Sparkonten sind nicht mehr der beste Weg, sein Geld sinnvoll zu verwalten. So gilt seit der Weltwirtschaftskrise selbst unter erfahrenen Bankern die Devise: Niemals mehr als 20.000 Euro bei einem Kreditinstitut hinterlegen. Anhaltende Zinssenkungen verderben den ehemals überzeugten Sparern inzwischen die Laune und mindern den Wert der finanziellen Rücklagen. Wir zeigen Ihnen, welche Alternativen Sie haben.
Mit dem Sparbrief und der Riester-Rente an "später" denken
Sparer, die im Hinblick auf ihre spätere Rente bislang auf ihr Sparkonto verlassen haben, sehen sich inzwischen getäuscht. Die Zinsen hierfür gleichen in vielen Fällen nicht einmal mehr die Inflation aus. Eine mögliche Option wäre hier der Sparbrief. Diesen gibt es bei einer Laufzeit von drei Jahren mit bis zu zwei Prozent Zinsen. Dabei bieten ausgerechnet die IKB Deutsche Industriebank und die Deutsche Pfandbriefbank (ehemals Hypo Real Estate) die besten Konditionen. Beide Banken konnten nach der bereits erwähnten Krise 2008 nur mit staatlicher Hilfe überleben, scheinen ihre Konsequenzen daraus aber gezogen zu haben.
Alternativ können Sie in die Riester-Rente investieren. Dies ist gerade für diejenigen lohnenswert, die noch mehr als zehn Jahre bis zum Renteneinstieg haben. Das Guthaben wird dabei in einen Fondssparplan übertragen. Die Wahrscheinlichkeit, dass internationale Wertpapiere auch in Zukunft gute Renditen bringen, ist sehr hoch.
Risiko als Chance: Aktien-Käufe für die eigene Wertanlage
Die Geldanlage in Aktien ist längst nicht mehr nur etwas für absolute Profis. An der Börse gibt es reihenweise Unternehmen, deren Aktien unter Wert gehandelt werden. Aufgrund ihrer Ertragskraft und der Kapital-Ausstattung müssten diese eigentlich höher im Kurs stehen. Genau hier greift der Aktienkauf im Stile des Value Investing (Wertorientiertes Anlegen). Diese Unternehmen versprechen Gewinne und die Stabilität ihres Marktwerts. So investiert der US-Amerikaner Warren Buffett mit seiner Firma Berkshire Hathaway seit mehr als 40 Jahren in solche Aktien und zählt bekanntlich zu den reichsten Menschen der Welt.
Im Gegensatz zu diesem sehr komplexen Prinzip gibt es auch noch die leicht verständliche Variante des "Kaufen & Halten". Sie funktioniert grundsätzlich wie der Sparstrumpf unter Omas Kopfkissen: Haben Sie sich einmal für Aktien eines Unternehmens entschieden, halten Sie diese erst einmal, egal welche Kursanstiege oder Krisen verzeichnet werden. Kritik an diesem Prinzip gibt es zwar häufig, doch zeigen die Statistiken immer wieder, dass "Kaufen & Halten" durch sämtliche Marktphasen hindurch funktioniert.
Aktienkäufe jedweder Art sollten Sie dennoch keinesfalls ohne die nötige Expertise tätigen. Suchen Sie Ihre Bank auf und lassen Sie sich ausführlich beraten, ehe Sie die ersten Schritte einleiten.
Immobilien sind weiterhin eine gute Anlage
Sie müssen gar nicht unter die Vermieter gehen, um Ihren Gewinn vernünftig anzulegen. Rechnen Sie einfach mal durch: Angenommen Ihre Miete beträgt 800 Euro im Monat und wir wählen einen Zeitraum von 25 Jahren, bei einer Mietsteigerung von 1,5 Prozent pro Jahr. Dies würde am Ende eine Gesamtsumme von 243.600 Euro ergeben, die Sie nicht mehr selbst besitzen, sondern Ihrem Vermieter in all den Jahren überwiesen haben.
Geld, das Sie genauso gut in eine Immobile investieren können, die Ihnen am Ende sogar einen höheren Gewinn bringen kann. Insofern lohnt sich das fast schon klassische Investment in ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung nach wie vor.
Die berühmte Lebensversicherung hat (fast) ausgedient
Sollten Sie zu den Glücklichen gehören, die Ihre Policen vor dem Jahr 2004 abgeschlossen haben, können Sie sich gemütlich zurücklehnen. Denn die versprochene Rendite wird keinesfalls sinken. Allen Neukunden raten Finanzexperten aufgrund massiver Schwankungen der Erträge aber zur Vorsicht. Meist lohnen sich Fondseinlagen, wie oben im Beispiel der Riester-Rente, mehr als eine Lebensversicherung.
Ob Fonds, Aktien, Sparbriefe oder Immobilen: In jedem Fall sollten Sie das Gespräch mit einem Finanzberater suchen und sich nicht sofort für eine Option entscheiden. Generell lohnt sich ein Vergleich von Banken und ihren Angeboten. Helfen können Ihnen dabei auch die Finanzexperten der Verbraucherzentralen. Sie berechnen zwar ein paar Euro Beratungshonorar, doch dieses Geld ist zweifelsohne sinnvoll angelegt.
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