- Die Sonne scheint und gerade in diesen Corona-Zeiten drängt es uns nach draußen.
- Doch es gibt eine Gefahr, die viele unterschätzen: die Frühlingssonne.
- Ein Dermatologe erklärt, was man jetzt in punkto Sonnenschutz beachten sollte.
Was für ein Genuss, vor allem nach den langen Wintermonaten im Lockdown: Endlich draußen sein, im Sonnenschein. Doch viele Menschen unterschätzen die Gefahr, die schon die Frühlingssonne mit sich bringt.
Die Sonnenstrahlen besitzen in den Frühjahrsmonaten eine besondere Intensität. Der Dermatologe Eckhard Breitbart erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion dieses klimatische Phänomen: "Im Frühjahr verändert sich die Temperatur in der Stratosphäre und rutscht unter minus 80 Grad Celsius, wodurch Ozon abgebaut wird. Durch diese zusätzlichen kleinen Ozonlöcher gelangt mehr UV-Strahlung auf die Erde."
Das bekommt der Mensch allerdings nicht mit: Er kann UV-Strahlung weder sehen noch fühlen. Weht dann noch ein frischer Wind, merkt man womöglich nicht, dass die Sonne auf unbekleidete Stellen wie Gesicht und Handrücken brennt. Zudem ist im Frühjahr die blasse und empfindliche Winterhaut nicht mehr an UV-Strahlen gewöhnt und braucht besonderen Schutz.
Laut Professor Breitbart bekommt jede Hautzelle, die direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, schon nach wenigen Sekunden einen DNA-Schaden: "Dieser wird zwar vom körpereigenen Reparatursystem sofort behandelt, aber wenn zu viele Zellen geschädigt sind, addiert sich das über die Jahre. Nach bis zu vier Jahrzehnten kann daraus Hautkrebs entstehen."
Gefahr durch Frühlingssonne: Die vier goldenen Sonnenschutz-Regeln
Damit es nicht so weit kommt, gilt es die Gefahren der ersten Sonnenmomente im Jahr zu kennen. Der Hautexperte empfiehlt, sich an vier Faustregeln zu halten:
- Die Haut langsam und schrittweise an die Sonne gewöhnen. Immer wieder mal zehn Minuten – nicht mehr!
- Zur richtigen Tageszeit – also nicht mittags – in die Sonne gehen.
- Sonnengerechte Kleidung samt Hut tragen.
- Die nicht bedeckte Haut mit Sonnenschutzmittel einreiben.
Beim Verwenden von Sonnencreme ist es gerade im Frühjahr wichtig, die sogenannten Sonnenterrassen des Körpers nicht zu vergessen. Diese Hautstellen bieten die größten Angriffsflächen für UV-Strahlen: Glatze, Scheitel, Nase, Augenpartien, Ohren, Lippen sowie Hand- und Fußrücken.
Laut dem Dermatologen ist ein Sonnenschutzmittel mit UVA- und UVB-Filter und Lichtschutzfaktor 20 ausreichend für alle Hauttypen, da damit maximaler Schutz erreicht werden könne. Bei höheren Lichtschutzfaktoren wie 30 oder 50 sei der zusätzliche Schutzeffekt nur gering.
"Am besten ist die Kombination eines mineralischen und chemischen Filters", erklärt Breitbart. Nach mehr als 40 Jahren Berufserfahrung in der Dermatologie weiß er auch, dass Sonnencreme fast nie dick genug aufgetragen werde. Hier gelte das Motto: Viel hilft viel!
Kinderhaut verfügt über keinen eigenen Schutzmechanismus
Eine besondere Verantwortung tragen Eltern im Frühjahr. Kinderhaut ist empfindlicher als die Haut von Erwachsenen, da sich der hauteigene Schutzmechanismus erst im Laufe der ersten sechs Lebensjahre entwickelt.
Daher gehören Babys bis zum ersten Lebensjahr überhaupt nicht in die Sonne und Kinder müssen besonders gut mit passender Kleidung und großzügig aufgetragener Sonnencreme geschützt werden.
Der Experte erklärt, warum: "Studien zeigen, dass Sonnenbrände, besonders wenn sie im frühen Kindes- und Jugendalter erworben werden, zu verstärkter Pigmentmalbildung führen. Und Menschen mit mehr als 40 Pigmentmalen am Körper zählen zu einer der größten Risikogruppen für Hautkrebs."
Redaktioneller Hinweis: Dies ist ein Artikel aus unserem Archiv.
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