwort "Rg3mtG".

Dieses Passwort ist zwar noch recht kurz, lässt sich aber keinesfalls so einfach erraten und ist daher sicher. Wird es zum Einloggen auf einem Portal verwendet, muss es lediglich noch ergänzt werden und zwar um die ersten drei Anfangsbuchstaben dieses Portals. Wer es zum Beispiel für Ebay nutzen möchte, macht daraus "EbaRg3mtG". Das knackt keiner so leicht und vor allem kann man es jederzeit rekonstruieren, auch wenn man es lange Zeit nicht benutzt.

Den Dingen im Gedächtnis einen Platz zuweisen

Wer Dinge mit Orten verknüpft, kann sich diese leichter merken. Die sogenannte Loci-Methode (aus dem Lateinischen für "locus" = Ort) war als Merktechnik schon in der Antike und im Mittelalter sehr beliebt. Sie unterstützt das Gehirn dabei, sich eine Abfolge von Dingen zu merken.

Die Loci-Technik reserviert jedem Begriff einen eigenen Platz. So kann man etwa seine Einkäufe gedanklich abspeichern, indem man sozusagen virtuell durch die Wohnung wandert. Auf der Kommode im Flur positioniert man gedanklich eine Packung Küchenrollen. Dann geht es weiter ins Wohnzimmer, wo der Blick zuerst auf ein Bündel Bananen fällt, das auf dem Couchtisch liegt und anschließend auf den TV-Monitor, wo eine Packung Müsli blinkt. Dann geht es weiter in die Küche, wo man eine Scheibe Toastbrot auf dem Toaster sieht und eine Packung Milch im Kühlschrank, usw.

Experten für Gedächtnisstützen verknüpfen das Ganze sogar zu richtigen Geschichten. Ein solcher "Kurzfilm" könnte folgendermaßen aussehen: Man richtet sich eine Schale Müsli mit einer Banane an, gießt Milch darüber, verschüttet etwas davon, das man mit der Küchenrolle aufsaugt und denkt anschließend an seine Liebste, die gerade eine Magenverstimmung hat und daher nur ein Stück trockenes Toastbrot möchte. Da wird jeder Supermarkt-Besuch doch gleich viel spannender. Spontankäufe sollte man sich allerdings lieber verkneifen, um das "innere Drehbuch" nicht durcheinander zu bringen!

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