Die Haut zwischen den Zehen ist gerötet, schuppt sich und wirft vielleicht sogar kleine Bläschen. Schätzungen zufolge sind rund 20 Prozent der Weltbevölkerung von dieser Krankheit betroffen. Experten raten, sie unbedingt zu behandeln – denn sonst kann sie sich auf den ganzen Körper ausbreiten.
Es fängt harmlos an. Erst juckt der Bereich zwischen dem vierten und dem fünften Zeh. Spätestens dann, wenn die Haut sich dort rötet, aufgeweicht aussieht und womöglich sogar Pusteln bekommt, sollte man zum Arzt gehen: Das klingt nach einem Fußpilz.
Oft beginnt er zwischen dem vierten und fünften Zeh, kann aber auch an anderer Stelle am Fuß ausbrechen. Die heimtückischen Erreger dringen in die Haut ein und vermehren sich dort immer weiter, wenn man sie nicht stoppt.
Dr. Uta-Christina Hipler schätzt, dass rund 20 Prozent der Weltbevölkerung an einem Fußpilz erkrankt sind. Sie ist Laborleiterin der Hautklinik des Universitätsklinikums in Jena – und sie rät dazu, mit dem Verdacht auf Fußpilz auf jeden Fall zum Arzt zu gehen: "Es ist wichtig zu wissen, um welchen Pilz es sich handelt", sagt sie.
"Danach richtet sich dann die Behandlung." Beliebt sind menschliche Füße vor allem bei Fadenpilzen, aber dort siedeln sich manchmal auch Hefen, Spross- und Schimmelpilze an. Wenn ein Pilzbefall sehr heftig ist, kann er auch auf den Nagel übergreifen.
Wie der Pilz unter die Haut gelangt
Pilzsporen lauern überall. Vor allem sind sie dort, wo viele Menschen barfuß laufen, zum Beispiel in Schwimmbädern und in der Sauna, in Umkleidekabinen und auf den Teppichen von Hotelzimmern. Doch nicht jeder Kontakt mit einem Erreger führt gleich zu einem Fußpilz.
"Wenn ein Mensch gesund ist, wird er nicht befallen", sagt Dr. Hipler. Ist die Haut aber nicht intakt, hat der Pilz es leicht, in den Fuß einzudringen. Dafür reicht manchmal schon eine kleine Verletzung, weil zum Beispiel der Schuh am Fuß gerieben hat.
"Ein geschwächtes Immunsystem macht es dem Pilz leichter, den Körper zu befallen", sagt Dr. Hipler. Das Immunsystem aber gerät schnell einmal aus dem Takt, wenn jemand fastet, viel Stress oder eine chronische Erkrankung wie zum Beispiel Diabetes hat. "Manchmal reicht es dafür schon, wenn man eine Woche lang nicht gut schläft", sagt die Expertin.
Ist der Pilz mit seinen Zellfäden einmal in die Haut eingedrungen, vermehrt er sich dort. Darauf reagiert das Immunsystem: Die Haut juckt und wirkt entzündet. Sie schuppt sich, was wiederum dazu führt, dass die Erreger sich leicht verbreiten.
Hygiene ist ganz wichtig
Fußpilz kann man nicht nur am Fuß, sondern auch an anderen Stellen am Körper bekommen. Deshalb ist Hygiene bei einer solchen Infektion ganz besonders wichtig. An den befallenen Stellen sollte man sich möglichst nicht kratzen.
Wenn es aber passiert, sollte man sich danach unbedingt sofort die Hände waschen. Dr. Hipler rät, Handtücher nur für eine Person zu benutzen und sie regelmäßig auszukochen. Damit die Infektion sich nicht ausbreitet, sollte man ein gesondertes Handtuch nur für die Füße benutzen.
Bestimmte Faktoren machen es einem Pilz leichter, den Menschen zu befallen. Dazu zählt ein feuchtes Klima in den Schuhen. Wer Socken aus Synthetik oder den ganzen Tag lang geschlossene Schuhe trägt, macht seine Füße angreifbar.
Vermeiden lässt sich das allerdings nicht immer, zum Beispiel bei festen Arbeitsschuhen. Wenn diese auch noch am Fuß reiben, ist das Infektionsrisiko relativ groß.
Wen es besonders häufig trifft
Fußpilz befällt Diabetiker besonders häufig und auch ältere Menschen erkranken vergleichsweise oft. "Vor allem ältere Menschen haben manchmal Probleme, ihre Füße zu pflegen", sagt die Expertin. Manchmal sei es für sie rein anatomisch schwierig, an die Füße heranzukommen.
Ist der Fußpilz einmal ausgebrochen, ist es wichtig, die Infektion zu behandeln. Das gilt nicht nur, weil der Pilz ansonsten immer mehr Bereiche des Körpers befällt. Ein Fußpilz kann auch bei einer Operation zum Problem werden. "Für einige Eingriffe muss man frei von Pilzen sein", sagt Dr. Hipler. "Das gilt zum Beispiel für Nierentransplantationen, aber auch für andere Operationen."
Vorbeugen kann man einer Infektion durch eine sorgfältige Fußpflege und eine gute Belüftung der Füße. Auch spezielle Fußcremes können die Abwehr gegen den Pilz unterstützen. Dr. Hipler rät zu Cremes, die Harnstoff oder Waid als Wirkstoff enthalten.
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