Je ausgeprägter das Übergewicht, desto höher ist auch das Krebsrisiko. Das geht aus einer Langzeitstudie hervor, die im Jahr 2014 veröffentlicht wurde. Umfragen zufolge wird dieser Zusammenhang allerdings immer noch stark unterschätzt.

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Der Zusammenhang zwischen starkem Übergewicht und Krebserkrankungen wird nach Meinung eines Experten stark unterschätzt. "Dabei besteht eine deutliche Korrelation zwischen Übergewicht und Krebsrisiko, die wissenschaftlich sehr gut belegt ist", sagte Jan Steffen Jürgensen, Vorstandschef des Klinikums Stuttgart, der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Stuttgart.

Das im Fettgewebe gebildete Hormon Leptin, das in Stoffwechselprozesse eingreift, gelte als einer der begünstigenden Faktoren für das Entstehen von Tumoren.

Je ausgeprägter das Übergewicht, desto höher das Krebsrisiko

Neben Rauchen sei Übergewicht eine der wichtigsten vermeidbaren Ursachen von Krebs, betonte der Internist. Eine Langzeitstudie mit über fünf Millionen Menschen, die britische Forscher 2014 in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten, zeigte beispielsweise bei 17 von 22 Tumorarten eine Korrelation mit Übergewicht. Dies gilt auch für die vergleichsweise häufigen Krankheiten Brust- und Darmkrebs.

Die Studie habe auch gezeigt: Je ausgeprägter das Übergewicht, desto höher das Krebsrisiko. Wenn zum Beispiel eine 1,70 Meter große und 72 Kilo schwere Frau 15 Kilo zunehme, steige das Risiko für ein Gebärmutter-Karzinom auf das 1,6-Fache, sagte Jürgensen mit Verweis auf die Studie.

Dieses Karzinom ist nach Daten des Robert Koch-Instituts mit etwa 10.700 neuen Fällen jährlich die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen.

Nach einer Mitteilung der DAK-Gesundheit vom Mittwoch ist der Bevölkerung diese Gesundheitsgefahr aber in weiten Teilen unbekannt. Bei einer Umfrage in Baden-Württemberg im Auftrag der Krankenkasse sahen nur zwölf Prozent der über 1.000 Befragten ein stark erhöhtes, 28 Prozent jedoch kein Risiko im Zusammenhang mit krankhaftem Übergewicht.

Als die entscheidenden Schlüssel, die Gefahr zu reduzieren, nannte Jürgensen Bewegung und gesunde Ernährung. (ff/dpa)

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